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12.05.2004 09:00

Die Oper als langsame Kunstgattung

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Im Rahmen der Helmholtz-Vorlesungen an der Humboldt-Universität spricht am Donnerstag, dem 13. Mai 2004, um 18.30 Uhr im Kinosaal, Unter den Linden 6, Frau Dr. Nike Wagner zum Thema
    OPER: MUSIK MIT BILDERN?

    Die in Wien lebende Kulturwissenschaftlerin und Autorin Nike Wagner wurde 1945 in Bayreuth geboren und wuchs dort im legendären "Haus Wahnfried" auf, der Villa ihres Urgroßvaters Richard Wagner. Nach dem Abitur studierte sie Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft in Berlin, Chicago, Paris und Wien. 1973 promovierte Frau Wagner an der Northwestern University in Evanston mit einer Arbeit über den Wiener Satiriker Karl Kraus. 1984-1986 war sie als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1999 wurde sie zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt gewählt. Seit Beginn des Jahres 2004 ist Nike Wagner künstlerische Leiterin des Weimarer Kunstfestes.

    Ihre wissenschaftlich-essayistische Arbeit widmet Nike Wagner vorwiegend der europäischen Kultur- und Geistesgeschichte an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet das Leben und Werk Richard Wagners, als Erbe und Aktualität. In ihrem Buch Wagner-Theater (1998) setzt sie sich mit den einzelnen Musikdramen, aber auch mit dem Ineinandergreifen von Familien-, Werk- und Kulturgeschichte auseinander. Als Produktionsdramaturgin begleitete Nike Wagner im vergangenen Jahr die Münchner Neuinszenierung von Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen.

    In ihrem Vortrag zum Thema "Oper: Musik mit Bildern?" geht Frau Wagner nicht nur auf die Geschichte der Oper ein, sondern auch auf die programmatischen, ästhetischen und technischen Veränderungen, die das Genre im Wandel Zeiten erfahren hat, sowie auf die Schwierigkeiten, mit denen sich die- Oper konfrontiert sieht:
    Die Oper ist eine späte und "langsame" Kunstgattung. Aus ihrer Funktion als höfisches Fest längst herausgewachsen, hat sie seit der Aufklärung den Anspruch übernommen, das Selbstbewusstsein der bürgerlich-demokratischen Gesellschaft zu artikulieren - mal feierlich, mal stellvertretend für deren Konflikte und Widersprüche.

    Inzwischen ist die Oper permanent in der Krise - als Luxusdampfer, den zu finanzieren der öffentlichen Hand immer schwerer fällt, aber auch als Kunstgattung selber. Angesichts der ortlosen Medienkünste gerät die traditionelle Kombination von Guckkasten und Orchestergraben ins Hintertreffen. Hatte das Regietheater der letzten Jahrzehnte unsere Seh- und Hörgewohnheiten schon tiefgreifend verändert, so steht nun der nächste Schritt bevor. Der "iconic turn" unserer Kultur macht sich auch auf der Opernbühne bemerkbar, die neuen Technologien verändern erneut die - immer schon - diffizile Balance von Ton, Wort und Bild. Ästhetische Konsequenzen sind abzusehen: Entweder wird die Oper zur Begleitmusik optischer Ereignisse oder sie findet Mittel und Wege, ihre genuin musikalische Sphäre zu behaupten.

    In Zusammenarbeit mit der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF). Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Zeitung

    Informationen Anja Opitz, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
    Telefon, Fax [030] 2093-2563, Fax: 2093-1961
    e-mail anja.opitz@rz.hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www2.hu-berlin.de/helmholtz-vlsg/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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