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01.09.2022 12:32

Prof. Duška Dragun erhält posthum den Georg-Klemperer-Preis der Ärztekammer Berlin

Dr. Stefanie Seltmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin Institute of Health in der Charité (BIH)

    „Mut und außergewöhnliches Engagement“, sieht PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, bei den Preisträgerinnen, die kürzlich mit dem Georg-Klemperer-Preis ausgezeichnet wurden. Prof. Dr. med. Duška Dragun wurde für ihren bedeutenden Beitrag zum Aufbau einer neuen Generation von forschenden Nachwuchskräften in der Medizin geehrt. „Wir wissen und merken es heute mehr denn je, dass wir die zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen nur meistern können, wenn wir den Nachwuchs stärken“, betonte Bobbert.

    Den posthum verliehenen Preis nahm Prof. Dr. med. Britta Siegmund, Interim-Programmdirektorin des BIH Charité Clinician Scientist Programms und Direktorin der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin (CBF), entgegen.

    Prof. Dr. med. Duška Dragun war Fachärztin für Innere Medizin mit der Schwerpunktbezeichnung Nephrologie, Direktorin der Biomedical Innovation Academy des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und Direktorin der BIH Charité Clinician Scientist Programme. Im Jahr 2011 rief Dragun das erste Clinician Scientist Programm in Berlin ins Leben. Heute ist es nicht nur das mit Abstand größte Clinician Scientist Programm in Deutschland (über 160 aktive Fellows und rund 200 Alumni), sondern setzt auch bundesweit Standards. Ziel der mittlerweile etablierten Programme ist es, Forschungstätigkeiten in die Weiterbildung zu integrieren, ohne dabei die Weiterbildungszeit wesentlich zu verlängern. „Die Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Berlin war und ist ein entscheidender Baustein für den Erfolg des BIH Charité Clinician Scientist Programms“, stellte Prof. Dr. med. Britta Siegmund bei der Entgegennahme des Preises heraus. Dragun leistete damit einen herausragenden Beitrag zum Aufbau einer neuen Generation von forschenden Ärzt:innen. Zudem erbrachte sie viel beachtete und international ausgezeichnete Beiträge in der Transplantationsforschung. Am 28. Dezember 2020 ist sie im Alter von 51 Jahren viel zu früh verstorben.

    „Duška Dragun hat mit ihrer Arbeit einen bedeutenden Beitrag zum Aufbau einer neuen Generation von Nachwuchwissenschaftler*innen für die Universitätsmedizin geleistet. Wir freuen uns sehr über diese posthume Ehrung für unsere viel zu früh verstorbene Direktorin, Mentorin und Freundin“, sagt Dr. Nathalie Huber, kommissarische Leiterin der Biomedical Innovation Academy am BIH und Leiterin der Clinician Scientist Geschäftsstelle. Ihr Kollege Dr. Iwan Meij, der mit Nathalie Huber gemeinsam die kommissarische Leitung der BIA innehat, ergänzt: „Rund 200 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Clinician Scientist Programme von Charité und BIH zeugen von ihrer Weitsicht, ihrem unermüdlichen Engagement und ihrer großen Einsatzbereitschaft.“

    Die zweite diesjährige Preisträgerin ist Dr. med. Gül Schmidt, Fachärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Leiterin des Arbeitsbereiches Lippen-Kiefer-Gaumenspalten an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie erhielt die Auszeichnung für ihr großes Engagement für Kinder mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten. Schmidt hat unter anderem ein Verfahren etabliert, das Neugeborene mit speziellen angeborenen Fehlbildungen davor schützt zu ersticken und mit dem sich auch Saug- und Schluckstörungen behandeln lassen. Betroffene Eltern unterstützt sie durch Aufklärungs- und Informationskampagnen. Ihren Urlaub nutzt die Ärztin oft, um erkrankte Kinder beispielsweise in Indien und Vietnam unentgeltlich zu operieren und ärztlich zu betreuen.

    Zum Georg-Klemperer-Preis
    Mit der Verleihung des Georg-Klemperer-Preises ehrt die Ärztekammer Berlin seit 2007 Personen, die sich in besonderer Weise um die Versorgung von Patient:innen in Berlin und das Ansehen der Ärzt:innenschaft verdient gemacht haben. Der Namensgeber Prof. Dr. Georg Klemperer (1865–1946) war Arzt, Forscher, Herausgeber und Hochschulprofessor in Berlin. Der Sohn eines Rabbiners etablierte im Krankenhaus Moabit eine ebenso menschliche wie wissenschaftlich fundierte Medizin. Unter seiner Leitung wurde das Krankenhaus zu einer Klinik mit überregionalem Ruf. Klemperer steht für Tugenden wie die bedingungslose Orientierung an den Patient:innen sowie die Offenheit, Problemen auf neuen Wegen zu begegnen. Er hatte immer den ganzen Menschen im Blick, als Wesen mit Körper und Seele. Im Jahr 1935 musste Klemperer vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen.

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    Über das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH)
    Die Mission des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das MDC ist Privilegierter Partner des BIH.


    Weitere Informationen:

    https://www.bihealth.org/de/aktuell/prof-duska-dragun-erhaelt-posthum-den-georg-...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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