idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.10.2022 10:34

Neue Räume für die alte Anatomie

Lutz Ziegler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    In wenigen Jahren wird das Institut für Anatomie der Universität Würzburg vom Röntgenring an den Medizincampus in Grombühl umziehen. Die dafür nötigen Bauarbeiten haben jetzt begonnen.

    Seit ziemlich genau 139 Jahren hat das Institut für Anatomie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) seinen Sitz in der Koellikerstraße, an der Ecke zum Röntgenring. Der Anatom Albert von Kölliker (1817-1905) hat hier viele Jahrzehnte lang gelehrt und geforscht. Kölliker war es auch, der eng in die Planung des Gebäudes mit seiner markanten Neorenaissance-Architektur eingebunden war, das 1883 bezogen wurde. Auf seinen Wunsch hin hat das Haus beispielsweise seine großen, hohen Fenster erhalten, damit die Labors über möglichst viel Licht zum Mikroskopieren verfügen.

    Jetzt ist das „Institut für Anatomie und Zellbiologie“, wie es heute korrekt heißt, an diesem Standort angezählt: 2026 soll das Institut mit all seinen Beschäftigten umziehen. Dann wird es auf dem Medizincampus in Grombühl im Gebäude der früheren Medizinischen Klinik seine neuen Räume beziehen. Die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen haben jetzt begonnen.

    Mehrere Forschungsinstitute in direkter Nachbarschaft

    Das historische Gebäude der früheren Klinik wurde im Jahr 1921 fertiggestellt. Es besteht aus einem West-, einem Süd- und einem Ostflügel mit einer charakteristischen Rotunde im Westflügel, in der ein zweigeschossiger Hörsaal untergebracht ist. Damit das Institut für Anatomie und Zellbiologie dort beste Arbeitsbedingungen vorfindet, werden in den kommenden Jahren unter der Leitung des Staatlichen Bauamts Würzburg der West- und der Südflügel umgebaut.

    Seine zukünftigen Nachbarn stehen für Spitzenleistungen im Bereich der medizinischen Grundlagenforschung. So schließen sich im Norden das Rudolf-Virchow-Zentrum und das Institut für Molekulare Infektionsbiologie an das frühere Klinikgebäude. Direkter Nachbar im Osten ist das Institut für Experimentelle Biomedizin.

    Zusammen umschließen die drei Gebäude einen Innenhof, in dem sich aktuell noch ein eingeschossiges Laborgebäude aus den 1980er-Jahren befindet. Dieses soll im Zuge des Umbaus abgebrochen und durch zwei eingeschossige Gebäude ersetzt werden – das eine davon unterirdisch. Hier werden hauptsächlich Kälte- und Lüftungsanlagen untergebracht.

    Ein modernes Forschungs- und Lehrgebäude

    „Bei dem geplanten Bauvorhaben handelt es sich um eine vollständige Umnutzung des ehemaligen Klinikbaus zu einem modernen Forschungs- und Lehrgebäude mit umfangreicher technischer Ausrüstung“, schreibt das verantwortliche Planungsbüro kister scheithauer gross in seiner Projektbeschreibung.

    Der größte bauliche Eingriff findet im Südflügel statt, da dort die Labore untergebracht werden. Im Westflügel und im angrenzenden Eckgebäude sollen die Präpariersäle, der Histologiesaal, die Leichenaufbewahrung mit Prosektur, der Hörsaal sowie Büro- und Seminarräume Einzug halten. Insgesamt werden fast 4.000 Quadratmeter Nutzungsfläche saniert. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, bleibt das äußere Erscheinungsbild unverändert.

    Grasflächen, Stauden, Bäume und Bänke sollen in Zukunft den Innenhof beleben und auf die historische Gestaltung des Areals Bezug nehmen. Der Hof wird die Haupteingänge der verschiedenen universitären Einrichtungen miteinander verbinden und einen gemeinsamen – gut gestalteten Aufenthaltsbereich bieten.

    Verbindungswege bleiben offen

    Bereits im März 2022 hat die Sanierung im Inneren des Gebäudes begonnen. Ab Oktober sollen die Arbeiten im Innenhof mit vorbereitenden Maßnahmen starten; ab Frühjahr 2023 stehen die Rohbauarbeiten im Gebäude sowie der Abbruch des ehemaligen Zentrallabors im Innenhof auf dem Plan. Der Durchgang im Innenhof – also der Verbindungsweg zwischen dem Platz vor der Rotunde und dem Gebäude D16 bleibt für Fußgänger während der gesamten Bauzeit offen. Im Jahr 2026 soll das Gebäude dann dem Institut für Anatomie und Zellbiologie zur Verfügung stehen.

    Und die altehrwürdige „Anatomie“ aus Köllikers Zeiten? Über deren Zukunft ist noch nicht entschieden. Die Überlegungen dazu laufen zwar schon an der JMU – die Entscheidung steht aber noch aus.


    Bilder

    Innenhofperspektive mit Blick zum Rudolf-Virchow-Zentrum und dem Institut für Molekulare Infektionsbiologie (D15) und dem Gebäude D16.
    Innenhofperspektive mit Blick zum Rudolf-Virchow-Zentrum und dem Institut für Molekulare Infektionsb ...
    ac-gruen, Kitzingen
    ac-gruen, Kitzingen


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).