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22.03.2022 12:33

ERC Starting Grant für Prince Ravat

Kristian Lozina Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    In der Würzburger Chemie will man eine neue Klasse chiraler organischer Halbleiter entwickeln – für Anwendungen der nächsten Generation der organischen Elektronik. Gefördert wird das Projekt vom Europäischen Forschungsrat mit 1,5 Millionen Euro.

    Wir leben in einem Zeitalter der Miniaturisierung. Das Ziel: immer kleinere und effizientere optische, elektronische und mechanische Geräte zu bauen. Daher steigt auch die Nachfrage nach multifunktionalen Materialien, die auf mehrere äußere Reize gleichzeitig reagieren können.

    Dieser Herausforderung stellt sich Dr. Prince Ravat, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Organische Chemie der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Für sein Vorhaben erhält er nun hochkarätige Unterstützung: Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hat ihm einen Starting Grant in Höhe von 1,5 Millionen Euro bewilligt. Diese Auszeichnung wird in einem europaweiten Wettbewerb an herausragende Nachwuchsforschende vergeben. Das daraus geförderte Projekt soll in den kommenden sechs Monaten starten und ist auf fünf Jahre ausgelegt.

    Materialien entwerfen, synthetisieren und testen

    Die Chemikerinnen und Chemiker wollen sich dabei die Chiralität zunutze machen. Eine Eigenschaft von Molekülen, die mit ihrer Symmetrie zusammenhängt. Die Einführung von Chiralität in funktionelle Materialien verleiht ihnen einzigartige Eigenschaften, wie die Absorption und Emission von zirkular polarisiertem Licht und spinselektiven Ladungstransport. Dadurch können Materialien mit ganz neuen Funktionen konzipiert werden.

    „Wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Synthetischen Chemie sind an der Entwicklung von neuen Molekülen mit spezifischen Anwendungen interessiert. Im Rahmen dieses Projekts werden wir neuartige funktionelle chirale Materialien entwerfen, synthetisieren und anschließend ihre optoelektronischen und Ladungstransporteigenschaften testen“, erklärt Ravat.

    Das Ziel des JMU-Teams ist dabei die Entwicklung von chiralen organischen Halbleitern, die sowohl die Ladung als auch den Spin (Eigenrotation) der Ladungsträger nutzen. Diese sind für die Entwicklung der nächsten Generation der Optoelektronik wichtig, zum Beispiel Spin-LEDs, 3D-Displays und quantenbasierte optische Computertechnik. Reguläre organische Halbleiter sind bereits ausgereift, die Forschung an chiralen organischen Halbleitern ist jedoch noch in einem frühen Stadium.

    Werdegang des ERC-Preisträgers

    Prince Ravat, 1986 in Vadodara (Indien) geboren, studierte Chemie an der Maharaja Sayajirao University of Baroda (Vadodara, Indien). Anschließend war er am National Chemical Laboratory in Pune (Indien) und dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz, wo er 2014 Summa cum laude promovierte. Anschließed arbeitete er als Postdoc an der Universität Basel (Schweiz) und der Universität Tokyo (Japan).

    2018 wechselte Ravat an die JMU im Rahmen des „Excellent Ideas Programme“ und ist seitdem Arbeitsgruppenleiter am Institut für Organische Chemie. In seiner Laufbahn erhielt er bereits zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien – zuletzt etwa den Thieme Chemistry Journals Award 2022 und die Aufnahme in das Emil-Fischer-Fellowship-Programm 2021.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Prince Ravat, Institut für Organische Chemie, Universität Würzburg, T. +49 931 – 31 81583, princekumar.ravat@uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    https://go.uniwue.de/ravat-group


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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