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Tagungsankündigung: Der Ärzte- und Ärztinnenverband Long COVID und das UKJ laden am 18. und 19. November zur Diskussion neuer Erkenntnisse und Therapiestudien zu den Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion und wollen wichtige Impulse für die Behandlung geben. Ein Satellitensymposium wendet sich direkt an Betroffene.
„Wichtige Impulse für die Behandlung von Long COVID“ erwartet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der die Schirmherrschaft für den ersten Long-COVID-Kongress vom 18.-19. November 2022 in Jena übernommen hat. Bei immer mehr Erkrankten ist das Leben auch nach überstandener Infektion nicht mehr wie vorher. Sie gelten als genesen, fühlen sich aber alles andere als gesund. Ausgeprägte Erschöpfung, kognitive Einschränkungen und vielfältige weitere Symptome können Gesundheit und Lebensqualität stark einschränken. Auch wenn es noch zu wenig aussagekräftige Untersuchungen über Häufigkeit und Ausmaß der Beschwerden gibt, weisen erste Daten darauf hin, dass Long COVID eine Herausforderung für das Gesundheitswesen ist.
Ausgerichtet vom Ärzte- und Ärztinnenverband Long COVID, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Jena (UKJ), dem Post-COVID-Zentrum des Center for Sepsis Control and Care (CSCC) des Universitätsklinikums Jena und dem CIRC – Standort Halle/ Jena/ Magdeburg des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit, bietet die hochkarätige Fachtagung einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung, den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und Therapiestudien zu den Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion. Die Schwerpunkte des zweitägigen Kongresses umfassen die ganze Bandbreite von Pathomechanismen, neuen Therapiemethoden bis hin zur Versorgungsforschung. Im Vordergrund stehen die Präsentation aktueller Forschungsprojekte, die Diskussion mit Experten und der fachliche Austausch von Forschern aus allen Long COVID betreffenden wissenschaftlichen Bereichen als auch in der Versorgung tätigen Vertretern aller medizinischen Fachrichtungen, vor allem auch der Allgemeinmedizin, sowohl auf der Ebene der Grundlagenforschung als auch in der Klinik.
Die Stärkung der interdisziplinären und transsektoralen Zusammenarbeit ist erklärtes Ziel der Tagungspräsidenten Univ. Prof. Dr. med. Martin Walter, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Jena und Standortsprecher Jena-Halle-Magdeburg des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG), und Dr. med. Daniel Vilser, Ltd. Oberarzt der der Klinik für Kinder und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Jena und Vizepräsident des Ärzte- und Ärztinnenverbandes Long COVID.
„Es ist die partizipative Komponente, die den Kongress einzigartig macht“, so Prof. Walter. Die Kombination eines Fachkongresses auf hohem wissenschaftlichen Niveau – dazu gibt es ein englischsprachiges Fachsymposium am ersten Kongresstag –, eines Austauschs für den täglichen klinischen Einsatz – dazu ein entsprechendes Symposium für Hausärzte am zweiten Kongresstag – und eines halbtägigen Patientenforums bietet für jeden Interessenkreis maßgeschneiderte Interaktionsangebote. Das Satellitensymposium für Betroffene und ihre Angehörigen wird ausgerichtet von Long COVID Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS, Fatigatio e.V. und der Deutschen Rentenversicherung Bund.
„COVID 19 verändert und fordert auch Veränderungen, was bedeutet, dass Versorgungsprozesse, Kommunikation, Forschung, Fort- und Weiterbildung neu gedacht werden müssen und das eben nicht nur für den akuten Teil der Erkrankung“, so Dr. Vilser. Unter dem Titel „Long COVID – Gemeinsamer Aufruf zum Handeln: Was haben Gesundheitswesen und Politik bisher getan, was müssten und was können sie tun?“ bietet daher eine Podiumsdiskussion einen umfassenden Austausch mit Vertretern aus Betroffenen, Politik und Gesundheitssystem, unter anderem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sowie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Moderiert von WISO Chefredakteur Marcus Niehaves, wird am 18.11.2022 von 19:00 – 20:30 Uhr im Volkshaus Jena diskutiert, welche Schritte in den nächsten Monaten unternommen werden müssen, um die Folgen der Pandemie einzudämmen und die medizinische Versorgung zu verbessern. Damit die neuen Erkenntnisse einer größeren Öffentlichkeit zugänglich sind, wird die Veranstaltung aus Jena gleichzeitig gestreamt.
Wie Bodo Ramelow betont, ist Jena ist bei der Versorgung und Erforschung von Long COVID deutschlandweit mit führend. Seit Einrichtung der ersten Ambulanz in Deutschland für Corona-Spätfolgen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entstand unter dem Dach des „Center for Sepsis Control and Care“ (CSCC) inzwischen ein Zentrum. Jetzt wird der Aufbau des Post-COVID-Zentrums am Universitätsklinikum mit 700.000 Euro unterstützt, um weitere Erkenntnisse zur Komplexität dieses neuen Krankheitsbildes zu bekommen und die Situation der Erkrankten zu verbessern. Dazu Prof. Dr. med. Andreas Stallmach vom Post-COVID-Zentrum am UKJ: „Schwere Infektionskrankheiten sowie deren Folgen sind seit Jahren ein Schwerpunkt der Forschungsarbeiten im UKJ. Die klinischen und wissenschaftlichen Fragen zu Long-COVID sowie das Bemühen um eine verbesserte strukturierte Versorgung der Betroffenen sind Gegenstand zahlreicher Projekte des Post-COVID-Zentrums im CSCC“.
Die Bemühungen im Rahmen des Kongresses stehen auch im Kontext des Schwerpunktes, den der Standort Jena im zukünftigen Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) haben wird. Dazu Prof. Walter: „Unser DZPG-Standort beschäftigt sich in besonderer Weise mit den Wechselwirkungen zwischen entzündlichen Prozessen und der Funktion des Gehirns. Vor allem richten wir unseren Blick auf die Auswirkungen, die Veränderungen in der Arbeitsweise des Gehirns während oder nach Infektionen auf die Psyche und das zwischenmenschliche Verhalten haben.“
http://www.long-covid-kongress.de Kongresshomepage
https://www.uniklinikum-jena.de/cscc/Post_COVID_Zentrum.html Interdisziplinäres Post-COVID-Zentrum am Universitätsklinikum Jena
Der Ärzte- und Ärztinnenverband Long COVID und das Universitätsklinikum Jena richten am 18. und 19. ...
Universitätsklinikum Jena mit GettyImages - ljubaphoto
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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