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17.03.2022 13:28

Weiterbildung in prähospitalem Atemwegsmanagement: Neues Positionspapier und Kursformat verbessern Patientensicherheit

Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.

    Die Sicherung der Atemwege stellt eine der zentralen Aufgaben der Notfallmedizin dar und zählt somit bei vitaler Indikation zu den wichtigsten durchzuführenden Maßnahmen. Das Atemwegsmanagement beim prähospitalen Notfallpatienten erfolgt zumeist unter hohem Zeit- und Erfolgsdruck und ist dabei viel schwieriger als unter den elektiven Bedingungen in der Klinik. Umso wichtiger ist ein Konsens aller an der prähospitalen Notfallversorgung beteiligten Fachdisziplinen darüber, wie eine moderne und angemessene Weiterbildung für das prähospitale Atemwegsmanagement auszusehen hat.

    Das war bisher nicht der Fall: Während die aktuelle Musterweiterbildungsverordnung der Bundesärztekammer für die Zusatzweiterbildung „Notfallmedizin“ (Stand: November 2018) das Durchführen von 50 Intubationen empfiehlt, liegt die Messlatte der seit 2019 geltenden S1-AWMF-Leitlinie „Prähospitales Atemwegsmanagement“ bei 100 Intubationen. Um dieses Dilemma zu lösen, hat die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zur konstruktiven Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern weiterer Fachdisziplinen (Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin, Deutsche Gesellschaft für Chirurgie und Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin) aufgerufen. Daraus entstanden ist nun ein kompaktes Positionspapier, das auch eine sinnvolle Lösung für das Dilemma vorschlägt – und somit die Patientensicherheit erhöhen kann.

    DIVI-Kursformat „ANNA“ kann Diskrepanz in Weiterbildung auflösen

    Insgesamt acht Thesen zu Weiterbildungsinhalten beim prähospitalen Atemwegsmanagement werden in dem Positionspapier formuliert. Ein gangbarer Weg für dasjenige Fachpersonal, das bisher mit nur 50 Intubationen weitergebildet wurde, ist demnach die Teilnahme an Kursen zur Vermittlung der Kompetenzen im prähospitalen Atemwegsmanagement wie dem interdisziplinären DIVI-Kursformat „ANNA“ (Atemwegsmanagement und Narkose in Notfall- und Akutmedizin). „Dieser Kurs lehrt mit viel Hintergrundwissen und fallbasiert alle Möglichkeiten des Atemwegsmanagements sowie Intubationsmöglichkeiten am Modell. In unseren Augen werden die Teilnehmenden dadurch bestens vorbereitet und die „Weiterbildungslücke“ wird geschlossen“, sagt DIVI-Generalsekretär PD Dr. Florian Hoffmann. Wünschenswert wäre aus DIVI-Sicht, wenn die Bundesärztekammer diese Vorschläge in der kommenden Überarbeitung der Musterweiterbildungsverordnung berücksichtigt. „Über die sich nun etablierende DIVI-Akademie werden wir in Zukunft viele weitere Kurskonzepte wie „ANNA“ entwickeln und so die Patientensicherheit kontinuierlich verbessern“, so Prof. Dr. Andreas Markewitz, der ebenfalls an der Erstellung des Positionspapiers beteiligte medizinische Geschäftsführer der DIVI.

    Ansprechpartnerin für Journalisten:

    Nina Meckel
    Pressesprecherin der DIVI

    presse@divi.de
    Tel +49 (0)89 230 69 60 21

    www.divi.de/presse

    Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI)

    Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 3.500 persönlichen Mitgliedern und 19 Fachgesellschaften aus Anästhesiologie, Chirurgie, Innerer Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie Neurologie und Neurochirurgie. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus.
    Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung vom 24.12.1953 und ist damit ein nicht-wirtschaftlicher Verein gemäß § 21 ff BGB.

    Mehr über die DIVI im Internet: www.divi.de


    Weitere Informationen:

    https://www.divi.de/presse/pressemeldungen/pm-weiterbildung-in-praehospitalem-at...
    https://www.divi.de/joomlatools-files/docman-files/publikationen/stellungnahmen/...


    Bilder

    PD Dr. Florian Hoffmann
    PD Dr. Florian Hoffmann

    Foto: Klinikum der Universität München

    Prof. Dr. Andreas Markewitz
    Prof. Dr. Andreas Markewitz
    Fotograf: Mike Auerbach


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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