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Wissenschaft
Mit den deutschen Koryphäen der Stammzellforschung eröffnete der Verband deutscher Biologen (vdbiol) den Veranstaltungsreigen zu den Feierlichkeiten in seinem Jubiläumsjahr der 50-jährigen Gründung.
Peter Gruss, Anna Wobus, Otmar Wiestler, Robert Schöler, Wolfgang Michael Franz, Eckhard Wolf - klangvolle Namen hatte der vdbiol zusammengeführt, um für die breite Öffentlichkeit den Stand der Dinge aus Forschersicht beim heißdiskutierten Thema "Stammzellen" zu erfahren.
Ergänzt durch die kürzlich berufene Leiterin des Stammzell-Institutes der GSf-Neuherberg, Magdalena Götz, durch Christian Peschel vom Klinikum rechts der Isar und durch die Betrachtungen des rechtlichen Rahmens durch Rüdiger Wolfrum konnte das Publikum das ganze Spektrum der Forschungen unmittelbar erfahren.
Am Vormittag waren die 1400 Sitze des Audimax bis auf den letzten Platz gefüllt. Ca. 400 Lehrkräfte und etwa 500 Schülerinnen und Schüler von Schulen aus dem Großraum München aber auch aus anderen Regionen Bayerns verfolgten die Vorträge. Auch bei den Nachmittagsvorträgen, dem Podiumsgespräch und der Schlussdiskussion war der Hörsaal noch gut gefüllt. Bemerkenswert waren die Oberstufenklassen, die mit ihren Lehrkräften bereits morgens um 6 Uhr den Zug nach München genommen hatten um am Ende eines inhaltsreichen Tages gegen 21 Uhr wieder am heimischen Bahnhof anzukommen. Selbst Repräsentanten der zentralen Ethikkommission für die Stammzellforschung waren aus Berlin eingeflogen und begleiteten die Veranstaltung mit Interesse. Auch Mitglieder des Bayerischen Landtags, die extra eingeladen worden waren, bemühten sich um Einsichten in die schwierige Materie und sprachen Dank für die Veranstaltung aus.
In der Tat lieferten die Spitzenleute der Stammzellforschung in Deutschland einen sehr fundierten und differenzierten Überblick über den aktuellen Stand der Forschungen, klinischer Studien und Anwendungen sowie über die derzeitige rechtliche Lage. Zweifellos waren Grundkenntnisse in Reproduktionsbiologie, molekularer Genetik und Gentechnologie, wie sie im derzeitigen Biologieunterricht der Oberstufe heute noch vermittelt werden, zum Nachvollzug der komplexen Zusammenhänge und der neuen Entwicklungen nötig.
In der interessanten Schlussdiskussion ging es um Vor- und Nachteile der Fristenregelung des Stammzellimportes, mit dem allgemeinen Fazit, dass die Wissenschaft mit der derzeitigen Regelung einigermaßen leben könne, dass diese Zelllinien für die Erforschung therapeutischer Anwendungen jedoch ungeeignet sein.
Interessant waren dabei die persönlichen Bemerkungen von Prof. Rüdiger Wolfrum auch bezüglich der Sichtweise anderer regligiöser Gemeinschaften. Vorarbeiten zu einer Neugestaltung von Embryonenschutzgesetz und Stammzellgesetz in Form eines umfassenden Gesetzes zur Reproduktionsmedizin sind offenbar bereits im Gange, wie der Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Wolfrum andeutete.
Einen Überblick über den Inhalt der Vorträge liefert der Tagungsband, der zur Veranstaltung zum Selbstkostenpreis ausgegeben werden konnte und nun für 10 Euro beim vdbiol bezogen werden kann.
vdbiol-Zentrale,
Corneliusstr. 6, 80469 München
Tel.: 089- 260 245 73
info@vdbiol.de
http://www.vdbiol.de
http://www.vdbiol.de/bayern
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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