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Am IDF, dem Institut für Datenoptimierte Fertigung der Hochschule Kempten am Standort Kaufbeuren ist das Forschungsprojekt DIONE-X gestartet. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und hat das Ziel, gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie innovative datengestützte Geschäftsmodelle zu erproben und in die Anwendung zu überführen – im Rahmen der europaweiten Cloud-Initiative GAIA-X. Am Ende soll ein integrierter Datenraum Industrie 4.0 für das zerspanende Wertschöpfungsnetzwerk stehen.
Bei der Auftaktveranstaltung trafen sich letzte Woche die Projektpartner auf dem Campus der TU Darmstadt. Vertreten waren die A1 Deutschland GmbH, Berger Holding GmbH & Co. KG, DECKEL MAHO Pfronten GmbH, EIT Manufacturing Central GmbH, Gühring KG, KWS Kölle GmbH Werkzeugbau-Sonderfertigung, MUNSCH Chemie-Pumpen GmbH, pro-micron GmbH, Schubert Fertigungstechnik GmbH, Software AG sowie das Institut für Datenoptimierte Fertigung (IDF) der Hochschule Kempten und das Institut für Produktionsmanagement (PTW) der TU Darmstadt. Die Projektpartner präsentierten dabei ihre Ansätze für die anstehenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.
Christian Streit, Geschäftsführer der Firma KWS Kölle GmbH Werkzeugbau-Sonderfertigung in Mauerstetten, betonte dabei die Wichtigkeit einer sicheren Dateninfrastruktur: „Wir als ausführender Produzent müssen sicherstellen, dass keine sensiblen Daten unserer Auftraggeber die Maschinenhalle verlassen. Unsere Kunden vertrauen darauf, dass ihre Konstruktionsdetails bzw. -daten bei uns sicher sind.“ Dr. Rainer Wunderlich, der bei der pro-micron GmbH für Innovationen verantwortlich ist, ergänzt: „Durch DIONE-X werden wir in die Lage versetzt, unsere Sensordaten mit weiteren Prozessdaten in der Cloud zusammenzuführen. Dank übergreifenden Datenauswertungen können wir so neue Anwendungsfelder für unsere Kunden anbieten. Gleichzeitig stärken wir mit der Steigerung der Prozessqualität und -produktivität die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Zerspanungsindustrie.“
Dementsprechend ist es das Ziel des Forschungsprojekts DIONE-X, für die regionale zerspanende Industrie eine leistungsfähige und sichere Dateninfrastruktur aufzubauen. Gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie werden dabei innovative datengestützte Geschäftsmodelle erprobt und in die Anwendung überführt. Die Forschenden möchten dabei keine Insellösungen schaffen, sondern im Gegenteil das Rahmenwerk der europäischen Cloud-Initiative GAIA-X nutzen. „Speziell für das zerspanende Wertschöpfungsnetzwerk wollen wir die Vorteile eines integrierten Datenraums aufzeigen“, so Prof. Dr. Frank Schirmeier, Leiter des IDF. „Im Projekt DIONE-X werden wir die Vorteile einer GAIA-X-konformen Dateninfrastruktur anhand ausgewählter datengestützter Geschäftsmodelle in der zerspanenden Industrie demonstrieren.“
So sollen zum Beispiel Prozess- und Maschinendaten geteilt werden, um Wartungstermine besser planen und proaktiv Lagerbestände managen zu können – oder Sensor- und Bauteilqualitätsdaten aus verschiedenen Quellen zusammengebracht werden, um Vorhersagen zur Prozessstabilität zu ermöglichen. Damit die Daten dabei sicher bleiben, konzentriert sich das IDF dabei speziell auf den Aspekt der Datenanonymisierung, d.h. das Entfernen besonders sensibler Informationen aus dem Datenstrom. „Auf diese Weise können wir Daten, die beispielsweise für die Hersteller von Maschinen oder Werkzeugen besonders interessant sind, verfügbar machen, ohne sensibles Wissen an Dritte preiszugeben“, beschreibt Prof. Dr. Schirmeier die kommenden Aufgaben. „Wir möchten es Firmen entlang der gesamten Prozesskette der Zerspanungsbranche ermöglichen, Daten sicher teilen zu können.“ So kann das GAlA-X-konforme Wertschöpfungsnetzwerk einen Mehrwert für alle Teilnehmenden schaffen.
Über das Institut für Datenoptimierte Fertigung (IDF)
Ziel des als Technologietransferzentrum (TTZ) für Prozessdaten-optimierte Fertigung gegründeten IDF in Kaufbeuren ist es, in Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen aus dem Allgäu Innovationen und die Entwicklung neuer Produkte zu fördern und gerade kleine und mittelständische Unternehmen in der Sicherung ihrer Zukunftsfähigkeit zu unterstützen.
Prof. Dr. Frank Schirmeier
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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