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Wissenschaft
Neue Group-Flow-Theorie zeigt: Verhalten, psychisches System und Fähigkeiten müssen im Team zusammenpassen.
Wenn Gruppen harmonisch, perfekt abgestimmt, scheinbar mühelos und wie im Fluss ihre Aufgaben bewältigen, bezeichnet man das als „Group Flow“. Group Flow gibt es nicht nur in Sportmannschaften, sondern auch in anderen Teams: in Businessmeetings, bei Ärzt*innen im OP-Saal oder bei Musiker*innen im Orchester. Dr. Fabian Pels und Prof. Jens Kleinert vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln forschen seit 2016 zum „Group Flow“ und haben eine international wegweisende Theorie erarbeitet, die beschreibt, unter welchen Bedingungen Gruppen in einen Flow kommen.
Im Gegensatz zum Flow bei Einzelpersonen, der bereits seit den 1970er-Jahren erforscht wird, ist „Group Flow“ ein wenig erforschtes Phänomen. Bisher fehlten systematische wissenschaftliche Untersuchungen, die Auskunft darüber geben, welche Rahmenbedingungen den Gruppenfluss begünstigen. „Wir haben über mehrere Jahre eine integrative Group Flow-Theorie entwickelt, die Positives bestehender theoretischer Ansätze zusammenbringt und Schwächen bisherigen Arbeiten behebt“, sagt Projektleiter Dr. Fabian Pels. Entstanden ist die Integrative Group Flow Theory, kurz IGFT.
Die IGFT basiert auf handlungstheoretischen Prinzipien und beschreibt – vereinfacht ausgedrückt – dass Group Flow aus einer zweiteiligen Passung besteht, die von der handelnden Gruppe kontinuierlich aufrechterhalten wird. Eine erste Passung (primary fit) besteht zwischen den Gruppenmitgliedern: Arbeitet ein Team in Fluss, passen das Verhalten, das psychische System (d.h. beispielsweise die Gedanken oder Emotionen) und die Fähigkeiten aller Gruppenmitglieder perfekt zum Verhalten, zum psychischen System und zu den Fähigkeiten aller anderen Gruppenmitglieder. Durch diese erste Passung kann sich eine zweite Passung (secondary fit) herausbilden: Während eines Group Flow passen das Verhalten, das psychische System und die Fähigkeiten der Gruppe als Ganzes optimal zu der Aufgabe, die die Gruppe in einer Situation zu bewältigen hat. Im Group Flow werden primary fit und secondary fit kontinuierlich über interpersonale Koordination aufrechterhalten. Erleichtert wird dies der IGFT zufolge insbesondere über eine positive Beziehungsqualität der Gruppenmitglieder untereinander.
Das langfristige Ziel der Forschenden ist es, mit Hilfe der IGFT Interventionsmaßnahmen zu entwickelt, die Gruppen helfen, einen gemeinsamen Flow zu erreichen. Das könnte die Qualität der Arbeit und die Zufriedenheit von Teams positiv beeinflussen.
Univ.- Prof. Jens Kleinert: https://www.dshs-koeln.de/visitenkarte/person/univ-prof-dr-jens-kleinert/
Dr. Fabian Pels:https://www.dshs-koeln.de/visitenkarte/person/dr-fabian-pels/
https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fgdn0000194
https://www.dshs-koeln.de/psychologisches-institut/abt-gesundheit-sozialpsycholo...
Group Flow ist ein Phänomen des Handelns im Sport.
Foto: Jens Wenzel
Deutsche Sporthochschule Köln
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Psychologie, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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