idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.06.2022 14:59

Auf dem Weg zur automatisierten Wirkstoffsynthese - Forschungskooperation mit Kanada

Juliane Jury Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung

    (Potsdam) Am 1. Juli 2022 empfängt Prof. Dr. Peter H. Seeberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) seinen Chemikerkollegen Prof. Dr. Andrei K. Yudin. Innerhalb der nächsten sechs Monate werden sie gemeinsam an der automatisierten Synthese hochaktiver Wirkstoffe forschen. Yudin erhält den diesjährigen Konrad Adenauer-Forschungspreises.

    Seeberger und Yudin vereint ein Ziel: Sie wollen ihre Ergebnisse aus der Grundlagenforschung zur Anwendung bringen und auf diese Weise spezifische Wirkstoffe schnell, kostengünstig und automatisiert herstellen. Idealerweise verfügen beide über umfangreiche Erfahrungen in der Gründung von Start-Ups. „Ich freue mich außerordentlich über diese Zusammenarbeit, sie könnte zu wichtigen neuen Technologien im Gesundheitswesen führen,“ sagt Peter H. Seeberger, Direktor der Abteilung Biomolekulare Systeme am MPIKG. Mit der Herstellung komplexer Zuckermoleküle mittels Syntheseautomat hat Seeberger bereits die Entwicklung neuartiger Impfstoffe, Therapien und Diagnostika ermöglicht. So sind synthetische Zucker unter anderem Bestandteil von Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten wie multiresistente Krankenhauskeime.
    Andrei K. Yudin, der an der „University of Toronto“ einen Lehrstuhl für „Medicine by Design“ innehat, hat innerhalb seiner Forschungstätigkeit schon eine Reihe leistungsstarker Werkzeuge für die chemische Synthese entwickelt. Ein Ziel seiner Forschung ist die Entwicklung neuer bioaktiver Makrozyklen, die zur Behandlung schwerer Krankheiten eingesetzt werden könnten. Im Jahr 2012 gründete Yudin „Encycle Therapeutics“ und baute Kooperationen mit „Merck“, „GlaxoSmithKline“, „Pfizer“ und „AstraZeneca“ auf. 2019 wurde „Encycle“ von „Zealand Pharma“ übernommen, das die Entwicklung des führenden Encycle-Produkts ET3764, eines oral verabreichten Peptidpräparats zur Behandlung des entzündlichen Darmsyndroms und der Crohn-Krankheit, übernommen hat. Trotz dieser Fortschritte ist die Entwicklung bioaktiver Makrozyklen nach wie vor äußerst kostspielig und zeitaufwendig. „Aus der Kooperation mit dem Max-Planck-Institut und Herrn Prof. Seeberger verspreche mir eine deutliche Beschleunigung sowohl der Entdeckungs- als auch der Herstellungsprozesse. Dies wird es uns ermöglichen, bioaktive Wirkstoffe für eine breite Palette von Anwendungen herzustellen,“ sagt Prof. Andrei K. Yudin und fügt hinzu: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und den Aufbau eines langfristigen wissenschaftlichen Austauschs mit der Abteilung von Herrn Seeberger.“

    Über den Forschungspreis
    Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet mit dem auf 60.000 Euro dotierten Konrad Adenauer-Forschungspreis das bisherige Gesamtwerk führender Forscherpersönlichkeiten aus Kanada aus. Zusätzlich werden die Preisträger/innen eingeladen, ihre selbstgewählten Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkolleg/innen durchzuführen. Gleichzeitig dient der Preis der Stärkung der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen der BRD und Kanada.


    Weitere Informationen:

    https://www.mpikg.mpg.de/bs (weiterführende Informationen zur Abteilung Biomolekulare Systeme von Prof. Seeberger)
    https://www.mpikg.mpg.de/pressemeldungen (weitere Pressemitteilungen)


    Bilder

    Flow Synthesizer - Gerät zur automatisierten Synthese
    Flow Synthesizer - Gerät zur automatisierten Synthese
    Matthew Plutschack
    Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Chemie, Medizin
    überregional
    Kooperationen, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).