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Wissenschaft
25. Jahrestagung der Rheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Nuklearmedizin 4./5. Dezember 1998 im Hotel Hyatt Regency in Köln - Positronen Emissions Tomographie in der klinischen Anwendung: Indikationen und Medizinökonomie
Wenn sich am 4. und 5. Dezember 1998 rund 250 Nuklearmediziner aus dem gesamten Bundesgebiet zur 25. Jahrestagung der Rheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (RWGN) im Hyatt Regency Hotel in Köln treffen, steht die Positronen Emissions Tomographie, kurz PET genannt, im Mittelpunkt des Interesses. Dieses enorm leistungsfähige, bildgebende Diagnoseverfahren - vor wenigen Jahren war es noch der universitären Forschung vorbehalten - hat gerade in letzter Zeit vermehrt Einzug in die klinische Routine gehalten. Seine Einsatzgebiete liegen vornehmlich in der Krebsdiagnostik, aber auch bei der weit verbreiteten koronaren Herzkrankheit und bei neurologischen Erkrankungen können zahlreiche Fragestellungen erst mit Hilfe der PET beantwortet werden. Entscheidend ist dabei, daß dieses nuklearmedizinische Verfahren nicht Lage und Struktur von Organen und Geweben abbildet, sondern ihre Funktion. Möglich wird dies mit Hilfe spezieller Kameratechnik und markierter Substanzen, die auch im natürlichen Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielen - etwa Sauerstoff und Stickstoff. Am weitesten verbreitet ist zur Zeit die Diagnostik mit markiertem Traubenzucker (Fluordeoxyglukose, FDG), der es ermöglicht, Stoffwechselaktivitäten sichtbar zu machen. Auf diese Weise lassen sich auch kleine Krebsabsiedlungen (Metastasen) im Körper aufspüren. Denn Tumorzellen setzen deutlich mehr Traubenzucker um als gesunde Zellen. Das FDG, das nur bis zu einem bestimmten Schritt abgebaut wird, kann sich daher in den Krebszellen anreichern. Im späteren PET-Bild, auf dem die Verteilung des FDG im Körper zu sehen ist, heben sich die Metastasen dann als leuchtende (oder - je nach Darstellungsweise auch schwarze) Punkte oder Bereiche ab.
FDG-PET-Untersuchungen kommen jedoch auch in der Herzdiagnostik zum Einsatz. Hier ermöglichen sie beispielsweise - etwa nach einem Herzinfarkt - die Unterscheidung zwischen abgestorbenem und noch regenerationsfähigem Herzmuskelgewebe: Beide können aufgrund von Gefäßverschlüssen gleich schwach durchblutet sein. Eine Bypass-Operation, die die Durchblutung wieder sicherstellt, lohnt sich allerdings nur dann, wenn im betroffenen Gewebe noch Stoffwechsel nachweisbar ist. Ansonsten ist sie eine sinnlose Belastung für den ohnehin geschwächten Patienten.
In der Neurologie ist die Epilepsiediagnosik eine etablierte Domäne der PET. Immer wichtiger wird jedoch die Diagnostik bei Demenzen (Alzheimer), Parkinson, aber auch Depressionen.
Die 25. Jahrestagung beginnt am Freitag, 4. Dezember, um 14 Uhr mit einem Überblick über die wichtigsten Einsatzgebiete der PET. Hierzu wird aus den Konsensuskonferenzen der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin und verschiedenen anderen Fachdisziplinen über die PET-Diagnostik vorgetragen. Ab 16 Uhr vertieft Prof. Dr. Wolf Dieter Heiß, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität zu Köln die Bedeutung der PET für sein Fachgebiet.
Ab 16.15 Uhr halten erstmals gesundheitsökonomische Fragestellungen Einzug in das Tagungsprogramm. Vorgestellt werden Konzepte und Organisationsformen, die schon heute eine flächendeckende und kosteneffiziente Versorgung der Bevölkerung mit PET-Standorten ermöglichen (bis 17.30 Uhr).
Der Sonnabend (5. Dezember) beginnt um 9 Uhr mit einem kurzen Rückblick auf die 25jährige Geschichte der RWGN und der Verleihung des Hans-Creutzig-Preises 1998 an einen nuklearmedizinischen Nachwuchswissenschaftler.
Das anschließende wissenschaftliche Programm steht ganz unter der Überschrift "Nuklearmedizin und Medizin-Ökonomie", wiederum mit der PET als Schwerpunktthema. Am Beispiel der Depression werden zunächst die Möglichkeiten der kosteneffizienten, nuklearmedizinischen Diagnostik in der Neurologie dargestellt (10.05 Uhr). Ab 10.20 Uhr folgen Kosten-Nutzen-Betrachtungen für die nuklearmedizinische Herzdiagnostik, und ab 11.30 Uhr steht die Krebsdiagnostik im Mittelpunkt. Den Schlußpunkt setzt die nuklearmedizinische Therapie, die mit einem Beitrag zur Radioiodtherapie gutartiger Schilddrüsenerkrankungen vertreten ist (12.15 Uhr).
Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, an allen wissenschaftlichen Veranstaltungen kostenlos teilzunehmen. Für Fragen oder Interviewwünsche steht Ihnen - nach vorheriger Terminabsprache - der Tagungsleiter, Prof. Dr. Harald Schicha, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln, gerne zur Verfügung (Tel. 0221/4784050). Weitere Informationen bekommen Sie außerdem bei der Pressereferentin der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), Frau Heike Jordan (Tel. 0551/376447, Fax 376453, e-mail: heike.jordan@t-online.de) oder auf der Homepage der DGN (http://www.nuklearmedizin.de).
Heike Jordan
Pressereferentin
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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