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21.03.2022 09:03

„Vor tiefgreifender Transformation“

Lea Kessens Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    DBU-Online-Salon zur Energiewende im globalen Süden

    Osnabrück. Der Ruf nach einem erheblichen Ausbau erneuerbarer Energien (EE) wird stärker und hat nach Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zusätzlichen Aufwind erhalten. Ein Gamechanger für einen EE-Ausbau könnte der globale Süden werden – vor allem mit Hilfe von Abgeordneten dort in Kommunal- und Landesparlamenten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) stellt in ihrer DBU-digital-Reihe in einem Online-Salon ein von ihr gefördertes Parlamentarier-Netzwerk vor, das mehr als eine Energiewende im globalen Süden erreichen will: Regenerative Energien sollen sozial gerecht wirken und Wertschöpfung vor Ort schaffen. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Sonne, Wind und Wasser im globalen Süden werden so zu einem Win-Win: globalen Treibhausgas-Emissionen sinken, neue Jobs entstehen, Armut nimmt ab.“

    Bonde: Notwendig ist eine nachhaltigere, unabhängigere Energieversorgung

    „Wir stehen vor einer tiefgreifenden Transformation“, so Bonde weiter. Notwendig sei eine „nachhaltigere, unabhängigere Energieversorgung“. Weltweite Macht- und Rohstoffkonflikte und auch der Ukraine-Krieg lassen nach seinen Worten daran keinen Zweifel mehr. Zugeschaltet sind beim erstmals rein englischsprachigen DBU-Online-Salon morgen (Dienstag) von 13 bis 14:30 Uhr Gäste aus den Philippinen und Costa Rica. Fragen zu Verzahnungen zwischen Energiewende und globaler Gerechtigkeit widmet sich das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“. Eine Teilnahme am Online-Salon „Working together for a Just Energy Transition in the Global South“ ist möglich unter: https://www.dbu.de/@OnlineSalonEnergyTransition.

    Weltweites Abgeordneten-Netzwerk Global Renewables Congress (GRC)

    Zur Sprache kommen das von der DBU geförderte weltweite Abgeordneten-Netzwerk Global Renewables Congress (GRC) für erneuerbare Energien sowie das Folgeprojekt, eine sozial gerechte Energiewende voranzutreiben (just energy transition). Bonde: „Nach der Netzwerk-Gründung wollen wir gemeinsam mit den Parlamentarierinnen und Parlamentariern des globalen Südens ausloten, wie Pläne zum EE-Ausbau in Gesetze münden können.“ Leitgedanken seien „globale Lösungen durch lokales Handeln auf wissenschaftlicher Basis“. Dazu gehören laut Bonde entsprechendes Know-How im globalen Süden und fachlicher internationaler Austausch.

    Höhn: Jetzt die Weichen für erneuerbare Energien stellen und auf Kohleeinstieg verzichten

    GRC-Vorsitzende ist Bärbel Höhn, derzeit Energiebeauftragte für Afrika des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Ex-Umweltministerin von Nordrhein-Westfalen. Viel Zeit für eine sozial gerechte Energiewende im globalen Süden bleibt nicht, meint Höhn. Jetzt sei der Moment, „um die Weichen für erneuerbare Energien unter Verzicht auf einen Kohleeinstieg in den Ländern des globalen Südens zu stellen“. Denn viele Länder etwa in Asien seien „gerade in den Startlöchern, massiv in Kohlestrom zu investieren“. Auch in Afrika planen Höhn zufolge viele Länder mit Kohle oder Gas. „Alle merken aber, dass sich durch Lieferengpässe wegen der Corona-Pandemie und nun nach dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine Gas, Kohle und Öl massiv verteuern. Der Wind und die Sonne stehen jedoch preiswert zur Verfügung; durch den Ausbau werden Arbeitsplätze vor Ort geschaffen, die eigene Energieunabhängigkeit wird gestärkt.“

    Fehler der westlichen Industriestaaten vermeiden

    Höhn setzt große Hoffnung in den neuen GRC, weil in diesem Netzwerk Parlamentarierinnen und Parlamentarier unterschiedlicher Parteien aus National- und Regionalparlamenten in Afrika, Asien und den USA mitmachen. Man wolle „im besten Sinn Überzeugungsarbeit leisten: dass es nämlich nicht nur klimafreundlicher, sondern auch kostengünstiger ist, den EE-Ausbau voranzutreiben, statt in Kohlekraftwerke zu investieren“. Es geht laut Höhn nicht darum, den Ländern des globalen Südens Lektionen zu erneuerbaren Energien zu erteilen. Vielmehr sollten gemeinsam mit den Abgeordneten solcher Staaten auf Basis internationaler und interdisziplinärer Expertise EE-Möglichkeiten erörtert werden – „um in diesen Ländern die Fehler der westlichen Industriestaaten zu vermeiden, die zu lange bei der Energieversorgung auf Kohle-, Gas- und Atomkraft gesetzt haben“.

    Völlig neue Optionen für das tägliche Leben

    Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Ländern des globalen Südens sei „ein hervorragendes dezentrales Instrument“, das vielen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zugutekomme, so Höhn. „In Afrika hat die Hälfte der Bevölkerung keinen oder kaum Zugang zu Strom. Und von dieser Hälfte der Bevölkerung leben wiederum fast 90 Prozent auf dem Land.“ Durch Strom könnten die Menschen ihre Lebenssituation erheblich verbessern, sie hätten „plötzlich völlig neue Optionen, ihr tägliches Leben zu gestalten; sie können zum Beispiel Wasser fördern, Getreide mahlen, Gemüse und Obst trocknen oder Fische und Medikamente kühlen, kurz: Arbeitsplätze schaffen, Einkommen generieren und Armut überwinden“, sagt die GRC-Vorsitzende.
    Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de.
    Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.


    Weitere Informationen:

    https://www.dbu.de/123artikel39331_2442.html


    Bilder

    Gamechanger: Im Online-Salon der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit zugeschalteten Expertinnen aus Asien und Mittelamerika geht es um die Frage, wie im globalen Süden Energiewende und sozial gerechter Ausbau regenerativer Energien gelingen können.
    Gamechanger: Im Online-Salon der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit zugeschalteten Expertinne ...
    Deutsche Bundesstiftung Umwelt
    © Deutsche Bundesstiftung Umwelt


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Energie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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