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Wie entsteht ein Schiff? Wie funktioniert eine Werft? Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte lädt dazu ein, den Schiffbau 4.0 zu erleben: In der Sonderausstellung "Steel and Bytes - Ein Schiff entsteht", die ab Samstag, 1. Oktober, 13 Uhr, besucht werden kann, heißt es: Ärmel hochkrempeln und mitkonstruieren. Maritime Ingenieurskunst des Mittelalters und des 21. Jahrhunderts lassen sich nebeneinander entdecken.
Groß, laut, überdimensioniert – die Werft ist ein Ort der Superlative, an dem gigantische Schiffe wie die NEUENFELDE entstehen – ein Container Feeder, für den 33.000 Tonnen Stahl verbaut und verschweißt wurden. Mit 143 Metern Länge, einer Breite von 22,5 Metern und einem Tiefgang von 8,7 Metern gehört sie nicht mal zu den absoluten Schwergewichten, sondern bewegt sich im Mittelfeld. Wie wird ein Koloss dieser Größe konstruiert? Wer ist daran beteiligt und wie viel Zeit vergeht bis zum Stapellauf? Die Sonderausstellung "Steel and Bytes - Ein Schiff entsteht" funktioniert wie eine gläserne Werft: Von der Idee bis zur Fertigstellung sind alle Stationen des 20-monatigen Bauprozesses am Beispiel der NEUENFELDE erlebbar. Gäste übernehmen für das Team auf der Werft und lösen mittels Joysticks, Handscanner und Schweißgerät Arbeitsvorgänge aus. Sie schauen diversen Mitarbeitenden via digitaler Anwendungen über die Schulter, bis die NEUENFELDE in See stechen kann.
„Häfen, Werften und Schifffahrt prägen die Entwicklung an der Weser schon seit Jahrhunderten und sind bis heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land Bremen. Ich freue mich über den Brückenschlag, den die neue Ausstellung leistet, vom Kogge-Bau im Mittelalter bis hin zum Schiffbau der Gegenwart“, sagt Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen der Freien Hansestadt Bremen, und Stiftungsratsvorsitzende des DSM.
„Mit der neuen Sonderausstellung schließt sich im DSM ein Kreis: Museumsgäste vergleichen den mittelalterlichen Schiffbau der Kogge unmittelbar mit dem von heute. Das passt zum anstehenden Jubiläum des Kogge-Funds, der sich am 8. Oktober zum 60. Mal jährt, ebenso wie zum Land Bremen als maritimem Standort“, sagt Prof. Dr. Ruth Schilling, Geschäftsführende Direktorin des DSM. „Musealer Ansatz und neueste Kenntnisse aus dem Schiffbau fließen für die Schau ineinander. Wir zeigen sehr anschaulich, dass der Bau eines Schiffes ein komplexer Kraftakt und vor allem ein Gemeinschaftsprojekt ist." Schilling freut sich auf viele Museumsgäste, die ihre Erfahrungen auf der Werft mit dem DSM teilen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum mittelalterlichen Handelsschiff, der Bremer Kogge aus dem 14. Jahrhundert, deren Fund in der Weser sich in diesem Jahr zum 60. Mal jährt, erleben Gäste nun den Schiffbau 4.0., sehen, wie sich die Handwerkskunst auf der Werft veränderte. Statt Holz- und Segelschiffen wurden immer mehr Eisen- und Stahlschiffe konstruiert. Schiffszimmermänner wurden durch Maschinenbauer, Kupfer- und Kesselschmiede, Dreher, Gießer und Nieter ersetzt. Auch wenn aufgrund des Strukturwandels die Zahl der Beschäftigten auf Werften stark geschrumpft ist, gehören die Konstruktionsstätten zum Selbstverständnis Bremerhavens dazu.
Die Sonderausstellung entstand in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) in Rostock, der Potsdamer Gestaltungsagentur „Xenorama – Studio für Audiovisuelle Kunst“ und der Reederei Bartels.
Pressekontakt:
Deutsches Schifffahrtsmuseum
Leibniz-Institut für Maritime Geschichte
Thomas Joppig
Leitung Kommunikation
T +49 471 482 07 832
joppig@dsm.museum
Die NEUENFELDE in der Werft
DSM / Reederei Bartels
Das Werftmodell macht modernen Schiffbau erlebbar-
DSM / Niels Hollmeier
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Maschinenbau, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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