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20.04.2022 12:23

Promovieren an der Hochschule Merseburg – „Auf diese Chance habe ich lange gewartet!“

Christian Franke M.A. Hochschulmarketing und Kommunikation
Hochschule Merseburg

    Anfang April nahm die Hochschule Merseburg die erste Person an einem ihrer neu gegründeten Promotionszentren auf. Damit wird Sachsen-Anhalt zum Vorbild für viele andere Bundesländer. Denn seit 2021 besitzen die Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Land das eigenständige Promotionsrecht – ein Privileg, das bisher nur Universitäten vorbehalten war.

    Insgesamt 13 stark in der Forschung engagierte Professorinnen und Professoren an der Hochschule Merseburg dürfen seit 2021 ohne die Beteiligung einer Universität Promovierende bei der Erstellung ihrer Doktorarbeit betreuen. Sachsen-Anhalt gehört zu den ersten drei Bundesländern, die das eigenständige Promotionsrecht für Hochschulen für angewandte Wissenschaften erhalten haben.

    Dafür baute die Hochschule Merseburg gemeinsam mit den Hochschulen Anhalt, Harz und Magdeburg-Stendal zwei Promotionszentren in ihren forschungsstarken Bereichen auf. Das Promotionszentrum für Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften nahm am Standort Merseburg im April die erste Person auf und verzeichnet damit landesweit bereits sieben Promovierende.

    Anja Jonas ist die erste eigenständig Promovierende an der Hochschule Merseburg

    Anja Jonas freut sich, nach zwölf Jahren wieder mit der Hochschule Merseburg verbunden zu sein: „Es ist wirklich ein schönes Gefühl, wieder an die Hochschule zurückzukehren, an der ich meinen Masterabschluss gemacht habe.“ Damals war sie bereits diplomierte Sozialpädagogin und absolvierte in Merseburg den Masterstudiengang „Sexualpädagogik und Familienplanung“. Zudem engagierte sie sich in der Gesellschaft für Sexualwissenschaft, über die sie auch Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß kennenlernte, der seit 2014 als Professor für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung an der Hochschule Merseburg tätig ist und seit der Gründung der Promotionszentren als Betreuer für Promotionsvorhaben zur Verfügung steht.

    Als beide vor einem Jahr noch einmal durch Zufall in Kontakt kamen, fand sich schnell wieder eine gemeinsame Basis und die Idee zur Promotion war entstanden. Da das eigenständige Promotionsrecht jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht vergeben war, musste sich Anja Jonas gedulden: „Ich habe ein ganzes Jahr gewartet, bis es endlich so weit war. Jetzt bin ich sehr glücklich darüber, dass es geklappt hat.“ Ganz besonders freut sie sich auf die intensive Zusammenarbeit mit Heinz-Jürgen Voß und darauf, dass sie einen großen Teil ihres fachpraktischen Wissens mit in die wissenschaftliche Arbeit einfließen lassen kann.

    Auch Prof. Voß ist angetan: „Das eigenständige Promotionsrecht bedeutet einen großen Fortschritt für die Forschung im Bereich der angewandten Wissenschaft. Umso mehr freue ich mich, die erste Dissertation in unserem Promotionszentrum für Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Merseburg betreuen zu dürfen – zudem zu einem solch wichtigen Thema, wie es Frau Jonas verfolgt.“

    Dissertation über minderjährige Eltern

    Das Thema ihrer Doktorarbeit stand für Anja Jonas schnell fest: Die psychosoziale Versorgung minderjähriger Schwangerer und minderjähriger Eltern.
    Vor ihrer Zeit in Merseburg hatte sie bereits ein Diplomstudium zur Sozialpädagogin absolviert und dabei ausführlich zum Thema junge Mütter und Schwangerschaft im Teenageralter geforscht. Dieses Thema lässt sie bis heute nicht los, da sie als Berufsschullehrerin und freiberufliche Sozialarbeiterin regelmäßig damit in ihrer Berufspraxis konfrontiert wird. Sie stellt immer wieder fest, dass es kaum aktuelle Forschungen auf diesem Gebiet gibt, sodass sich selbst aktuelle Publikationen noch immer an damaligen Studien orientieren. Mit ihrer Promotion möchte sie diese Lücke ein Stück weit schließen. Im Fokus ihrer Arbeit stehen minderjährige Eltern, damit schließt sie auch junge Väter mit ein. Wer sind sie und wie sieht ihr Alltag aus? Klappt es mit Schule und Ausbildung? Welche Art von Hilfe brauchen sie? Mit diesen Erkenntnissen können neue Impulse in der Versorgung und Betreuung jugendlicher Eltern in der Region Sachsen und Sachsen-Anhalt gesetzt und Hilfsangebote gezielt weiterentwickelt werden.

    In drei Jahren möchte Anja Jonas ihre Doktorarbeit über die psychosoziale Versorgung minderjähriger Schwangerer und minderjähriger Eltern abgeschlossen haben. Unterstützt wird sie auf ihrem Weg nicht nur von Heinz-Jürgen Voß, sondern auch von der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung der Hochschule Merseburg, die ihre Promovierenden durch ein fächerübergreifendes Qualifizierungsprogramm und individuelle Beratungsangebote auf dem Weg zur erfolgreich abgeschlossenen Promotion begleitet.

    Mehr zum Promotionszentrum für Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften:
    http://www.hs-merseburg.de/sgw

    Mehr zum Promotionszentrum für Ingenieurwissenschaften & Informationstechnologien:
    http://www.hs-merseburg.de/iwit


    Bilder

    Anja Jonas und Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß (Prorektor für Studium und Lehre, Professor für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung und Betreuer der Doktorarbeit von Anja Jonas)
    Anja Jonas und Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß (Prorektor für Studium und Lehre, Professor für Sexualwiss ...
    Anne Schwerin


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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