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Wissenschaft
Bundesweite Untersuchung der Frankfurt UAS evaluiert Aktivitäten und Bedarfe an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen
Forschung erzeugt fast immer Forschungsdaten, die im Sinne guter wissenschaftlicher Praxis gesichert und bei Bedarf bereitgestellt werden müssen. Sogenanntes Forschungsdatenmanagement (FDM) steht hierbei für „Good Practice“ und den professionellen Umgang mit diesen Daten. Wie sich das FDM an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) und Fachhochschulen (FHs) entwickelt und verbreitet, analysiert das Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Im nun gestarteten Projekt „Entwicklung und Verbreitung von Forschungsdatenmanagement an Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ (EVER_FDM) wird das FZDW anhand einer standardisierten Online-Befragung erstmals ein umfassendes Bild des FDM an diesen Hochschulen erstellen. In einer empirischen Analyse erfasst es die FDM-bezogenen Erfahrungen des wissenschaftlichen Personals sowie die bisherigen Aktivitäten und Bedarfe im Bereich FDM. In diesem Zusammenhang werden im Winter 2022 sowohl Forschende aller teilnehmenden Hochschulen befragt, als auch Diskussionsrunden mit Expertinnen und Experten durchgeführt. Gefördert wird EVER_FDM über einen Zeitraum von einem Jahr mit 106.614 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
„Es gibt zwar unheimlich viele Initiativen zur Förderung von FDM, doch vielfach wissen wir nicht genau, was die Forschenden wirklich benötigen“, so Dipl.-Soz. Robert Lipp, Referent für Forschungsdatenmanagement an der Frankfurt UAS und Koordinator von EVER_FDM. „Gerade in der angewandten Forschung steckt enormes Potenzial für gesellschaftliche Veränderung, das jedoch vielfach nicht voll genutzt wird. Diese Situation ließe sich ändern, wenn mehr Daten auch nach Projektende für andere Forschende zur Verfügung stünden. Dafür braucht es einen Kulturwandel und Unterstützung.“ Ziel von EVER_FDM ist es daher, Maßnahmen zur Förderung von FDM passgenauer weiterentwickeln zu können. Zudem sollen von der Untersuchung wichtige Impulse für nationale Akteure ausgehen, beispielsweise im Bereich der Wissenschaftspolitik oder in Bezug auf die Rolle der FHs und HAWs in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).
Die Erhebung erfolgt mittels eines speziell zugeschnittenen Online-Fragebogens, der inhaltlich drei Themenbereiche umfasst: FDM-Awareness, FDM-Aktivitäten und FDM-Bedarfe. Ein besonderes Merkmal des Projekts ist seine geplante große Reichweite: Der digitale Fragebogen soll über alle Personen, die für das Datenmanagement an den 210 staatlichen FHs und HAWs zuständig sind, an das wissenschaftliche Personal weitergegeben werden. „Damit erreichen wir im besten Fall 100.000 Personen. Selbst bei einer Beteiligung von nur einem Prozent aller wissenschaftlich Beschäftigten, wäre dies immer noch die umfangreichste Erhebung ihrer Art in Deutschland“, erklärt Projektleitung Prof. Dr. Andreas Klocke, Geschäftsführender Direktor des FZDW sowie Professor für Allgemeine Soziologie der Frankfurt UAS. Ein Pretest sichert die Qualität des Fragebogens. Die im Projekt erhobenen, anonymen Angaben werden gemäß den FAIR-Prinzipien ("Findable, Accessible, Interoperable, Re-usable“) nachnutzbarer Forschungsdaten in einem geeigneten Repositorium veröffentlicht.
Im Projektplan sind zudem fünf regional verteilte, qualitative Diskussionsrunden mit Expertinnen und Experten vorgesehen. Das FZDW entwickelt dafür zunächst einen Gesprächsleitfaden. Anschließend nutzt es die Kontakte des Verbunds Hessische Forschungsdateninfrastrukturen (HeFDI), um geeignete Diskussionsteilnehmer/-innen zu identifizieren und einzuladen. Durch die hierdurch ermöglichte Einbeziehung der Verwaltungsebene können möglicherweise versteckte Problemlagen und Bedarfe aufgedeckt werden. Die Durchführung der Diskussionsrunden wird bundesweit an mehreren Standorten erfolgen.
Das Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW):
Das Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) an der Frankfurt University of Applied Sciences untersucht die Folgen und Herausforderungen des demografischen Wandels. Dabei hat sich ein Schwerpunkt auf die junge Generation und den Themenbereich Gesundheit herausgebildet. Gleichsam werden bspw. Veränderungen der Sozialstruktur, der Lebensqualität sowie der Familienverhältnisse in den Blick genommen. Das FZDW realisiert dies insbesondere durch quantitative Umfragen, vorwiegend mit längsschnittlichen Designs, Zufallsauswahlen und großen Fallzahlen. Fachgerechtes Datenmanagement und die Veröffentlichung der anonymisierten Forschungsdaten gehören ebenso zum Serviceportfolio.
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW), Robert Lipp, Telefon: +49 69 1533-3186, E-Mail: robert.lipp@fzdw.de
Weitere Informationen zum Projekt EVER_FDM unter https://fzdw.de/projekte/ever_fdm; mehr zum FZDW an der Frankfurt UAS unter http://www.frankfurt-university.de/fzdw.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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