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Wissenschaft
Wie verändert der soziodemografische und soziokulturelle Wandel gegenwärtig die Art und Weise, wie Beziehungen heute gelebt werden? Beeinflusst das auch unser heutiges Wohnen? Welche Form des generationenübergreifenden Zusammenlebens ist geeignet, um familiäre und nachbarschaftliche Netzwerke im Alter optimal nutzen zu können? Darüber gibt die Wiener Architektin und Stadtforscherin Dr. techn. Christiane Feuerstein in ihrem Vortrag „Sorgetragen im Wohnen“ im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „Science & Society“ am 13. Oktober 2022 Auskunft. Die Veranstaltung findet als Online-Meeting statt (Beginn: 15.00 Uhr).
Jena. Ein wichtiger Impulsgeber für die Stadtentwicklung war und ist das Wohnen. Denn das, was heute gebaut wird, steht mitunter für viele Jahre und beeinflusst, ob und wie sich familiäre und nachbarschaftliche Netzwerke zur gegenseitigen Unterstützung bilden können. Vor diesem Hintergrund wird es zunehmend schwieriger, die richtige Form des generationenübergreifenden Zusammenlebens zu finden: Denn unsere Gesellschaft wird nicht nur immer älter, sondern auch immer weniger und durch den Anstieg der Bevölkerungsanteile von Menschen mit Migrationshintergrund auch zunehmend heterogener und dadurch bunter. Folglich sind neue Bauformen und Infrastrukturangebote gefragt, die besser auf die Anforderungen bestimmter Gruppen in ihren individuellen Lebensphasen zugeschnitten sind. Diese sollten aber auch flexibel sein, wenn sich im Lebensverlauf die Wohnformen der Menschen verändern.
Der soziodemografische und soziokulturelle Wandel hat gegenwärtig nicht nur die Organisation hauswirtschaftlicher Tätigkeiten und die Art und Weise, wie Beziehungen heute gelebt werden, verändert. Durch die Corona-Pandemie haben sich bereits jetzt viele Bereiche des Wohnens gewandelt; wurde das eigene Heim zu einem zentralen Rückzugs- und Arbeitsort und die unmittelbare Nachbarschaft zum zentralen Dreh- und Angelpunkt für eine unbestimmte Zeit. Das hat auch im Wohnen zu einer verstärkten Diskussion über die vielfältigen Aspekte der Pflege geführt, in dem das Für-sich-und-Andere-Sorgen an eine lange Tradition des Sich-Kümmerns und des häuslichen Wirtschaftens anknüpft.
Im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe „Science & Society“ (Zoom-Meeting) wird Frau Dr. techn. Christiane Feuerstein am 13. Oktober 2022 in ihrem Vortrag „Sorgetragen im Wohnen“ diesen Aspekt näher diskutieren und aufzeigen, wie die Wohnung als zentraler Aufenthaltsort in allen Generationen wieder mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.
Die Referentin
Die Wiener Architektin und Stadtforscherin arbeitet an Projekten, Publikationen, Vorträgen und Ausstellungen zu Themen des Wohnens, der Stadterneuerung, der Quartiersplanung und den Konsequenzen des soziodemografischen Wandels für die Architektur und den Städtebau.
Parallel zu ihrer Arbeit im Büro ist Christiane Feuerstein in der professionellen Weiterbildung für Architekten und seit 1999 in der Lehre tätig, unter anderem an der Universität für angewandte Kunst Wien, der TU Graz, der TU Braunschweig sowie aktuell an der FH Joanneum Graz und der Universität Kassel. Ihre Arbeiten bewegen sich dabei an der Schnittstelle räumlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen und verbinden unterschiedliche Formate des Gestaltens und der Wissensvermittlung.
Frau Feuerstein gehört seit 1999 der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten in Wien an. Seit 2019 ist sie affiliierte Forscherin der „Age and Care Research Group“ der Universität Graz sowie seit 2014 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) in Stuttgart. Im Detail-Verlag erschien 2015 ihr Buch „Generationen Wohnen: Neue Konzepte für Architektur und soziale Interaktion“.
Ein aktueller Beitrag von Frau Feuerstein zum Thema „Sorgetragen im Wohnen“ ist in dem jetzt erschienenen Buch „Wohnen. Zwölf Schlüsselthemen sozialräumlicher Wohnforschung“ (Fraunhofer IRB Verlag) zu finden. Nähere Informationen zum Buch finden Sie hier: https://www.baufachinformation.de/mobil/buch/wohnen/253314.
Öffentliche Vortragsreihe „Science & Society“
Die zweimal jährlich stattfindende öffentliche Vortragsreihe „Science & Society“ erweitert die in Jena betriebene naturwissenschaftlich-medizinische Grundlagenforschung zum Altern um gesellschaftliche und soziale Aspekte und wird vom Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) und dem Leibniz-Forschungsverbund Healthy Ageing zusammen mit dem Beutenberg-Campus Jena e.V. organisiert.
Zu der Veranstaltung sind alle Interessenten herzlich eingeladen.
REGISTRIERUNG
Der „Science & Society“-Vortrag findet online via Zoom-Meeting statt (Beginn: 15.00 Uhr). Sie können sich unter folgendem Link registrieren:
Zoom Meeting
https://zoom.us/meeting/register/tJ0udO-pqzwuEtPzpX0j7-bM2Tog--ZRwGik
Meeting ID: 993 3615 7487
Eine telefonische Einwahl wird ebenfalls möglich sein. (http://www.leibniz-fli.de -> Events)
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Kontakt
Dr. Kerstin Wagner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 03641-656378, E-Mail: presse@leibniz-fli.de
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Hintergrundinformation
Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena widmet sich seit 2004 der biomedizinischen Alternsforschung. Rund 350 Mitarbeiter aus ca. 40 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alternsprozessen und alternsbedingten Krankheiten. Näheres unter http://www.leibniz-fli.de.
Die öffentliche Vortragsreihe „Science & Society“ am Beutenberg-Campus erweitert die in Jena betriebene naturwissenschaftlich-medizinische Grundlagenforschung zum Altern um soziale und gesellschaftliche Aspekte und wird zweimal jährlich vom Leibniz-Institut für Alternsforschung (FLI) und dem LFV Healthy Ageing in Zusammenarbeit mit dem Beutenberg-Campus Jena e.V. organisiert.
Die „Science & Society“-Vortragsreihe leistet damit einen wichtigen Beitrag innerhalb des von den Vereinten Nationen (UN) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2021 bis 2030 ausgerufenen „Jahrzehnts des gesunden Alterns“ (UN Decade of Healthy Ageing). Übergreifendes Ziel dieser intersektoralen Zusammenarbeit ist es, das Leben älterer Menschen sowie deren soziales und räumliches Umfeld zu verbessern und deren Gesundheit zu fördern. Näheres unter http://www.who.int/initiatives/decade-of-healthy-ageing.
https://www.leibniz-fli.de/de/news-events/news-detailpage/science-society-dr-chr...
Die Wiener Architektin und Stadtforscherin, DI Dr. techn. Christiane Feuerstein.
(Foto: © Christa Fuchs)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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