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28.04.2004 13:33

Erste Untersuchung des Bundesportals www.bund.de unter Genderaspekten

Christina Haaf M. A. Pressestelle
Kompetenzzentrum Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V.

    Chancengleiche Teilhabe bei der Internetnutzung ist eines der wesentlichen Ziele des Aktionsprogramms Informationsgesellschaft Deutschland 2006. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die europäische Gender-Strategie dar. Sie fordert dazu auf, die Gleichstellung von Frauen und Männern als durchgängiges Leitprinzip auch für die großen Internetprojekte in Bund und Ländern zu realisieren. Der Verein Frauen geben Technik neue Impulse e.V. hat daher beispielhaft im Rahmen eines Gutachtens das Thema "Gender Mainstreaming im Bundesportal BundOnline 2005" untersucht.

    Die eGovernment-Initiative BundOnline 2005 hat das Ziel, alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung bis 2005 online zur Verfügung stellen. Wie können Frauen ganz unterschiedlichen Alters und ganz unterschiedlicher Lebensumstände einen schnellen und einfachen Zugang zu den wichtigsten Behörden und Kontaktstellen finden? Hierzu vermittelte bereits der europäische Workshop der "Women in eGovernment-Initiative" im März 2004 in Brüssel aktuelle Praxisbeispiele aus Belgien, Italien, Finnland und mehreren europäischen Regionen.

    Die Verfasserinnen des deutschen Gutachtens, Prof. Gabriele Winker und Ricarda Drüeke von der TU-Harburg, ziehen eine erste Bilanz aus Genderperspektive und zeigen Entwicklungsmöglichkeiten auf, wie das Thema Gleichstellungspolitik entsprechend den unterschiedlichsten Lebenslagen aufbereitet werden kann.

    Die Aufbereitung des zentralen Themas Bildung und Ausbildung berücksichtigt beispielsweise auf dem Bundesportal noch zu wenig das breite Spektrum der bereits vorhandenen frauenpolitischen Aktivitäten der Bundesregierung. So im Bereich Schule und Ausbildung, wo es erfolgreiche Projekte des BMFSFJ und des BMBF gibt, wie die Portale Leanet und Lizzynet und das Bundesausbildungsprojekt idee- it. Hier könnten stärker als bislang bestehende Synergieeffekte zu den Angeboten der Bundesministerien genutzt werden. Es lohnt sich ein Blick darauf, was einzelne Länderportale wie Sachsen-Anhalt oder Bremen bereits realisiert haben, die sowohl eigenständige Frauenportale pflegen als auch gleichzeitig eigenständige Themen zu den Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen in ihren Landesportalen aufführen. Längerfristiges Ziel beim Weiterausbau des Bundesportals sollte sowohl die Integration von Genderfragen in alle Themenbereiche sein, als auch die Sichtbarmachung gesonderter frauen- und gleichstellungspolitische Themen.

    Zentrale Empfehlung des Gutachtens ist es, beim Ausbau des Bundesportals eine hochwertige Suche nach Zielgruppen und/oder Lebenslagen zu realisieren und zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln, die differenziert den Interessen und Belangen von Frauen und Männern in unterschiedlichsten Lebenslagen gerecht werden. Diese sollen in unterschiedlichen Lebenslagen wichtige Angebote der Verwaltungen einfach und unkompliziert per Internet finden können. Sonst drohen informative und gute Informationsangebote wie der Bereich Partnerschaftsformen, in dem großen Informationsangebot des Bundesportals unterzugehen.

    Bürgerinnen und Bürger stellen hohe Ansprüche an eGovernment-Angebote. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen des (N)Onliner Atlas 2003 nieder. Danach legen Internet-Nutzer und Nutzerinnen Wert nicht nur auf zufriedenstellende eGovernment-Angebote, sondern auch auf interaktive Services wie z.B. Diskussionsforen. Die Verstärkung einer direkten Ansprache verschiedener Zielgruppen ist eine Grundvoraussetzung für das Gelingen einer vermehrten demokratischen Teilhabe. Neben der Priorität der Dienstleistungsorientierung von eGovernment-Lösungen mit notwendigen Zielen wie Effektivitätssteigerung und Rationalisierung muss Vielfalt und damit die Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen das Ziel eines an gesellschaftlichen Interessen orientierten Bundesportals sein. So erhalten Bürgerinnen und Bürger verstärkte Anreize, Medienkompetenz zu erwerben und diese in die weitere Ausgestaltung der Informationsgesellschaft mit einzubringen.

    Verein Frauen geben Technik neue Impulse e.V.
    Die verstärkte Nutzung der Potenziale von Frauen zur Gestaltung der Informationsgesellschaft und der Technik sind die Ziele des Vereins Frauen geben Technik neue Impulse e.V.. Mitglieder aus Politik, Industrie, Gewerkschaften, technischen (Berufs-)Verbänden, Frauen-Technik-Netzen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen machen den Verein zu einem handlungsfähigen Netzwerk.

    Das Gutachten steht als Download unter www.kompetenzz.de zur Verfügung.

    Kontakt
    Frauen geben Technik neue Impulse e.V.
    Birgit Kampmann
    Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10
    33602 Bielefeld
    fon +49.521.106-73 00
    fax +49.521.106-7154

    Autorinnen:
    Prof. Dr. Gabriele Winker, Ricarda Drüeke M.A.
    TU Hamburg-Harburg | Arbeitsgruppe Arbeit - Gender - Technik
    Schwarzenbergstr.95
    21073 Hamburg
    fon +49.40.4 28 78-3445
    fax 0 40.4 28 78-20 81
    eMail : winker@tu-harburg.de

    Gender (N)ONLINER: unter http://www.frauen-technik-impulse.de/pdf/Nonliner/Microsoft%20PowerPoint%20-%20N...
    Europäische "Women and eGovernment"-Aktivitäten: im PRELUDE IST Programm (Promoting European Local and Regional Sustainability in the Digital Economy, http://www.prelude-portal.org).


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenzz.de/article/articleview/2358/1/2/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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