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18.01.2022 09:39

Kein Patentrezept für Krisen wie Corona

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    IfM Bonn untersuchte Betroffenheit und Reaktion von mittelständischen Unternehmen während der Pandemie. Das Ergebnis: Es gibt kein Patentrezept.

    Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben in den vergangenen Monaten die Unternehmen unterschiedlich getroffen: Ein Großteil von ihnen konnte unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes weitestgehend unbehindert weiter agieren, manche Teile der Wirtschaft profitierten sogar von der Krise, ein dritter Teil kämpfte ums Überleben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn haben daher untersucht, welche Faktoren im Falle einer unerwarteten Krise ein Unternehmen stärken – oder schwächen. Das Ergebnis: Es gibt kein Patentrezept.

    "Das Besondere an der Pandemie ist, dass sie für die Unternehmen nicht vorhersehbar war. Entsprechend ließ sich auch nicht vorab einschätzen, welche Faktoren Relevanz für das Überleben haben würden. Unabhängig von der Art der Störung stärkt aber häufig eine gute Kapitalausstattung die Robustheit eines Unternehmens“, erläutert Studienleiterin Dr. Annette Icks. "Gleichwohl hängt es auch von der Unternehmerperson und deren Handeln sowohl vor als auch während der Krisensituation ab, wie ein Unternehmen die plötzlich auftretende Situation bewältigt. Dies gilt umso mehr, je kleiner das Unternehmen ist." So erwies es sich während der Corona-Pandemie als hilfreich, wenn die Unternehmerinnen oder Unternehmer die neue Situation schnell akzeptierten und lösungsorientiert darauf reagierten. Auch boten ein hoher Digitalisierungsgrad sowie die Möglichkeit, Geschäftsabläufe zu digitalisieren bzw. das Geschäftsmodell zu diversifizieren oder neu zu gestalten, gute Chancen, die negativen wirtschaftlichen Folgen abzufedern.

    Staatliche Maßnahmen halfen den Unternehmerinnen und Unternehmern bei der Bewältigung familiärer Herausforderungen und gaben ihnen den notwendigen Spielraum für zielorientiertes unternehmerisches Handeln. Auch trugen die finanziellen Unterstützungsmaßnahmen auf Bundes- und Länderebene maßgeblich zur Liquidität der Unternehmen bei – deren Überleben konnten sie dadurch aber nicht garantieren.

    Dennoch kann aus einer Unternehmensaufgabe nach Untersuchungen der IfM-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht automatisch geschlossen werden, dass eine Unternehmerin oder ein Unternehmer gescheitert sei. Vielmehr könne es sein, dass die Unternehmerperson durch die Erfahrungen während der Krise an individueller Resilienz gewonnen hat. In diesen Fällen sei es daher hilfreich, wenn die Mittelstandspolitik den Neustart gescheiterter Unternehmerinnen und Unternehmer erleichtert.

    Die Studie "Resilienz von Unternehmen: Einflussfaktoren in der Corona-Pandemie" ist auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.


    Weitere Informationen:

    https://www.ifm-bonn.org/publikationen/ifm-materialien/detailansicht/artikel/res...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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