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08.04.2004 10:44

Dem Bewusstsein auf der Spur

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Donnerstag, 15. April: Letzte Veranstaltung im Rahmenprogramm zur Ausstellung "science + fiction" im Deutschen Hygiene-Museum Dresden: Vortrag von Professor Dr. Andreas K. Engel von der Universität Hamburg

    Lange Zeit wurde das Bewusstsein als metaphysisches und somit naturwissenschaftlich nicht ergründbares Phänomen betrachtet - und blieb daher vornehmlich ein Untersuchungsfeld der Geistes- und Sozialwissenschaften. Heutzutage gelten Denken, Vorstellen, Fühlen und bewusstes Erleben jedoch als naturwissenschaftlich erforschbar.

    In seinem Vortrag "Das gläserne Gehirn. Kann die Hirnforschung das Bewusstsein erklären?" am Donnerstag, den 15. April 2004 um 19.00 Uhr im Deutschen Hygiene-Museum Dresden schildert Professor Dr. Andreas K. Engel, wie sich die Kognitionswissenschaft - hier fließen die Gebiete Hirnforschung, Psychologie, Philosophie und Neuroinformatik zusammen - des Themas Bewusstseinsforschung annimmt, und führt in den Stand der Forschungen ein. Der Physiologe Engel ist Direktor des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie im Universitätsklinikum Eppendorf der Universität Hamburg. Sein Vortrag setzt die Reihe der erfolgreichen Begleitveranstaltungen der von der VolkswagenStiftung initiierten Ausstellung "science + fiction - zwischen Nanowelt und globaler Kultur" fort, die noch bis 18. April 2004 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden zu sehen ist.

    Thema:
    "Das gläserne Gehirn. Kann die Hirnforschung das Bewusstsein erklären?"

    Wer:
    Professor Dr. Andreas K. Engel, Universität Hamburg

    Wann:
    Donnerstag, 15. April 2004, 19.00 Uhr

    Wo:
    Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Marta-Fraenkel-Saal

    Eintritt:
    2 Euro / ermäßigt: 1 Euro / Schüler kostenlos

    Durch die Erkenntnisse der Wahrnehmungspsychologie ist das Bewusstsein schon länger als "integrativer Prozess" definiert. Dies bedeutet, dass verschiedene Sinnesdaten zu einheitlichen Wahrnehmungseindrücken zusammen geführt werden. Ohne diese Leistung wäre unsere Wahrnehmungswelt nur eine Anhäufung bedeutungsloser Farbflecken, Geräusche und Gerüche, vergleichbar dem Blick in ein Kaleidoskop.

    Über die physiologischen Grundlagen dieser Integrationsprozesse ist bis heute wenig bekannt. Die Zusammenführung der Sinneseindrücke ist aus neuro-physiologischer Sicht schwer zu verstehen, da die an der Wahrnehmung von Objekten jeweils beteiligten Nervenzellen nicht in einem eingegrenzten Hirnareal liegen, sondern über verschiedene Hirnbereiche verteilt sind. So werden beispielsweise die durch das Auge aufgenommenen Merkmale eines Objekts - wie Farbe, Form oder Bewegung - in unterschiedlichen Arealen des Gehirns weiterverarbeitet. Entsprechend stellt sich für die Wissenschaftler die Frage, auf welche Weise sich die räumlich verteilten Nervenzellen als zusammengehörig kennzeichnen lassen und zur zusammenhängenden Präsentation eines Objekts vereinigt werden können.

    Engel schlägt als einen möglichen Mechanismus für die Lösung dieses Problems die "zeitliche Bindung" neuronaler Signale vor: Obwohl die neuronale Aktivität, die durch Sinneseindrücke wie Form und Farbe eines Objekts ausgelöst wird, auf verschiedene Bereiche des Gehirns trifft, wird durch eine Synchronisation die Gleichzeitigkeit ihres Eintreffens als zusammenhängender Wahrnehmungseindruck erreicht.

    Die Ausstellung "science + fiction" ist ebenso Kunstausstellung wie Wissensschau. Künstler und Wissenschaftler wurden eingeladen, im Dialog miteinander zu Brennpunkten der gegenwärtigen Forschung zu arbeiten. Unter dem Motto "Zwischen Nanowelt und globaler Kultur" rückt "science + fiction" die kulturellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen unseres Wissens
    ebenso in den Blickpunkt wie die wissenschaftliche Basis unserer Lebenswelt. In Pavillons und Installationen werden die Themen Hirnforschung, Nanotechnologie, Globalisierung sowie "Fremdes" und "Eigenes" und darüber hinaus die "Zukunft der Wissensgesellschaft" künstlerisch dargestellt. Die VolkswagenStiftung hat diese Ausstellung anlässlich ihres - im Jahr 2002 begangenen - 40-jährigen Jubiläums als Wissenschaftsförderer konzipiert und präsentiert sich damit nun auch als Förderer des Transfers wissenschaftlicher Inhalte in die Öffentlichkeit.

    Am 17. Juni wird die Ausstellung "science + fiction" im Nobel Museum Stockholm eröffnet und dort bis zum 12. September 2004 zu sehen sein. Vom 9. Oktober 2004 bis zum 30. Januar 2005 ist die Schau dann zu Gast im Deutschen Museum München.

    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse04/08042004.htm
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    Kontakt VolkswagenStiftung:
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 05 11/83 81 - 380
    E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Kontakt Stiftung Deutsches Hygiene-Museum:
    Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Christoph Wingender, Heike Kuschel, Odile Vassas
    Telefon: 03 51/48 46 - 304
    Fax: 03 51/48 46 - 588
    E-Mail: info@dhmd.de
    Internet: http://www.dhmd.de/

    Kontakt Professor Dr. Andreas K. Engel:
    Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Telefon: 0 40/4 28 03 - 6170
    E-Mail: ak.engel@uke.uni-hamburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse04/08042004.htm
    http://www.scienceandfiction.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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