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15.03.2022 14:42

Multidisziplinäre Parkinson-Therapie: Online-Kongress für Therapierende und Pflegekräfte vom 24. bis 26. März

Sandra Wilcken Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V.

    Therapierende und Pflegekräfte, die Menschen mit Parkinson, Dystonie und Spastik betreuen, können sich vom 24. bis 26. März 2022 auf dem Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen mit Mediziner:innen über neueste fachliche Entwicklungen austauschen. Der virtuelle Live-Kongress ist im Sinne einer ganzheitlichen und individuellen Versorgung der Patient:innen interdisziplinär ausgerichtet. Die „Multidisziplinäre Akademie“ bietet am 26. März zusätzlich fachübergreifende Programminhalte speziell für nicht ärztliche Berufsgruppen.

    „Parkinson und andere Bewegungsstörungen sind sehr vielschichtige Erkrankungen, deren Auswirkungen auf Psyche, Teilhabe und Lebensqualität durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen gelindert werden können. Der Erfahrungsaustausch ‚auf Augenhöhe‘ und eine kollegiale Kommunikation zwischen den verschiedenen Berufsgruppen sind notwendig, damit dies gelingen kann“, sagt Prof. Dr. Georg Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten. Aus seiner Sicht ist die Multidisziplinäre Akademie eine ideale Plattform, um Versorgungslücken zu schließen und Netzwerke zwischen den Fachdisziplinen weiter auszubauen.

    Im speziellen Programmteil „Multidisziplinäre Akademie“ auf dem Parkinson-Kongress werden am 26. März von 10:30–16 Uhr in fächerübergreifenden Themen und Vorträgen aktuelle Entwicklungen in der spezialisierten Pflege und den aktivierenden Therapien diskutiert. Eine Plenarsitzung unter Leitung von Prof. Ebersbach gibt einen Überblick über verschiedene Aspekte, die für die Therapie und Pflege von Menschen mit Parkinson wichtig sind, wie Berufsperspektiven, Einsatz künstlicher Intelligenz bei Bewegungsstörungen, Sexualität und Partnerschaft oder neuro-kognitive und psychologische Therapiemöglichkeiten bei Parkinson.

    Versorgungslücke bei der Behandlung kognitiver Störungen
    Das Thema kognitive Störungen ist bei Menschen mit Parkinson besonders brisant. „In diesem Bereich gibt es aufgrund der bislang nur unzureichend angebotenen Interventionen eine erhebliche Versorgungslücke“, sagt Prof. Dr. rer. nat. Elke Kalbe, Leiterin der Abteilung Medizinische Psychologie an der medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Sie wird in ihrem Vortrag den aktuellen Kenntnisstand zu den Ausprägungsformen bei neurokognitiven Störungen und die Datenlage zur Wirksamkeit psychologischer Therapiemöglichkeiten bei Menschen mit Parkinson zusammenfassen. Prof. Kalbe wird unter anderem eine indirekte Methode zur Stimulation der kognitiven und sozialen Fähigkeiten vorstellen – eine Gruppentherapie, die aus kognitiven Übungen, Biografiearbeit, Realitätsorientierung sowie Bewegungs- und Entspannungsübungen zusammengesetzt ist. Künftig werden auch kognitiv-physische Interventionen und innovative Hirnstimulationstechniken das Behandlungsspektrum im Bereich kognitiver Störungen bereichern, so Kalbe.

    Physiotherapie so früh wie möglich
    Neben Interventionen zum Training der Kognition hat auch die körperliche Aktivierung das Potenzial, die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson positiv zu beeinflussen. Hierzu sollten schon in der Frühphase der Parkinson-Erkrankung physiotherapeutische Interventionen in den Behandlungsplan aufgenommen werden, empfiehlt Maarten Nijkrake, Physiotherapeut in Nijmegen (Niederlande). In seinem Vortrag berichtet er über wichtige Erkenntnisse zur Physiotherapie bei Parkinson, die aus den Studien des holländischen Parkinson-Netzwerks abgeleitet werden können. Dabei hebt er hervor, dass Physiotherapien individuell abgestimmte Trainings zur Verbesserung der Gangfähigkeit, Haltung, Kraft, allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit und des Gleichgewichts einbeziehen sollten. Konventionelle physiotherapeutische Maßnahmen hätten zudem neuroprotektive Effekte, was insgesamt zur Stabilisation der Erkrankung beitragen könne.

