idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.08.2022 13:20

TH Köln entwickelt intelligente Steuerung für elektrische Dampferzeuger

Sybille Fuhrmann Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Köln

    Die meisten kennen Dampf aus dem Haushalt, der beim Bügeln und Kochen entsteht. Eine große Rolle spielt Dampf in der Industrie: mittels elektrischer Dampferzeuger kommt er unter anderem zu Reinigungszwecken zum Einsatz. Ein Forschungsteam der TH Köln entwickelt jetzt eine intelligente Steuerungssoftware für solche Anlagen, um Energie und Kosten einzusparen.

    Dampferzeuger sind in unterschiedlichen Prozessen notwendig. Beispielsweise wird Dampf in der Pharmazie zum Sterilisieren, bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, zur Reinigung von Verpackungen oder auch als Träger chemischer Stoffe eingesetzt. In einer solchen Anlage wird Wasser durch Energiezufuhr in einem Kessel unter Druck erhitzt, bis es verdampft. Als Energiequelle kommen elektrischer Strom, fossile Brennstoffe, Biomasse oder Müll zum Einsatz. Die heißen Verbrennungsgase werden in Heizrohren durch den Behälter geleitet und geben Energie an das Wasser ab.

    Steigende Energiekosten und Umweltauflagen machen den Einsatz smarter elektrischer Dampferzeuger zunehmend attraktiver. An diesen Punkten knüpft das Vorhaben „Modularisierung smarter elektrischer Dampferzeuger“ an. Um die Dampferzeugung effektiv und energetisch anzupassen, entwickelt das Forschungsteam um Prof. Dr. Norbert Große vom Institut für Automatisierungstechnik der TH Köln eine Software. Damit werden zukünftig Diagnose-, Wartungs-, und Fernsteuerungsansprüche möglich sein. Kooperationspartner ist das Unternehmen Jordan Prozesstechnik GmbH aus Köln, die den innovativen elektrischen Dampferzeuger produziert.

    Smarte Wartung für mehr Klimafreundlichkeit

    „Die Software soll überwachen, ob die Anlage effizient arbeitet. Außerdem soll sie den Wartungsbedarf zum optimalen Zeitpunkt vorhersagen können – man spricht dabei auch von Condition Monitoring. Die Wartung darf nicht zu spät, beispielsweise erst bei Produktionsstillstand, aber auch nicht zu früh erfolgen, um so Ressourcen einzusparen. Für die Ermittlung des Verschleißzustandes einzelner Betriebsmittel müssen die hierzu relevanten Daten erfasst und gespeichert werden. Dafür werden Rechenmodelle benötigt“, so Projektleiter Große.

    Mit der Zeit ändern zudem verschmutze Heizrohre ihre thermischen Eigenschaften. Durch den schlechteren Wärmeübergang wird Energie verschwendet. Mit der Auswertung verschiedener Messwerte soll eine Verschmutzung frühzeitig erkannt und gemeldet werden. Durch Überwachung der elektrischen Leitfähigkeit des Wassers im Kessel kann dann die sogenannte Abschlämmung veranlasst werden. Bei diesem Prozess wird Dreck, wie beispielsweise Kalk und Sand, herausgeholt.

    Ebenfalls Teil des Projekts ist die Integration von Dampferzeugern in die Gesamtanlagen. Bislang sind sie ein isoliertes Modul innerhalb einer großen Produktionsanlage. Die Forscherinnen und Forscher möchten Dampferzeuger sowie die algorithmisch gestützte Ansteuerung mit den anderen Teilen smart vernetzen und somit in die übergeordnete Steuerung der industriellen Anlage integrieren.

    Zum Projekt

    Prof. Dr. Norbert Große vom Institut für Automatisierungstechnik der TH Köln leitet das Vorhaben „Modularisierung smarter elektrischer Dampferzeuger“, das gemeinsam mit dem Kooperationspartner Jordan Prozesstechnik GmbH durchgeführt wird. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) bis Juni 2024 mit 230.000 Euro.

    Die TH Köln zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 27.000 Studierende in etwa 100 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin.

    Kontakt für die Medien

    TH Köln
    Referat Kommunikation und Marketing
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Sandy Syperek
    0221-8275-5147
    pressestelle@th-koeln.de

    Falls Sie keine weiteren Pressemitteilungen der TH Köln erhalten möchten, schreiben Sie bitte an pressestelle@th-koeln.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).