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Verantwortlich für die Ausstattung der Bundeswehr ist das Rüstungsmanagement, also die militärische Bedarfsplanung, sowie die Bundeswehrverwaltung mit ihrem Beschaffungs- und Nutzungsmanagement und die wehrtechnische Industrie mit ihren Entwicklungs- und Produktionskapazitäten. Die Bedrohungslage erfordert, das Rüstungsmanagement wieder leistungsfähiger, belastbarer und auch ökonomisch nachhaltiger zu gestalten.
Unsere Soldatinnen und Soldaten sollen bestmöglich ausgestattet werden. Hierfür verantwortlich ist das Rüstungsmanagement, also die militärische Bedarfsplanung, die Bundeswehrverwaltung mit ihrem Beschaffungs- und Nutzungsmanagement, sowie die wehrtechnische Industrie mit ihren Entwicklungs- und Produktionskapazitäten. Zur Frage, wie diese rüstungswirtschaftliche Basis weiterentwickelt werden kann, um das Erreichen verteidigungspolitischer Ziele hinreichend sicherzustellen, forscht VHB expert Andreas Glas, Privatdozent und Forschungsgruppenleiter „Defense Acquisition & Supply Management“ der Universität der Bundeswehr, München.
Modernes Streitkräfte- und Rüstungsmanagement: ein ökonomisches Thema
Die Streitkräfte erlebten betriebswirtschaftliche Methoden häufig eher negativ (Berateraffäre u.a.). Daraus entstand der Vorwurf der „Verbetriebswirtschaftlichung des Militärischen“. Leider ist dieser Vorwurf gerade das Resultat der Vernachlässigung ökonomischer Diskurse. Denn Streitkräfte brauchen keine industrielle, sondern eine auf ihre militärischen Bedürfnisse zugeschnittene ökonomische Sicht. International gibt es einen etablierten Forschungszweig zu „Defense Economics“ - in Deutschland befasst sich damit kaum jemand.
Gestaltung und Reformbedarf des Rüstungsmanagements
Die Bedrohungslage erfordert, das Rüstungsmanagement wieder leistungsfähiger, belastbarer und auch ökonomisch nachhaltiger zu gestalten. Bisher blieb die Rüstung trotz zahlreicher Bestandsauf-nahmen, neuer Instrumente und gravierender Organisationsänderungen im Kern weitgehend stabil. Demgegenüber reformierten andere – z.B. die USA – ihre Rüstung zuletzt mit einem „adaptiven Beschaffungsprozess“, um schneller am Markt agieren zu können. Zwangsläufig stellt sich daher die Frage, wie man in Deutschland das Rüstungsmanagement in Zukunft gestalten will.
Mehr Agilität und Resilienz sind notwendig
Es reicht nicht mehr, Systeme mit bewährten aber langwierigen Prozessen zu kaufen. Man braucht Systeme im passenden Zeitfenster, bevor sie durch Innovationen rasch veralten. Die wichtige Schnittstelle zur Industrie muss daher in ihrer Agilität und Geschwindigkeit der hohen Dynamik der technischen Entwicklung, aber auch der Dynamik militärischer Bedrohung entsprechen. Die Schnitt-stelle Streitkräfte – Industrie muss aber auch belastbarer werden. Resiliente Lieferketten und ein hoher Lieferservicegrad („Rüstungswirtschaftliche Kaltstartfähigkeit“) sind Dimensionen, die an Bedeutung zunehmen werden. Wir sollten den Diskurs über „richtige“, das heißt „effizient-effektive“ Rüstung versachlichen. Die Wirtschaftlichkeit nationaler/europäischer Rüstungskapazitä-ten ist auch unter Bezug auf Kriterien wie Resilienz, Robustheit und (ökonomische) Nachhaltigkeit darzustellen und zu bewerten.
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PD Dr. Andreas Glas
Universität der Bundeswehr, München
Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Beschaffung und Supply Management
andreas.glas@unibw.de
https://vhbonline.org/vhb-experts
Eurofighter
PxHere CC0 Public Domain
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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