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Wissenschaft
Am 5. April 2004 starb im Alter von 67 Jahren der Bochumer Mathematiker Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Zieschang. Er leitete den Lehrstuhl für Topologie (Ruhr-Universität Bochum) von 1968 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 und hat in dieser Zeit Forschung und Lehre an der Fakultät für Mathematik wesentlich mitgeprägt.
Bochum, 16.04.2004
Nr. 118
Ruhr-Universität trauert um Prof. Heiner Zieschang
Bochumer Mathematiker am 5. April gestorben
Beliebter Wissenschaftler mit internationalem Renommee
Am 5. April 2004 starb im Alter von 67 Jahren der Bochumer Mathematiker Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Zieschang. Er leitete den Lehrstuhl für Topologie (Ruhr-Universität Bochum) von 1968 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 und hat in dieser Zeit Forschung und Lehre an der Fakultät für Mathematik wesentlich mitgeprägt.
Umfangreiches wissenschaftliches Werk
Prof. Zieschang zählt zu den Gründungsvätern der Fakultät für Mathematik, er war Dekan und außerdem langjähriger Vorsitzender der Kommission für Lehre der RUB. Sein umfangreiches wissenschaftliches Werk beinhaltet Arbeiten zur niedrigdimensionalen Topologie, zur Knotentheorie und zur kombinatorischen Gruppentheorie. Aufgrund seiner menschlichen Qualitäten wurde von Kollegen und Studierenden gleichermaßen hoch geschätzt. Seine gradlinige und faire Art, die mitunter auch ironisch bis selbstironisch sein konnte, trug häufig entscheidend zur Lösung von Konflikten bei.
Ehrendoktor in Russland und Frankreich
Besondere Verdienste erwarb Prof. Zieschang durch seine internationalen Aktivitäten, mit denen er erfolgreich zum Ansehen der RUB in aller Welt beitrug. Regelmäßige Forschungsaufenthalte an der Lomonossov Universität in Moskau, erstmals 1961 und zuletzt noch 2003, sowie Gastprofessuren in den USA und Frankreich nutzte er zum Aufbau wissenschaftlicher Kontakte, durch die viele junge Bochumer Wissenschaftler gefördert wurden. Für seine Leistungen erhielt er 1996 die Ehrendoktorwürde der Universität Toulouse und 1997 den Titel eines Ehrenprofessors der Lomonossov Universität. Mit dieser ganz besondere Auszeichnung (zu den knapp 400 Trägern gehören u.a. Goethe und Bill Clinton) wurden seine Verdienste gewürdigt um den wissenschaftlichen Austausch von mathematischen Fachkollegen sowie seine Beteiligung an der Gründung und Arbeit des Russisch-Deutschen Institutes für Kultur und Wissenschaft an der Moskauer Uni und dem damit verbundenen Studentenaustausch.
Lebenslauf
Heiner Zieschang wurde am 12. November 1936 in Kiel geboren, wo er das Gymnasium besuchte. Zwischen 1956 und 1961 studierte er in Hamburg und Göttingen Mathematik. In Göttingen wurde er im Jahre 1961 promoviert. Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeitete er anschließend im Rahmen des deutsch-sowjetischen Kulturabkommens drei Semester lang an der Moskauer Lomonossov Universität. 1964 kam Zieschang an die Uni Frankfurt, wo er nach der Habilitation Dozent wurde. Das Wintersemester 1967/68 verbrachte er wieder in Moskau, wo ihn der Ruf an die Ruhr-Universität Bochum ereilte.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Personalia
Deutsch
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