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Wissenschaft
Die Studentin der Konservierung und Restaurierung hat sich in ihrer Masterthesis damit beschäftigt, wie man ORMOCER®-Glas für die Konservierung und Restaurierung von Glasuren auf Keramiken im Außenbereich einsetzen kann und ob dieses hinsichtlich seiner Langzeitbeständigkeit als Restaurierungsmaterial geeignet ist.
Luisa Bulian arbeitete für Ihre Masterthesis im Fachbereich STADT | BAU | KULTUR mit Testreihen auf Prüfkörpern, welche in ihrer Materialität den historischen Baukeramiken eines Gebäudes in Leipzig von 1903 nachempfunden waren. Am 27. Juni wurde sie dafür mit dem Studienpreis des Landesdenkmalamtes Berlin ausgezeichnet.
Die originalen historischen Glasuren sind bleihaltig und erscheinen blau, grün und braun. Das organisch-anorganische Hybridpolymer ORMOCER®-Glas, das eine Innovation des Fraunhofer Institutes für Silicatforschung in Würzburg ist, wurde in verschiedenen Rezepturen mit unterschiedlichen Pigmenten und Lösungsmittelkonzentrationen in variablen Auftragsvarianten auf den Prüfkörpern erprobt. Hierbei stand die farbliche Eingliederung des Materials im Sinne einer Retusche und die praktische Anwendbarkeit im Fokus. Die mit ORMOCER®-Glas behandelten Prüfkörper wurden nach einer Trocknungsphase teilweise einer künstlichen Bewitterung ausgesetzt, um die Langzeitbeständigkeit des Materials zu überprüfen. Alle Prüfkörper der Testreihen wurden mit verschiedenen naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden untersucht und fotografisch dokumentiert. Anhand der Ergebnisse der Untersuchungen innerhalb der Testreihen erfolgte die Auswertung hinsichtlich einer Evaluation der Eignung des Materials ORMOCER®-Glas als Konservierungs- und Restaurierungsmaterial für glasierte Keramiken im Außenbereich.
Luisa Bulian kommt zu dem Fazit, dass das Material aufgrund seiner guten Eigenschaften in der Konservierung und Restaurierung eingesetzt werden kann, da es sehr gute optische und physikalische Eigenschaften besitzt, gut praktisch anwendbar und beständig ist. ORMOCER®-Glas benötigt aufgrund seiner besonderen chemischen Zusammensetzung eine vergleichsweise lange Trocknungszeit zum Aushärten der Filme. Es müssen daher weitere Untersuchungen zu dem Material erfolgen, welche im Rahmen der Masterthesis zeitlich und organisatorisch nicht durchzuführen waren. Die Ergebnisse der Arbeit geben wichtige allgemeingültige Informationen zum Einsatz des Glases als Konservierungs- und Restaurierungsmaterial und bilden eine gute Basis für weitere Forschungen.
Studienpreis des Landedenkmalamtes Berlin
Seit 2021 vergibt das Landesdenkmalamt Berlin einen Studienpreis. Der Studienpreis würdigt und fördert die Beschäftigung an Universitäten und Hochschulen mit der Berliner Denkmallandschaft. Er wird jährlich für bis zu drei herausragende Bachelor- und Masterarbeiten verliehen, die sich auf die Berliner Denkmallandschaft beziehen und für die Berliner Denkmalpflege relevante Themen behandeln. Jeder Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Am 27. Juni wird der Studienpreis verliehen.
Prof. Dr. Jan Raue
Dekan des Fachbereich STADT | BAU | KULTUR
Tel.: 0331 580-4200
E-Mail: dekan-fb2@fh-potsdam.de
Luisa Bulian bei der Arbeit
Henriette Lemnitz
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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