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09.05.2022 14:01

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft – Abgeordnete informieren sich am LIKAT über Energieträger der Zukunft

Dr. Martha Höhne Pressestelle
Leibniz-Institut für Katalyse

    Letzte Woche war der deutsche Erdüberlastungstag („Earth Overshoot Day“), der das Datum markiert, an dem der Verbrauch von ökologischen Ressourcen die Menge übersteigt, die in diesem Jahr wieder regeneriert werden kann. Um das zu ändern, erforscht das Rostocker Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) bereits heute in zwei von drei Forschungsprojekten die Entwicklung neuer Technologien für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Im Vordergrund stehen Energieträger wie Kraftstoffe für Schiffe und Flugzeuge. Ziel ist es, deren Produktion, Speicherung und Nutzung auf CO2-neutralem Wege so zu verbessern, dass sie in Zukunft kostengünstig für Wirtschaft und Gesellschaft zur Verfügung stehen.

    Über aktuelle Trends und den Stand der Wissenschaft auf diesem Gebiet informierten sich und diskutierten am letzten Donnerstag die Mitglieder des Bundestages Katrin Zschau und Andreas Rimkus (beide SPD), begleitet vom Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, Julian Barlen mit den Forschern in Rostock. Dabei ging es den Abgeordneten vor allem um den Erkenntnisfortschritt im Bereich der Wasserstoff-Forschung sowie um sogenannte PtX-Projekte. Die Abkürzung bedeutet „Power to X“ und bezeichnet die Umwandlung von nachhaltig erzeugtem Strom in x-beliebige Produkte der Energie und Grundstoffwirtschaft. Im Grunde geht es um die Umstellung der Energiewirtschaft auf eine erneuerbare Rohstoffbasis, was dazu beiträgt, dass wir in Deutschland, aber auch weltweit nicht mehr über unseren Verhältnissen leben und die Ressourcen der Erde nicht mehr ausgebeutet werden müssen. So sagte Andreas Rimkus: „Elektronen sind wichtig, aber es braucht für eine Speicherung von grüner Energie eben auch Moleküle.“ Und bestätigte damit, dass solche Projekte in der politischen Debatte bereits einen hohen Stellenwert eingenommen haben.
    Dabei ist, wie LIKAT-Direktor Matthias Beller den Besuchern erläuterte, die chemische Forschung eine Schlüsseltechnologie: Sie ermöglicht die neuen Verfahren unter anderem mit Hilfe von in Rostock entwickelten Katalysatoren. Denn die Quellen nachhaltiger Energiegewinnung, Wind und Sonne, sind nicht jederzeit verfügbar oder fallen nur zyklisch an. Wenn die Energiewirtschaft ihre fossile Rohstoffbasis ablösen soll, müssen diese alternativen Wege Energie sozusagen auf Vorrat bereitstellen.

    Dafür eignet sich die chemische Speicherung. Wasserstoff als Energieträger beispielsweise beansprucht bei der Lagerung ein enormes Volumen oder hohe Drücke. Wesentlich effektiver ist es, den Energiegehalt des Wasserstoffs in Form von chemischen Molekülen wie Methanol oder Ameisensäure zu speichern. Das LIKAT hat auf diesem Gebiet weltweit führende Expertisen aufgebaut und arbeitet an wichtigen Förderprojekten, in enger Zusammenarbeit mit internationalen Forschungspartnern und mit der regionalen Wirtschaft.

    Als ein aktuelles Beispiel stellte Matthias Beller die Entwicklung einer chemischen Batterie vor, die anstelle von Strom Wasserstoff speichert. Der Transfer dieser Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung wird u.a. gemeinsam mit Apex Energy realisiert, einem international agierenden Projektentwickler und Experte für Erneuerbare Energien und Wasserstofftechnologien mit Sitz in Rostock-Laage.

    Im Bundestag arbeitet Katrin Zschau, gewählt von ihrem Rostocker Wahlkreis, u.a. im Ausschuss für Klimaschutz und Energie. Andreas Rimkus aus Düsseldorf ist der Wasserstoffbeauftragte der SPD und Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Energie. Am Vormittag hatten die Besucher aus Berlin und Schwerin den Rostocker Hafen besucht, der sich, auch in Zusammenarbeit mit dem LIKAT sowie mit Energieunternehmen, zum Energie-Hafen profiliert und sich dabei auf Wasserstoff-Projekte fokussiert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Christoph Wulf
    christoph.wulf@catalysis.de
    0381 1281-124

    Dr. Denise Heyl
    denise.heyl@catalysis.de
    0381 1281-209


    Bilder

    Andreas Rimkus, Julian Barlen, Matthias Beller, Katrin Zschau im Labor
    Andreas Rimkus, Julian Barlen, Matthias Beller, Katrin Zschau im Labor
    Denise Heyl
    Denise Heyl

    Julian barlen, Matthias Beller, Katrin Zschau, Andreas Rimkus, Mirko Kirschkowski_
    Julian barlen, Matthias Beller, Katrin Zschau, Andreas Rimkus, Mirko Kirschkowski_
    Denise Heyl
    Denise Heyl


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Chemie, Energie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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