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Wissenschaft
Internationales Symposium der Tierphysiologen in Greifswald 3. - 5. 6. 2006
PM 57/2004
Wie passen sich Tiere wechselnden Temperaturen an? Wie regulieren sie die Stoffwechselrate ihrer Gewebe? Wie stellen sie die Konzentrationsregulierung gelöster Stoffe innerhalb und außerhalb der Zellen nach Bedarf sicher?
Die Beschreibung und die Analyse der Funktionen der an diesen Regelvorgängen beteiligten Organe, Gewebe, Zellen und Moleküle sind Gegenstände einer Tagung, vom 3. bis zum 5. Juni 2004 im BioTechnikum Greifswald, von Prof. Dr. Jan-Peter Hildebrandt und Dr. Christian Müller vom Zoologischen Institut der Ernst Moritz Arndt-Universität organisiert. Es werden 80 Wissenschaftler aus Deutschland, benachbarten EU-Ländern und den USA teilnehmen, darunter der international bekannte Direktor der Hopkins-Meeresstation der Stanford-Universität in Kalifornien, George N. Somero, der maßgeblich an der Erforschung der Tierwelt an extremen Standorten, z. B. den Lebensgemeinschaften der heißen vulkanischen Quellen der Tiefsee, beteiligt ist. Das Symposium bietet auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs ein Forum, den interessierten Kollegen die neuesten Forschungsergebnisse in Vorträgen und Posterpräsentationen nahezubringen.
Im Zentrum des Interesses des im zweijährigen Rhythmus an unterschiedlichen Orten stattfindenden Symposiums stehen diesmal die Funktionen von Proteinen - unter zwei Aspekten, einem Kurzzeitaspekt ihrer Funktion, Regulation und Expression und einem evolutiven Langzeitaspekt, d. h. wie sich Struktur und Funktion eines Proteins entwicklungsgeschichtlich veränderten.
Proteine operieren als molekulare Schalter und Regulatoren für die bedarfsgerechte Umorganisation von Stoffwechselwegen und Informationsflüssen. Sie unterliegen als Arbeitspferde der Zelle selbst der Herauf- und der Herabregulation, wenn sich die Lebensbedingungen eines Organismus ändern und seine Organe neue Aufgaben erfüllen müssen. Welche Proteine werden unter diesen Bedingungen vermehrt oder vermindert hergestellt, welches sind ihre spezifischen Funktionen? Diese auch in Greifswald etablierte Forschungsrichtung ("Functional genomics") bildet einen Schwerpunkt des Symposiums.
Da die Lebensbedingungen von Organismen sich in der Erdgeschichte deutlich verändert haben, mußten diese sich mit der Zeit den neuen Verhältnissen anpassen. Über viele Generationen veränderten sich bei den erfolgreichen Tieren auch die Proteine (z. B. deren Aminosäuresequenz), ein Vorgang, der oft als "molekulare Evolution" bezeichnet wird. Inwieweit solche Änderungen der Proteinstruktur mit funktionellen Veränderungen gekoppelt und sinnvoll mit den Lebensbedingungen der Tiere korreliert sind, ist weiteres Schwerpunktthema.
Info: Prof. Dr. Jan-Peter Hildebrandt, Physiologie und Biochemie der Tiere, Zoologisches Institut und Museum, Walther Rathenau-Straße 49 a, 17487 Universität Greifswald, Tel. 03834-86-4295, Fax 03834-86-4252, jph@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~zoologie/german/phybioti/phybioti.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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