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03.02.2022 15:15

TraumaNetzwerk Ostbayern: Versorgungsqualität von Unfallverletzten auf höchstem Niveau

Matthias Dettenhofer Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Regensburg (UKR)

    Der Faktor Zeit spielt in jedem medizinischen Bereich eine große Rolle. Wie schnell kann einem Patienten geholfen werden? Welche Therapie ist notwendig und wer kann diese leisten? Um eine möglichst ideale Versorgung von Patienten mit schweren oder gar lebensgefährlichen Verletzungen nach Unfällen zu gewährleisten, wurde bereits 2009 das TraumaNetzwerk Ostbayern (TNO) in der Region etabliert. Die Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie des UKR spielt als sog. überregionales Traumazentrum in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. I

    Sportverletzungen, ein kurzer unachtsamer Moment beim Fensterputzen und natürlich schwere Verkehrsunfälle. Ein gebrochenes Bein, eine Fraktur an der Wirbelsäule oder gar lebensbedrohliche Verletzungen benötigen eine zügige und adäquate medizinische Versorgung. Gerade schwerstverletzte Patienten können nicht in allen Kliniken gleichwertig versorgt werden, da an kleineren Krankenhäusern wichtige strukturelle Voraussetzungen hierfür fehlen. Aus diesem Grund haben sich vor etwa 13 Jahren verschiedene Krankenhäuser aus der Region zum TraumaNetzwerk Ostbayern zusammengeschlossen, um die Versorgung Schwerstverletzter zu verbessern. „Wir sind zum heutigen Zeitpunkt sehr zufrieden mit der Entwicklung und Zusammenarbeit im TraumaNetzwerk Ostbayern. Aber, natürlich wollen wir uns, und damit auch die Versorgung unserer Patienten, immer weiter verbessern. Aus diesem Grund treffen sich alle Mitglieder des Netzwerks vierteljährlich und wir beraten bzw. entwickeln neue Checklisten und Handlungsempfehlungen, um die Versorgungsqualität nach schweren Unfallverletzungen weiter zu steigern“, erklärt Professor Dr. Dr. Volker Alt, Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie des UKR sowie Sprecher des TraumaNetzwerks Ostbayern,.
    Etwas stärker in den Fokus rückt für das TNO zukünftig auch die Nachsorge für diese Patienten nach der oftmals lebensrettenden Behandlung im Krankenhaus. So dient das UKR auch Rehakliniken und Reha-Einrichtungen sowie anderen Kliniken als Ansprechpartner.

    25 Kliniken aus der Region im TraumaNetzwerk Ostbayern vertreten

    Nun kann das TNO ein kleines Jubiläum feiern, denn das Treffen fand am 2.2.2022 nun zum 50. Mal statt. Eingeladen waren die die Chefärzte der unfallchirurgischen Kliniken aus den ostbayerischen TraumaZentren sowie Vertreter der Integrierten Leitstellen und die Ärztlichen Leiter der Rettungsdienste Ostbayerns. Die Themen auf der Agenda des Treffens drehen sich dabei immer um ein zentrales Anliegen. „Wir wollen unseren Patienten eine bestmögliche Überlebenschance durch unsere Versorgung ermöglichen. Und das unabhängig davon, ob ein Unfall im Stadtgebiet Regensburg oder an einem abgelegenen Ort im Bayerischen Wald passiert. Das können wir nur durch einheitliche Versorgungsstandards, trotz unterschiedlicher Ausstattungen der TNO-Kliniken, sowie fein abgestimmte Verlegungsstrategien erreichen“, so Professor Alt weiter. „Dafür müssen wir uns regelmäßig treffen, um auch auf medizinische Neuerungen reagieren zu können.“
    Wie in vielen anderen Lebensbereichen spielt auch in der Medizin das Thema „Digitalisierung“ eine immer bedeutendere Rolle. Die telemedizinische Vernetzung der Kliniken und verschiedener niedergelassener Ärzte untereinander bietet beispielsweise die Möglichkeit, radiologische Bilder datenschutzkonform untereinander auszutauschen. „Diese teleradiologische Vernetzung spart im Notfall enorm Zeit und wir können schnell Zweitmeinungen zu komplexen Verletzungsbildern einholen“, hebt Professor Alt einen wichtigen Aspekt des digitalen Austauschs zwischen den TNO-Kliniken hervor. Weiterhin können im wöchentlich stattfindenden sog. „Extremitätenboard“ am UKR medizinisch besonders anspruchsvolle Patientenfälle in interdisziplinärer Runde besprochen werden.

    UKR ein wichtiger Bestandteil im TraumaRegister DGU®

    Das TraumaRegister DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) setzt weltweit Maßstäbe für das Qualitätsmanagement schwerverletzter Patienten. Es handelt sich um ein seit Jahren etabliertes Instrument zur Schaffung von Versorgungstransparenz und um eine wichtige Basis für Polytrauma-Versorgungsforschung. Knapp 700 Kliniken aus neun europäischen Nationen beteiligen sich an dieser Registerdatenbank, die auch ein sog. Beckenregister und ein Schädel-Hirn-Trauma-Modul umfasst. Im Rahmen des „Standarderhebungsbogens TR“ werden circa 100 Parameter der Phasen Präklinik, Notaufnahme/Schockraum/OP, Intensivstation sowie Entlassung/Verlegung pro Patientenfall sowie Stammdaten und Diagnosen erhoben und anschließend in eine Online-Maske eingegeben. Die Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie des UKR ist als überregionales Traumazentrum und Maximalversorger der Region Ostbayern mit seiner hohen Zahl an schwerverletzten Patienten, deren Daten nach Erteilung einer schriftlichen Einwilligung pseudonymisiert eingegeben werden, ein wichtiger Bestandteil des TraumaRegister DGU®. Die Auswertungen dieser Registerdaten sind ein wichtiges Instrument für inner- und interklinische Benchmark-Auswertungen und dienen verschiedensten Registerforschungsprojekten zur Verbesserung der Schwerverletztenversorgung.


    Bilder

    Die Mitglieder des TraumaNetzwerks Ostbayern versammelten sich zum 50. Treffen am UKR.
    Die Mitglieder des TraumaNetzwerks Ostbayern versammelten sich zum 50. Treffen am UKR.
    Martin Meyer
    UKR

    Prof. Dr. Dr. Volker Alt hebt die telemedizinische Vernetzung der Kliniken untereinander hervor.
    Prof. Dr. Dr. Volker Alt hebt die telemedizinische Vernetzung der Kliniken untereinander hervor.
    Johannes Beutler
    UKR


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    regional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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