idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.03.2022 18:27

Die Veränderung der beruflichen Haltung beim Übergang vom Pflegen zum Lehren

Ralf-Peter Witzmann Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine wissenschaftliche Untersuchung in der Pflegepädagogik, die den Übergang von der Pflegeprofessionalität in den pädagogischen Bereich zum Gegenstand hat. Wissenschaftler*innen der BTU und der TU Dresden arbeiten eng in der Studie „Zur Transformation des professionellen Habitus von Pflegelehrer*innen“ zusammen.

    Die Untersuchung konzentriert sich auf die Bundesländer Niedersachsen und Thüringen. Im Ergebnis ist ein Ost-West-Ländervergleich vorgesehen. Darüber hinaus untersucht das zunächst für drei Jahre von der DFG geförderte Projekt die Auswirkungen der aktuellen Reform des Pflegeberufegesetzes (PflBG).

    Die Teams um Prof. Dr. Heidrun Herzberg, Fachgebiet Bildungswissenschaften und Berufspädagogik in Gesundheitsberufen (BTU), und Prof. Dr. Anja Walter, Professur Gesundheit und Pflege/Berufliche Didaktik (TUD), untersuchen in ihrer Studie, welche Schritte es braucht, um das im Pflegeberuf benötigte Praxiswissen in didaktisch vermittelbares Handlungswissen zu verwandeln. Dieser Prozess setzt bei vielen der betroffenen Berufspädagog*innen, wie die Projektleiterinnen sagen, eine Transformation des beruflichen Habitus „vom Pflegen zum Lehren“ voraus.

    Prof. Herzberg erläutert den Fokus der Forschungen: „Von besonderem Interesse ist für uns das sogenannte „implizite Wissen“ – Wissen, das aus praktischer Erfahrung kommt und sich mit wissenschaftlichem Wissen mischen muss. Wir nennen es „Zwischenwissen“. Wie diese Mischung zustande kommt und wie entscheidend sie für die berufspädagogische Praxis gerade in den Gesundheitsberufen tatsächlich ist, wollen wir untersuchen. Dabei werden wir nicht nur Expert*innen befragen, sondern auch Unterrichtssituationen beobachten. Es geht in der Tat darum, den schwierigen Lernprozess nachzuvollziehen, den Akteur*innen durchlaufen, deren Basisberuf die Pflege war, und die nun zu reflektierten Lehrpersonen werden sollen.“

    Doch die Rekonstruktion verschiedener Wissensformen hat nicht nur das Potenzial, bei Pflegelehrer*innen den notwendigen Professionalisierungsschritt vom Pflegen zum Lehren empirisch nachzuzeichnen. Sie eignet sich darüber hinaus zur theoretischen Aufklärung eines für die Professionsforschung prinzipiell interessanten Prozesses, den der französische Soziologe Pierre Bourdieu als „Habitustransformation“ beschrieben hat, eine Art Modifikation der Haltung, die Akteur*innen zu ihrer (beruflichen) Welt einnehmen. Solche Veränderungen laufen zu beträchtlichen Teilen implizit ab und stützen sich auf die erwähnten Zwischenwissensbestände.

    Pressekontakt:
    Susett Tanneberger
    Stabsstelle Kommunikation und Marketing
    T +49 (0) 355 69-3126
    susett.tanneberger(at)b-tu.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Heidrun Herzberg
    Bildungswissenschaften und Berufspädagogik in Gesundheitsberufen
    T +49 (0) 3573 85-708
    heidrun.herzberg(at)b-tu.de


    Weitere Informationen:

    https://www.b-tu.de/news/artikel/20317-die-veraenderung-der-beruflichen-haltung-... - zur Pressemitteilung der BTU Cottbus-Senftenberg mit weiteren Informationen


    Bilder

    Bearbeitung einer Lernsituation während einer Tagung des Projektes Neksa (Neu kreieren statt addieren – die neue Pflegeausbildung im Land Brandenburg curricular gestalten).
    Bearbeitung einer Lernsituation während einer Tagung des Projektes Neksa (Neu kreieren statt addiere ...
    Foto: BTU, Ralf Schuster

    Prof. Heidrun Herzberg.
    Prof. Heidrun Herzberg.
    Foto: BTU, Ralf Schuster


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).