idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.09.2022 09:17

Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression grundlegend überarbeitet

Corinna Schaefer M.A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin

    Am 29.09.2022 ist die überarbeitete Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Unipolare Depression erschienen. Sie ist auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) kostenlos abrufbar.

    Depressionen zählen weltweit zu den wichtigsten Volkskrankheiten. In Deutschland tritt bei etwa jedem achten Erwachsenen im Laufe des Lebens eine depressive Episode auf. Bundesweit sind innerhalb eines Jahres rund 6 Millionen Menschen betroffen. Die Krankheit ist für viele Betroffene mit großem Leidensdruck verbunden, da sie sich auf Wohlbefinden, Selbstwertgefühl und Lebensqualität auswirkt. Zudem haben Depressionen auch negative Effekte auf das Entstehen und das Fortschreiten körperlicher Erkrankungen.

    Für Menschen mit Depressionen gibt es wirksame Behandlungen und eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten. Eine Herausforderung stellt jedoch die Koordination der hausärztlichen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung mit psychosozialen und anderen unterstützenden Maßnahmen sowie mit Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe dar. Auch die Kommunikation beim Übergang zwischen ambulanter und stationärer Versorgung ist häufig nicht optimal, so dass es zu Versorgungslücken kommt. Die sozialrechtliche Segmentierung führt außerdem dazu, dass Betroffenen und Versorgenden die zur Verfügung stehenden Leistungen und Angebote teilweise nicht bekannt und die Zugangswege sowie Kostenträger unklar sind. Daher legt Version 3.0 der NVL Unipolare Depression einen Schwerpunkt auf die Darstellung des Versorgungssystems und auf Empfehlungen zur besseren Koordination aller Leistungen bei der Versorgung von Menschen mit Depressionen.

    Neben dem Schnittstellenmanagement wurden auch die Inhalte zur Diagnostik und Therapie depressiver Störungen geprüft und aktualisiert. Die Struktur der Leitlinie wurde grundlegend überarbeitet und orientiert sich nun an den Behandlungs- bzw. Erkrankungsphasen sowie dem Schweregrad der Depression. Neu hinzugekommen sind unter anderem Inhalte zu Internet- und mobilbasierten Empfehlungen sowie zu komplexen Versorgungsformen wie z. B. Disease-Management-Programmen.

    Erstellt nach den methodischen Vorgaben der evidenzbasierten Medizin, beruhen die Empfehlungen auf systematisch recherchierten und qualitativ geprüften Studien, kombiniert mit der klinischen Expertise des multidisziplinären Expertengremiums sowie der Sicht von Betroffenen, die durch Patientenvertreter eingebracht wurde. Die Entwurfsfassung der Leitlinie stand zudem zur öffentlichen Kommentierung bereit; die zahlreichen eingegangenen Kommentare wurden von der Leitliniengruppe diskutiert und führten zu mehreren Änderungen in der finalen Version.

    Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zu ausgesuchten Erkrankungen hoher Prävalenz werden unter Berücksichtigung der Methoden der evidenzbasierten Medizin versorgungsbereichsübergreifende Leitlinien entwickelt und implementiert. Mit der Durchführung, Organisation und methodischen Begleitung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) beauftragt.


    Weitere Informationen:

    https://www.leitlinien.de/themen/depression
    https://www.leitlinien.de/themen/depression/version-3
    https://www.leitlinien.de/themen/depression/leitlinienreport
    https://www.leitlinien.de/themen/depression/patientenblaetter


    Bilder

    NVL Unipolare Depression
    NVL Unipolare Depression


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).