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11.07.2022 12:31

Wissenschaftsrat | Mehr Forschung für die Fitness der Bundeswehr

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr muss profiliert und ausgebaut werden

    Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr werden in den kommenden Jahren zunehmen. Daher kommt einem Institut große Bedeutung zu, das sich mit der leistungsgerechten Auswahl sowie dem Erhalt und der Förderung der physischen und psychischen Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten befasst.

    Vor diesem Hintergrund begrüßt der Wissenschaftsrat die 2017 erfolgte Gründung des Instituts für Präventivmedizin der Bundeswehr. Das Institut führt relevante interdisziplinäre Forschung in guter Qualität durch, die dazu beiträgt, eine effiziente Rekrutenauswahl durchzuführen, die Einsatzfähigkeit der Soldatinnen und Soldaten zu verbessern sowie physischen und psychischen Erkrankungen vorzubeugen.

    „Aufgrund seiner personellen Unterausstattung kann das Institut jedoch nur Teile dessen abdecken, was für ein präventivmedizinisches Institut erforderlich wäre. Wichtige Bereiche wie etwa die Ernährungs- und die Umweltmedizin fehlen derzeit noch“, erklärt die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Dorothea Wagner. „Insgesamt ist das Institutsprofil unklar und muss dringend geschärft werden.“

    Geklärt werden sollte auch die konzeptionelle Verbindung der beiden Abteilungen des Instituts. Während Abteilung A Forschungsaufgaben bearbeitet, ist Abteilung B mit der Archivierung der Gesundheitsakten aller Soldatinnen und Soldaten seit der Gründung der Bundeswehr befasst und erstellt auf dieser Grundlage Berichte insbesondere für das Bundesministerium der Verteidigung. Mit rund 40 Millionen Akten verfügt dieses Archiv über einen wertvollen, in Deutschland einzigartigen Datenschatz. Da es sich überwiegend um handschriftliche Patientenakten auf Papier oder Mikrofilmen handelt, kann das Material allerdings bislang nur sehr eingeschränkt für Forschungszwecke genutzt werden. „Wir empfehlen daher dringend, die Akten zu digitalisieren und für die Forschung zu erschließen. Hierfür ist eine bessere personelle und technische Ausstattung erforderlich“, so Wagner.

    Insgesamt sollte das Institut in Abstimmung mit den vorgesetzten Behörden und seinem wissenschaftlichen Beirat eine Integrationsstrategie und ein Forschungsprogramm entwickeln, das beide Institutsteile einbindet. Dem Bundesministerium der Verteidigung wird empfohlen, ein hochrangig besetztes Gremium einzurichten, das die Profilierung und darauf aufbauend den weiteren Institutsaufbau unterstützen soll. Dafür sind neben der Besetzung der vakanten Stellen auch zusätzliche Stellen für wissenschaftliches Personal vor allem aus den Bereichen Epidemiologie bzw. Public Health und Datenmanagement erforderlich. Dem Institut wird empfohlen, sich intensiver mit präventivmedizinischen Universitätseinrichtungen und Forschungsinstituten im In- und Aus­land zu vernetzen.

    Das Institut für Präventivmedizin mit Sitz in Andernach ist die zentrale Einrichtung der Bundeswehr für wehrmedizinische Aufgaben der Prävention, der Gesundheits und Leistungsförderung sowie der Gesundheitsinformation.


    Originalpublikation:

    https://doi.org/10.57674/14pe-fn68 - Zur Stellungnahme


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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