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10.03.2022 15:04

Leibniz-Präsident lässt russische Akademiemitgliedschaft ruhen

Christoph Herbort-von Loeper M.A. Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Leibniz-Präsident Matthias Kleiner lässt als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seine Mitgliedschaft in der Russischen Akademie für Ingenieurwesen (RAE) bis auf Weiteres ruhen. Dies teilte er dem Präsidenten der RAE, Boris Vladimirovich Gusev, in einem Brief mit.

    Matthias Kleiner begründet seinen Schritt mit den „aktuellen kriegerischen Handlungen des Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin und des militärischen Angriffs auf den souveränen Staat der Ukraine.“ In seinem Schreiben bittet der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft seinen russischen Kollegen, sich in seiner Funktion als Akademie-Präsident „für die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen und den Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine einzusetzen und sich von diesem klaren Verstoß Russlands gegen das Völkerrecht zu distanzieren.“
    „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Wissenschaft immer im Dienste des Menschen stehen muss“, so Matthias Kleiner in seinem Brief weiter, „und Forschung und Innovation – egal welcher fachlichen Disziplin – dem Wohle, dem Erhalt und dem Fortschritt unserer Gesellschaft zu dienen hat.“

    Matthias Kleiner versteht seinen Schritt als Signal in einem andauernden globalen politischen und zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine und damit den Angriff auf das Leben und die Freiheit der dort lebenden Menschen, darunter auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Aus diesem Grund hatte sich Matthias Kleiner bereits direkt nach der russischen Invasion dafür stark gemacht, institutionelle Beziehungen der deutschen Wissenschaft zu staatlichen Institutionen und Unternehmen in Russland auf Eis zu legen. „Natürlich trifft unser Boykott der russischen Wissenschaft auch viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die persönlich völlig unschuldig sind und das Vorgehen der russischen Staatsführung ablehnen. Viele Kolleginnen und Kollegen in Russland haben das ja auch mit großem und bewundernswertem Mut öffentlich zum Ausdruck gebracht. Es geht aber darum, in die russische Gesellschaft hinein zu wirken. Wir müssen der Bevölkerung, die in weiten Teilen keinen Zugang zu neutraler Berichterstattung über die Geschehnisse hat, signalisieren, dass in ihrem Namen ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg geführt wird. Auch wenn ein Boykott allen unseren Idealen von internationaler und freier Zusammenarbeit in der Wissenschaft widerspricht, können wir angesichts des menschlichen Leids und der Verbrechen in der Ukraine nicht weitermachen wie bisher“, so Matthias Kleiner.

    Zur Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zum Angriff Russlands auf die Ukraine vom 25.2.2022: https://bit.ly/Allianz-Ukraine

    Pressekontakt:
    Christoph Herbort-von Loeper
    Pressesprecher Leibniz-Gemeinschaft
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 471
    Mobil: 0174 / 310 81 74
    herbort@leibniz-gemeinschaft.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter fast 12.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei zwei Milliarden Euro.
    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


    Bilder

    Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
    Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
    Foto: Oliver Lang
    (c) Leibniz-Gemeinschaft


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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