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31.08.2022 12:12

Kontinuität für KI-Spitzenforschung in Sachsen – im ScaDS.AI Dresden/Leipzig

Claudia Kallmeier Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Pressetermin in Dresden mit Wissenschaftsminister Gemkow

    Am 5. September 2022 feiert ScaDS.AI Dresden/Leipzig (Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence) seine Verstetigung als nationales Kompetenzzentrum für die Forschung zu Künstlicher Intelligenz (KI), Data Science und Big Data an der TU Dresden mit einem Kickoff-Event im Beisein von Vertreter:innen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Sächsische Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK).

    Zu den rund 200 geladenen Redner:innen und Gästen der Veranstaltung zählen Vertreter:innen des BMBF und SMWK, darunter der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, die Rektorinnen der TU Dresden, Prof. Ursula M. Staudinger, und der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, sowie die Direktor:innen und Mitarbeiter:innen der nationalen KI-Kompetenz-zentren. Neben Impulsvorträgen zur industriellen Anwendung von KI-Verfahren werden Fach-vorträge zentrale Fragestellungen der Data-Science-, Big-Data- und KI-Forschung thematisieren. In einer Poster-Session werden darüber hinaus die aktuellen Forschungsaktivitäten des sächsischen KI-Kompetenzzentrums vorgestellt. Im Rahmen des Kickoff-Meetings eröffnet ScaDS.AI Dresden/Leipzig zudem sein Living Lab in der Fakultät Informatik an der TU Dresden mit Führungen für die Teilnehmenden der Veranstaltung.

    Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Mit ScaDS.AI Dresden/Leipzig erhält die KI-Forschung im Freistaat Sachsen einen schlagkräftigen Player, der dazu beitragen wird, die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz mit dem Wissenschaftsstandort Sachsen national und international sichtbar zu verbinden.“

    Institutionelle Förderung für exzellente KI- und Data-Science-Expertise

    ScaDS.AI Dresden/Leipzig ist eines der fünf KI-Kompetenzzentren, die seit dem 1. Juli 2022 im Rahmen der nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz des Bundes als dauerhafte Forschungs-einrichtungen etabliert wurden (https://scads.ai/ki-kompetenzzentren-2022/). Die Grundlage dafür bildet die institutionelle Förderung durch das BMBF und den Freistaat Sachsen, durch das SMWK. Pro Jahr wird das Zentrum künftig mit rund 20 Millionen Euro institutionell gefördert. Mit seinen Standorten vereint ScaDS.AI Dresden/Leipzig die exzellente KI- und Data-Science-Expertise der TU Dresden, der Universität Leipzig sowie von etwa zehn außeruniversitären Forschungs-einrichtungen. Um die Durch¬dringung und Nutzbarkeit von KI, das Verständnis ihrer Methoden und das Vertrauen in ihre Ergebnisse aktiv voranzutreiben, forscht das Zentrum interdisziplinär in 17 Teilgebieten innerhalb fünf miteinander verknüpfter Schlüssel¬bereiche: (1) Analytik und Engineering von Big Data, (2) Methoden und Algorithmen der KI, (3) Angewandte Big Data und KI, (4) Verantwortungsvolle KI sowie (5) IT-Architekturen, Skalierbarkeit und Sicherheit von KI.

    „Exzellenz in Forschung und Anwendung von Data Science und KI-Methoden zeichnen ScaDS.AI Dresden/Leipzig als eines der führenden nationalen KI-Zentren aus. Unsere Mission ist es, die Forschungsdichte in Dresden und Leipzig strategisch auszubauen und mit weiteren KI-Professuren und Nachwuchsgruppen die aktuellen Herausforderungen sowohl in der Grundlagenforschung als auch in den datenintensiven Anwendungsfeldern wie Lebenswissenschaften und Erdsystemwissenschaften zu adressieren. Für dieses Ziel arbeiten wir in einem breiten interdisziplinären Ansatz in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften eng zusammen.” Prof. Dr. Erhard Rahm und Prof. Dr. Wolfgang E. Nagel, Direktoren

    Mit der Verstetigung werden an den Partneruniversitäten bis zu 12 zusätzliche KI-Professuren sowie eine Humboldt-Professur besetzt und mehrere Nachwuchsforschergruppen etabliert. Weiterhin werden künftig mehr als 60 Forschungsgruppen aus Dresden und Leipzig in dem interdisziplinären Zentrum kooperieren. Das Ziel ist, die angewandte KI-Forschung auf ein breites Fundament zu stellen und die Forschungsexzellenz an den Standorten weiter zu erhöhen.

    Intelligente Datenwertschöpfung

    Das Thema Data Analytics – also die Analyse und Verwertung von Daten sowie ihre gezielte Verarbeitung zu Informationen und Wissen – in der Koppelung mit den Methoden und Algorithmen intelligenter Systeme bietet ein enormes Potenzial für die Digitalisierung unserer Wirtschaft, aber auch für die Bearbeitung zentraler Fragestellungen in unserer Gesellschaft. Ob für konkrete Prozessabläufe in Herstellungsbetrieben, für die Behandlung von Erkrankungen oder für Prognosen zu Auswirkungen der Erderwärmung: KI birgt als wirtschaftlich und strategisch nutzbare Schlüsseltechnologie Lösungsansätze und Erkenntnisgewinne, die durch die Forschenden von ScaDS.AI Dresden/Leipzig in zahlreichen interdisziplinären kooperativen Forschungsprojekten untersucht werden, um dann in den jeweiligen Fachgebieten die Forschung und Entwicklung voran zu bringen. Denn innovative Ansätze können dabei helfen Phänomene zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen, Entscheidungen zu bewerten oder Fehler aufzudecken.

