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15.02.2022 12:07

DGIM fordert: Internisten in der hausärztlichen Versorgung stärken

Dr. Andreas Mehdorn Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte oder Adipositas: Viele Patienten, die ihren Hausarzt aufsuchen, tun dies aufgrund von internistischen Erkrankungen. Entsprechend ihrer Weiterbildung sind hausärztliche Internisten besonders qualifiziert, diese Patienten zu behandeln. Dennoch sind sie gegenüber Allgemeinmedizinern in vielen Punkten nach wie vor benachteiligt. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) hin. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Leistungen auch in der Inneren Medizin ambulant in den niedergelassenen Praxen statt stationär in Kliniken erfolgen sollen, müsse auch die Position der hausärztlichen Internisten gestärkt werden, fordern DGIM-Experten.

    Auf der Jahrespressekonferenz der DGIM am Donnerstag, den 17. Februar 2022 sprechen die Experten darüber, welche Rolle Hausärztinnen und Hausärzte in einer vorwiegend ambulanten Versorgung einnehmen müssen.

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    Obwohl Internisten seit jeher hausärztlich tätig sind, sind sie gesundheitspolitisch Hausärzten mit Weiterbildung in Allgemeinmedizin nicht immer gleichgestellt. „Benachteiligungen bestehen etwa bei der Förderung von Weiterbildungsassistenten“, erklärt Dr. med. Marcel Schorrlepp, hausärztlicher Internist aus Mainz. Auch manche Programme zur Förderung der landärztlichen Versorgung schließen hausärztliche Internistinnen und Internisten explizit aus. „Diese Regelung ist vor dem Hintergrund des zunehmenden Mangels an Landärzten nicht nachvollziehbar“, so Schorrlepp. Der DGIM-Experte wertet es daher als ermutigendes Signal, dass der hessische Landtag kürzlich ein Gesetz beschlossen hat, welches vorsieht, die Landarztquote für Medizinstudienplätze nicht mehr zwingend an eine Weiterbildung in Allgemeinmedizin oder Kinder- und Jugendmedizin zu koppeln, sondern sie auch für eine Weiterbildung im Bereich der Inneren Medizin zu öffnen.

    In Deutschland übernehmen Internistinnen und Internisten bereits rund ein Drittel der hausärztlichen Versorgung, mit steigender Tendenz. „In der Primärversorgung war die internistische Expertise schon immer sehr wertvoll“, betont Schorrlepp. „Und sie wird in Zukunft noch häufiger gefragt sein.“ Denn Hausärzte betreuen immer komplexere Krankheitsbilder, Multimorbidität wird in der alternden Bevölkerung zur Regel. Gleichzeitig werden die Wartezeiten für einen Facharzttermin immer länger. Hier komme es den Patienten direkt zugute, wenn der internistisch weitergebildete Hausarzt hochqualifizierte weitere Diagnostik und Therapie durchführen könne, etwa eine Ultraschalluntersuchung, die endokrinologische Einordnung von Labordaten oder die komplette Betreuung einer Schilddrüsenerkrankung. „Bereits heute erbringen hausärztliche Internistinnen und Internisten neben der alltäglichen Primärversorgung viele internistische Leistungen quasi gratis“, so der Mainzer Hausarzt.

    Auch mit Blick auf das gesundheitspolitische Ziel, dass mehr Leistungen ambulant statt stationär erbracht werden sollen, hält es Schorrlepp daher für dringend geboten, dass Förderprogramme und Gesetze, die den hausärztlichen Bereich betreffen, künftig auch Förderungen für hausärztlich tätige Internistinnen und Internisten vorsehen. „Die Gleichstellung hausärztlicher Internistinnen und Internisten mit allgemeinmedizinischen Kolleginnen und Kollegen wäre ein wichtiger Schritt, der in Zukunft die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung zugutekommt“, so Schorrlepp.

    Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.

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    Jahrespressekonferenz der DGIM

    Termin: Donnerstag, 17. Februar 2022, 11.00 bis 12.00 Uhr
    Ort: online
    Link zur Anmeldung: https://attendee.gotowebinar.com/register/1123593551199683851

    Vorläufiges Programm:

    Themen und Referenten:

    Warum ist so wenig möglich? Die Grenzen der Inneren Medizin in der ambulanten Versorgung
    Professor Dr. med. Markus M. Lerch
    Vorsitzender der DGIM 2021/2022 und Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender LMU Klinikum München

    Grenzen von gestern? Sektorengrenzen in der Inneren Medizin überwinden
    Professor Dr. med. Georg Ertl
    Generalsekretär der DGIM, Internist und Kardiologe aus Würzburg

    Hausärztliche Internistinnen und Internisten – entscheidend für die ambulante Versorgung
    Dr. med. Marcel Schorrlepp
    Hausärztlicher Internist aus Mainz und Sprecher der DGIM-Arbeitsgruppe Hausärztliche Internisten

    Eingriffe in der Facharztpraxis: Sind ambulante endoskopische Operationen an Galle, Darm oder Magen möglich?
    Professor Dr. med. Jörg G. Albert
    Leiter der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie am Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart

    Moderation: Anne-Katrin Döbler, Pressestelle der DGIM, Stuttgart

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    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle der DGIM
    Dr. Andreas Mehdorn
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-313
    Fax: 0711 8931-167
    E-Mail: mehdorn@medizinkommunikation.org
    www.kongress.dgim.de
    www.dgim.de | www.facebook.com/DGIM.Fanpage/ | www.twitter.com/dgimev


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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