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09.02.2022 10:30

Stärkung digitaler Souveränität: Neues Leitprojekt CampusOS schafft Ökosystem für offene 5G-Campusnetze.

Christiane Peters Corporate Communications
FOKUS - Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme

    Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI).

    Zum Jahresbeginn startete das Leitprojekt CampusOS, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in den nächsten drei Jahren mit 18,1 Mio. Euro gefördert wird. Die Fraunhofer-Institute HHI und FOKUS koordinieren das Projekt. Das Ziel von CampusOS ist der Aufbau eines modularen Ökosystems für offene 5G-Campusnetze auf Basis offener Funktechnologien und interoperabler Netzkomponenten. Hierdurch sollen Herstellerunabhängigkeit und mehr Wettbewerb sowie Innovation ermöglicht werden, um die digitale Souveränität der Unternehmen in Deutschland zu stärken. 22 Partner aus Industrie und Forschung prüfen dafür unterschiedliche Betreibermodelle, erarbeiten Referenzarchitekturen, evaluieren Interoperabilität und Leistungsfähigkeit der integrierten Lösungen in Referenztestfeldern. Darüber hinaus erproben sie ausgewählte Szenarien prototypisch im industriellen Umfeld.

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    Deutschland ist weltweit Pionier beim Betreiben von 5G-Campusnetzen, also lokaler und kundenspezifisch angepasster 5G-Mobilfunknetze. Dieser Vorsprung wurde unter anderem durch eigene Campusnetz-Frequenzen der Bundesnetzagentur erreicht. Die Partner des Projekts CampusOS wollen diesen Vorsprung jetzt weiter ausbauen, indem sie ein digitales Ökosystem schaffen, das offene Funktechnologien und interoperable Netzkomponenten gewährleistet. Das Ökosystem soll in Form eines Technologie-Baukastens realisiert werden, der um einen Komponenten-Katalog und Vorschläge für unterschiedliche Betreibermodelle erweitert wird. Dank der Netzvirtualisierung ergänzt um Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen können so dynamisch und bedarfsgerecht Endgeräte sowie Funktionalitäten des Funkzugangsnetzes (RAN) und Kernnetzes (CORE) zu einem modularen und sicheren 5G-Campusnetz kombiniert werden.

    Um das neue Ökosystem zu testen, bauen die Fraunhofer-Institute FOKUS und HHI an ihren Standorten in Berlin Referenztestfelder auf. Ziel dieser Testfelder ist es, einzelne Elemente und verschiedene Kombinationen des Technologie-Baukastens auf Leistungsfähigkeit und Interoperabilität zu prüfen, bevor diese anwendungsspezifisch in Industrie-Szenarien erprobt werden. »In dem Projekt entwickeln wir hochflexible und offene Lösungen für branchenspezifische Campusnetze,« kommentiert Prof. Dr. Slawomir Stanczak, Abteilungsleiter »Drahtlose Kommunikation und Netze« am Fraunhofer HHI. »Neben der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind verbesserte Skalierbarkeit, vereinfachtes Management und reduzierte Kosten wichtige Faktoren. Der offene Ansatz bietet die Grundlage und damit die Chance für mehr Wettbewerb und mehr Innovation im Bereich der Campusnetze.«

    Prof. Dr. Thomas Magedanz, Leiter des Geschäftsbereichs »Software-based Networks« am Fraunhofer FOKUS, betont: »Wir betrachten offene Campusnetze für z. T. hochspezialisierte Unternehmensanwendungen als Treiber für zukünftige 5G- und auch 6G-Innovationen. Wir sehen durch CampusOS – vor allem durch die breite Beteiligung der relevanten Industrieakteure – die Chance, Deutschlands internationale Führungsrolle in diesem Kontext weiter auszubauen.«

    Offene Schnittstellen schaffen die Voraussetzung, Komponenten für unterschiedliche Anwendungsdomänen zu entwickeln. Dafür werden folgende Szenarien bei den Industriepartnern im regulären Betrieb evaluiert:

    • Vernetzte Mobilität: teleoperiertes Fahren in lokal begrenzten Bereichen und netzwerkgestützte funktionale Sicherheit bei BOSCH in Hildesheim.

    • Industrie 4.0: latenzarme und resiliente Steuerung von Fahrzeugen sowie Übertragung von Videos mit sehr hohen Datenraten bei STILL in Hamburg.

    • Bauwesen: Überwachung von Baustellen in Echtzeit sowie Vernetzung aller auf Baustellen im Einsatz befindlicher Sensoren und Baumaschinen bei Topcon.

    Die Verbundpartner sind atesio GmbH, brown-iposs GmbH, BISDN GmbH, Robert Bosch GmbH, Deutsche Telekom AG, EANTC AG, Fraunhofer-Institute FOKUS und HHI (Projektkoordinatoren), GPS Gesellschaft für Produktionssysteme GmbH, highstreet technologies GmbH, Kubermatic GmbH, MUGLER SE, Node-H GmbH, Rohde & Schwarz GmbH, rt-solutions.de GmbH, Siemens AG, Smart Mobile Labs AG, STILL GmbH, SysEleven GmbH, Topcon Deutschland Positioning GmbH, Technische Universität Berlin und Technische Universität Kaiserslautern.

    Pressekontakt:
    Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS
    Corporate Communications
    Mitra Motakef-Tratar
    Telefon: +49 30 3463-7517
    mitra.motakef-tratar@fokus.fraunhofer.de

    Fraunhofer FOKUS erforscht die Digitale Vernetzung und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie. Seit 1988 unterstützt es Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Verwaltung in der Gestaltung und Umsetzung des digitalen Wandels. Dazu bietet Fraunhofer FOKUS Forschungsleistungen von der Anforderungsanalyse über Beratung, Machbarkeitsstudien, Technologieentwicklung bis hin zu Prototypen und Piloten in den Geschäftsbereichen Digital Public Services, Future Applications and Media, Quality Engineering, Smart Mobility, Software-based Networks, Vernetzte Sicherheit, Visual Computing und Analytics an. Mit rund 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin und einem jährlichen Budget von 32,9 Millionen Euro gehört Fraunhofer FOKUS zu den größten IKT-Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft. Es erwirtschaftet rund 80 Prozent seines Budgets aus Aufträgen der Industrie und der öffentlichen Hand.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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