    KI-Vermittlung in Living Labs

    Künstliche Intelligenz ist als Schlagwort der Stunde für Fortschritt und Digitalisierung in der öffentlichen Kommunikation omnipräsent. Dennoch zeigt sich, dass das Verständnis darüber meist sehr vage ist. Deshalb hat ScaDS.AI es sich zur Aufgabe gemacht, mit seinem Living Lab an den beiden Standorten in den aktiven Dialog mit der breiten Öffentlichkeit zu treten und interessierten Besucher:innen Einblicke in die Forschungsbereiche und aktuelle Projekte anzu-bieten. Die faktenbasierte, breite Vermittlung zu den Einsatzmöglichkeiten von KI- und ML-basierten Technologien soll Transparenz und Verstehbarkeit bewirken. Mit Hilfe von Demonstratoren und praktischen Anwendungsbeispielen werden Themen wie Maschinelles Lernen (ML), Prozessüberwachung im 3D-Druck, Datenschutz und Bilderkennung greifbar. Darüber hinaus besteht in den beiden Living Labs im Andreas-Pfitzmann-Bau der TU Dresden und im Löhrs Carré in Leipzig die Möglichkeit zum Austausch mit den Forschenden sowie selbst zu experimentieren, entwickeln und erkunden. Regelmäßige Veranstaltungen wie praktische Demonstrationen, thematische Vorträge, Hackathons und Diskussionsrunden beziehen die interessierte Öffentlichkeit unmittelbar in den wissenschaftlichen Schaffens- und Kommunikationsprozess ein.

    Transfer- und Servicezentrum

    ScaDS.AI Dresden/Leipzig hat sich dem raschen Transfer von Forschungsergebnissen in wissen-schaftliche und geschäftliche Anwendungen verschrieben. Sein Transfer- und Servicezentrum bildet hierbei eine Schlüsselrolle für neue Kooperationen und erfolgreiche Transferaktivitäten. In zahlreichen Projekten werden mit Forschungs- und Anwendungspartner:innen aus der Wissenschaft und Industrie konkrete Lösungen für aktuelle fachspezifische Probleme durch KI-Einsatz erarbeitet, wie z.B. für die Entwicklung und Optimierung großer KI-Sprachmodelle (Projekt OpenGPT-X: https://opengpt-x.de), für die zerstörungsfreie Untersuchung von Verbundbauteilen mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden und zur Automatisierung im Bereich der Photogrammetrie (Projekt HistStadt4D: https://www.urbanhistory4d.org/).

    Förderung von Nachwuchs

    Branchenübergreifend steigt die Zahl freier IT-Stellen seit Jahren. Schon aktuell können Stellenbesetzungen nicht mit der gebotenen Dringlichkeit erfolgen. Angesichts der Tatsache, dass neben den Konsequenzen für die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung in diesem Bereich nicht nur unsere Arbeitswelten, sondern weite Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens hochgradig IT-bestimmt sind, ist die Tragweite dieser Entwicklung nicht zu unterschätzen. Um Erkenntnisgewinne und Einsatzmöglichkeiten von Data Science und KI zu nutzen und dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind zielgerichtete und interdisziplinäre Aus- und Weiterbildungsangebote – insbesondere die interdisziplinäre Verknüpfung von naturwissenschaftlichen oder Ingenieurs- und ML-spezifischen Kompetenzen – unverzichtbar.

    ScaDS.AI adressiert dieses Thema beispielsweise durch eine Graduate School, in der Doktorand:innen auf den Gebieten Datenwissenschaften und KI umfassend ausgebildet und betreut werden. Aber auch für Studierende im Bachelor- und Masterstudium vieler Fachgebiete wie Informatik oder Medizin gibt es Kursangebote zu diesen Themen. Durch Angebote wie die etablierte ScaDS.AI-Sommerschule und die Living Labs wird die Ausbildung auch in die Breite getragen. Zudem sind ein intensiver Austausch und eine enge Zusammenarbeit mit der kürzlich zur Förderung bewilligten Konrad Zuse School of Excellence in Artificial Intelligence geplant, die als eine von deutschlandweit drei Schools für Künstliche Intelligenz derzeit an der TU Dresden entsteht. Ziel dieses durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und das BMBF geförderten Projektes ist es, neben herausragender Forschung im Bereich KI auch exzellenten KI-Nachwuchs aus der ganzen Welt auszubilden, z.B. durch Stipendien für Studierende (https://tu-dresden.de/zih/news/ki-school-an-der-tu-dresden).

    Registrierung für Medienvertreter:innen: https://events.scads.ai/e/kickoff-2022


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Wolfgang E. Nagel, Direktor ScaDS.AI Dresden/Leipzig
    TU Dresden
    Tel.: +49 351 463-35450
    wolfgang.nagel@tu-dresden.de

    Prof. Erhard Rahm, Direktor ScaDS.AI Dresden/Leipzig
    Universität Leipzig
    Tel.: +49 341 9732-221
    rahm@informatik.uni-leipzig.de

    Dr. René Jäkel, Geschäftsführer ScaDS.AI Dresden/Leipzig
    TU Dresden
    Tel.: +49 351 463-42331
    rene.jaekel@tu-dresden.de

    Dr. Eric Peukert, Geschäftsführer ScaDS.AI Dresden/Leipzig
    Universität Leipzig
    Tel.: +49 341 9739-524
    peukert@informatik.uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    https://scads.ai Weiterführende Informationen zum Zentrum


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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