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23.11.1998 16:45

Magister-/Masterausbildung im Fernstudium über Videokonferenz.

Susann Morgner Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Das Fernstudium als Studienform verzeichnet national und international z.Z. große Wachstumsraten bei den Angeboten von Studiengängen. Auch die Akzeptanz bei den Studierenden wächst stetig. Über 30 solcher Projekte werden z.Z. durch die Bund-Länder-Kommission gefördert. In diesem Rahmen arbeiten seit dem 1. Januar 1998 das Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung (ZFUW) an der Universität Koblenz-Landau und das Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt-Universität zusammen am Projekt "Bibliothekswissenschaft als zweites Hauptfach im grundständigen Magisterstudiengang als Fernstudium".

    Das Institut für Bibliothekswissenschaft (IB) an der Humboldt-Universität zu Berlin hat ebenfalls seit vielen Jahren Erfahrungen im Fernstudienbereich. Das Fernstudium entwickelt sich immer mehr zu einem innovativen und zukunftsträchtigen Bestandteil der Lehre am IB. So wird zur Zeit wird ein postgraduales Fernstudium zum Erwerb des Abschlusses "Wissenschaftlicher Bibliothekar" mit sehr hoher Resonanz durchgeführt. Ausgang des Projektes waren Überlegungen, auch den Magisterstudiengang als Fernstudium aufzubauen. Die Magisterausbildung verknüpft das Studium der Bibliothekswissenschaft mit dem Studium eines anderen Faches.

    Ziel des Projektes ist die Entwicklung, Erprobung und Durchführung des Magisterteilstudienganges Bibliothekswissenschaft als 2. Hauptfach in Fernstudienform neben einem 1. Hauptfach in Präsenzstudienform. Das grundständige Vollzeitstudium kombiniert ein Präsenzstudium im ersten Hauptfach an der Universität Koblenz-Landau mit dem zweiten Hauptfach Bibliothekswissenschaft, das im Fernstudium an der HU belegt wird. Über das Internet werden sämtliche Lehrunterlagen zur Verfügung gestellt. Die Präsenzveranstaltungen finden per Videokonferenz-Schaltung statt. Die erstmalige Einschreibung war zum Wintersemester 1998/99 möglich.

    Die Kombination eines Präsenzstudiums zeitgleich mit einem Fernstudium ist etwas grundsätzlich Neues, ein neuer studienmethodischer Ansatz des Studiums in Deutschland. Für die Studierenden bietet dies die Möglichkeit an einem Ort in Präsenz zu studieren und gleichzeitig das Studienangebot einer anderen Universität mit den entsprechenden Zertifikaten zu nutzen. Ein weiterer Vorteil bietet sich durch die flexiblere Zeiteinteilung für die Studierenden und der damit verbundenen Zulassung studentischer Nebentätigkeiten bzw. eines Teilzeitstudiums. Für die Universitäten führt dies zu einer hochqualifizierten interuniversitären Zusammenarbeit.

    Das Internet ist das Informations- und Kommunikationsmedium sowohl zwischen den Lehrenden und den Studierenden als auch zwischen den Studierenden untereinander. Die Fernstudienmaterialien, d.h. Studienführer, Lehrinhalte und Übungen werden vom Institut für Bibliothekswissenschaft ausgearbeitet und den Studierenden über das Internet bereitgestellt. Zu Beginn des Projektes wird dabei auf die bereits bewährten Studienführer, die im IB ausgearbeitet wurden, zurückgegriffen. Im weiteren Projektverlauf werden neue, speziell HTML-aufbereitete Fernstudienmaterialien erstellt.

    Die eigentliche Innovation beim Einsatz der IuK-Technik besteht jedoch in der kombinierten Nutzung des Internet für das Studium und der Videokonferenztechnik für die Präsenzphasen. Die bei den meisten 'klassischen' Fernstudiengängen üblichen Präsenzphasen werden in diesem Projekt über eine Videokonferenz realisiert, aus übertragungstechnischen Gründen nicht über das Internet sondern über ISDN. Dies ermöglicht einen direkten Kontakt zum Dozenten und damit die so notwendige interpersonelle Kommunikation. Selbstverständlich gehören auch die 'normale' Lehre, d.h. die Tafel oder ein Flipchart und/oder auch Overhead-Folien sowie Internetanwendungen u.ä. dazu. Alles, was der Dozent am IB offline vorträgt, kann über die Videokamera aufgenommen werden und zu den Studierenden in Koblenz übertragen werden. Online vorliegende Lehrmittel, d.h. Beispiele, Übungen, Literaturhinweise etc. können über den PC vorgetragen werden. Besonderer Wert wurde von Anfang an auf die beiderseitige Interaktivität der Videokonferenz gelegt. So haben die Studierenden in Koblenz nicht nur einen Monitor auf dem sie den Dozenten in Berlin agieren sehen, sondern in einem speziellen Seminarraum ebenfalls eine komplette Videokonferenzanlage. So können sie 'aus der Ferne' direkt dabei sein und z.B. Fragen stellen bzw. sich an der Diskussion beteiligen.

    Haus- und Belegarbeiten werden von den Studierenden dem Dozenten online vorgelegt. Ob dies auch für die Prüfungen ein gangbarer Weg ist, bleibt noch zu überprüfen. Die technischen Voraussetzungen dafür sind gegeben. Durch Absprache beider Prüfungsämter können die Prüfungen online, d.h. per Videokonferenz durchgeführt werden.

    Am 2. Dezember, 11.30 Uhr, präsentiert das Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin seine Videokonferenztechnik für Teleteaching in der Dorotheenstraße 26, Raum 115/116


    Weitere Informationen:

    http://www.ib.hu-berlin.de/~fern/
    http://www.ib.hu-berlin.de/~fern/fernidb/studord1.html
    http://www.ib.hu-berlin.de/~fern/fernidb_index.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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