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26.08.2022 10:07

Drehscheibe für die Materialforschung: EU-Projekt ReMade@ARI startet am 1. September unter Koordination des HZDR

Simon Schmitt Kommunikation und Medien
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

    Nach Einschätzung des „Circular Economy Action Plan“ der EU kann die Industrie bis zu 80 Prozent der späteren Umweltauswirkungen eines Produkts bereits in der Entwurfsphase erfassen. Das lineare Herstellungsmuster bietet aber wenig Anreize, um Produkte nachhaltiger zu gestalten. Das Forschungsinfrastrukturprojekt ReMade@ARI will dies ändern: Das Ziel ist, neue Materialien mit hoher Recyclingfähigkeit bei gleichzeitig wettbewerbsfähigen Funktionalitäten zu entwickeln. Dafür wollen die beteiligten Einrichtungen unter Koordination des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) das Potential von mehr als 50 analytischen Forschungsinfrastrukturen in ganz Europa nutzen.

    Ein Beispiel aus dem Alltag: Supermärkte bieten verschiedene Obst- und Gemüsesorten in Folie umwickelt an, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Künftig könnten biobasierte Materialien, die aus Holz gewonnen werden, eine nachhaltige Alternative darstellen. Hier setzt ReMade@ARI (Analytical Research Infrastructures) an: Aus den vorhandenen Forschungsinfrastrukturen wird die ausgewählt, an der die erforderliche Forschung am besten umgesetzt werden kann.

    Das europaweite Netzwerk ReMade@ARI wird der Ansprechpartner für alle Branchen und Forschungsbereiche, in denen neue Produkte im Sinne der Kreislaufwirtschaft entwickelt werden. „Wir stellen Forschenden, die sich mit der Entwicklung wiederverwertbarer Materialien beschäftigen, Analyseinstrumente zur Verfügung, um die Zusammensetzung und Struktur der Materialien in hohem Detaillierungsgrad bis zu atomarer Auflösung zu untersuchen. Dafür werden verschiedenste Analysemethoden unter Nutzung von Photonen, Elektronen, Neutronen, Ionen, Positronen und stärkster Magnetfelder in geeigneter Kombination zum Einsatz kommen“, sagt Dr. Stefan Facsko, der wissenschaftliche Koordinator des Projektes. „Jeder aus der Wissenschaft aber auch aus der Industrie, der ein neues, wiederverwertbares Material entwickeln möchte, kann an uns herantreten.“

    Angesprochen werden sollen dabei insbesondere die Wissenschaftler*innen in jenen Forschungsbereichen, in denen das volle Potential der Forschungsinfrastrukturen bislang noch nicht ausgeschöpft wird. „Ihnen bieten wir einen Rundum-Service und prüfen gemeinsam, welche Fragen geklärt und welche Eigenschaften untersucht werden müssen, um für jeden Zweck das optimale Material zu entwickeln. In einem nächsten Schritt entscheiden wir, an welcher der einzigartigen europäischen Forschungsinfrastrukturen diese Eigenschaften gemessen werden können.“

    ReMade@ARI ist dabei eine Art Drehscheibe für die Materialforschung, die einen substanziellen Einfluss auf die Ausweitung der Kreislaufwirtschaft haben wird. Insgesamt sind 40 Partner des ARIE-Netzwerks aller analytischen Forschungsinfrastrukturen in Europa an dem Projekt beteiligt. Allein das HZDR bringt drei große Nutzeranlagen ein: Das Ionenstrahlzentrum (IBC), das Hochfeld-Magnetlabor Dresden (HLD) und die Positronenstrahlenquelle (pELBE).

    Das Projekt wird mit insgesamt 13,8 Millionen Euro von der EU gefördert. Die Projektkoordination liegt beim HZDR.

    Dr. Barbara Schramm, EU-Referentin am HZDR, hat den Antrag zu ReMade@ARI koordiniert: „Das Projekt wird mit einem Pool hoch motivierter junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Nutzerservice von beispielloser Qualität realisieren, der es ermöglichet, jede vielversprechende Idee zum Erfolg zu führen. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Unterstützung von Ideen aus der Industrie.“

    Redaktion: Kim-Astrid Magister

    Weitere Informationen:
    Dr. Stefan Facsko I Leitung
    Ionenstrahlzentrum am HZDR
    Tel.: +49 351 260 2987 I E-Mail: s.facsko@hzdr.de

    Dr. Barbara Schramm I Leitung
    Abteilung Programmplanung und Internationale Projekte am HZDR
    Tel.: +49 351 260 2684 I E-Mail: b.schramm@hzdr.de

    Medienkontakt:
    Simon Schmitt | Leitung und Pressesprecher
    Abteilung Kommunikation und Medien am HZDR
    Tel.: +49 351 260 3400 | Mobil: +49 175 874 2865 | E-Mail: s.schmitt@hzdr.de

    Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
    Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
    Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
    Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
    Das HZDR entwickelt und betreibt große Infrastrukturen, die auch von externen Messgästen genutzt werden: Ionenstrahlzentrum, Hochfeld-Magnetlabor Dresden und ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen.
    Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, hat sechs Standorte (Dresden, Freiberg, Görlitz, Grenoble, Leipzig, Schenefeld bei Hamburg) und beschäftigt fast 1.5000 Mitarbeiter*innen – davon etwa 670 Wissenschaftler*innen inklusive 220 Doktorand*innen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Stefan Facsko I Leitung
    Ionenstrahlzentrum am HZDR
    Tel.: +49 351 260 2987 I E-Mail: s.facsko@hzdr.de

    Dr. Barbara Schramm I Leitung
    Abteilung Programmplanung und Internationale Projekte am HZDR
    Tel.: +49 351 260 2684 I E-Mail: b.schramm@hzdr.de


    Weitere Informationen:

    https://www.hzdr.de/presse/remade_ari


    Bilder

    Der Beschleuniger im Ionenstrahlzentrum
    Der Beschleuniger im Ionenstrahlzentrum
    Oliver Killig
    HZDR/Oliver Killig


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Energie, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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