    Schluckbeschwerden multidisziplinär adressieren
    Für die Logopädie ist der Vortrag der Patholinguistin Annemarie Vogel, Therapiekoordinatorin am neurologischen Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten, interessant. Denn ein weiterer Aspekt, der Menschen mit Morbus Parkinson Schwierigkeiten bereiten kann, sind Schluckstörungen (Dysphagie). „Da sich die Dysphagie bei Parkinson nur selten durch die Pharmakotherapie verbessern lässt, ist ein rechtzeitiges Management in multidisziplinärer Zusammenarbeit besonders entscheidend“, so Vogel. Ihr Vortrag gibt einen Überblick über die typischen Symptome, die diagnostischen Aspekte und Therapiemöglichkeiten. Im Rahmen der Multidisziplinären Akademie werden darüber hinaus auch verschiedene Trainingsmethoden vorgestellt, wie Split-Belt-Laufbandtherapie, Schreib- oder sensomotorisches Training, Tablet-basierte Heimtrainingsprogramme oder Trainings, die auf kommerziell erhältliche, ganzkörperkontrollierte Videospiele (Exergames) zurückgreifen. Auch die Palliativmedizin oder die Diagnostik und Behandlung des spastischen Fußes werden im Programm aufgegriffen. „Morbus Parkinson ist ein äußerst heterogenes Krankheitsbild, das individuell zugeschnittene Therapiepläne mit entsprechend multidisziplinärer Expertise erfordert. Die Multidisziplinäre Akademie wird altbewährte und neue evidenzbasierte Therapiemaßnahmen vorstellen und diskutieren. Ziel ist es, vielfältige Interventionsmöglichkeiten aufzuzeigen und multidisziplinäre Behandlungskonzepte in vielen Bereichen der Parkinson-Versorgung weiter auszubauen“, stellt Ebersbach in Aussicht.

    Informationen zum Programm sowie das digitale Anmeldeformular finden Interessierte im Internet unter http://www.dpg-akbont-kongress-2021.de unter dem Menüpunkt „Multidisziplinäre Akademie“.

    Ergänzend zu den digitalen Live-Veranstaltung auf dem Kongress können Pflegekräfte orts- und zeitunabhängig auch das E-Learning-Programm „Online Pflegeschule Parkinson“ nutzen, mit Podcasts, Videos und Textmaterialien (http://www.online-pflegeschule.de). Als Begleitbuch ist das Lehrbuch „Pflege von Menschen mit Parkinson“ (Kohlhammer-Verlag, 4. Auflage 2021) geeignet.

    Hinweis für die Medien:
    Online-Pressekonferenz der DPG am Mittwoch, 23. März, von 10–11 Uhr
    Informationen zu Programm, Referent:innen und Akkreditierung unter http://parkinson-gesellschaft.de/die-dpg/presseservice. Gerne nehmen wir Sie auch in unseren Presseverteiler auf. Über die Kongresswebsite http://www.dpg-akbont-kongress-2021.de können Sie sich zusätzlich kostenlos für den virtuellen Kongress registrieren. Gerne vermitteln wir Interviews und stellen druckfähiges Bildmaterial zur Verfügung. Wir freuen uns über einen Hinweis auf Ihre Veröffentlichung oder Zusendung eines Belegs.

    Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG)
    c/o albertZWEI media GmbH
    Dipl.-Biol. Sandra Wilcken
    Tel.: +49 (0) 89 46148611
    E-Mail: presse@parkinson-gesellschaft.de
    http://www.parkinson-gesellschaft.de/presse
    http://www.dpg-akbont-kongress-2021.de

    Fachliche Kongressleitung und Kongressorganisation
    Prof. Dr. med. Günter Höglinger, Kongresspräsident für die DPG
    Prof. Dr. med. Frank Erbguth, Kongresspräsident für den AK Botulinumtoxin
    PD Dr. med. Christoph Schrader, Kongresssekretär für die DPG
    Prof. Dr. med. Katja Kollewe, Kongresssekretärin für den AK Botulinumtoxin

    Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) fördert die Erforschung der Parkinson-Krankheit und verbessert die Versorgung der Patient:innen. Organisiert sind in der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaft Parkinson-Ärzt:innen sowie Grundlagenforscher:innen. Die Zusammenarbeit dieser beiden Zweige ist entscheidend für die Fortschritte in Diagnostik und Therapie.
    http://www.parkinson-gesellschaft.de

    Die DPG finanziert sich ausschließlich über Spenden. Jeder finanzielle Beitrag bringt die Erforschung der Parkinson-Krankheit einen Schritt voran. Auf der neuen Website http://www.parkinson-gesellschaft.de können Interessierte unkompliziert eine Online-Spende durchführen.

    1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Alexander Storch, Rostock
    2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Günter Höglinger, Hannover
    3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Joseph Claßen, Leipzig
    Schriftführer: Prof. Dr. med. Rüdiger Hilker-Roggendorf, Recklinghausen
    Schatzmeister: Prof. Dr. med. Dirk Woitalla, Essen

    Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG)
    Hauptstadtbüro: Reinhardtstraße 27 C, 10117 Berlin
    E-Mail: info@parkinson-gesellschaft.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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