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Wissenschaft
Der Antrag des DWI – Leibniz-Instituts für Interaktive Materialien auf einen sogenannten „kleinen strategischen Sondertatbestand“ wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern befürwortet. Um ein Bündel von strategischen Vorhaben am Institut voranzutreiben und umzusetzen, erhält das Institut ab dem Jahr 2023 eine zusätzliche Grundfinanzierung in Höhe von 2,7 Millionen Euro jährlich. Das Führungsduo, der Wissenschaftliche Direktor Stefan Hecht und sein Stellvertreter Andreas Herrmann, sind außerordentlich erfreut über den bedeutenden Erfolg.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat in ihren Herbstsitzungen die Förderung der kleinen strategischen Erweiterung des DWI – Leibniz-Instituts für Interaktive Materialien bewilligt. Für die kommenden zehn Jahre hat sich das DWI zum Ziel gesetzt, seine Rolle als international sichtbares Materialforschungsinstitut weiter auszubauen. Der bewilligte Sondertatbestand soll genutzt werden, um die dafür notwendigen strategischen Vorhaben am Institut umzusetzen. Zu den Kernpunkten der sich darin widerspiegelnden Zukunftsplanung gehört der Betrieb des sich im Bauabschluss befindenden Leibniz Joint Lab ‘first in Translation‘ (fiT), die Etablierung neuer Arbeitsgruppen am DWI sowie die Förderung von wissenschaftlichen Nachwuchsgruppen.
Mit dem fiT soll eine Infrastruktur entstehen, wo nachhaltig Wissen und Erfahrung aus Entwicklung, Produktion, Zulassung und klinischen Tests kumulativ in anwendungsorientierte Systeme übertragen werden. Denn: Die zunehmende Komplexität interaktiver Biomaterialien und neuartiger Therapiemodalitäten erfordert First-in-Human-Studien zum Nachweis des Wirkprinzips. Um die Wettbewerbsfähigkeit der akademischen medizinischen Forschung und die Überführung in die Gesundheitsindustrie auszubauen, werden Plattformen benötigt, welche die sichere und zeitnahe Durchführung derartiger Studien ermöglichen. Dazu tragen die zusätzlichen finanziellen Mittel bei.
Die Kombination von Big Data und künstlicher Intelligenz wird gelegentlich als »4. industrielle Revolution« bezeichnet. Sie hilft, komplexe Systeme zu analysieren, zu verstehen und letztlich zu beherrschen. Das DWI möchte das Potential datengetriebener Simulation nutzen, um Materialien mit spezifischen Eigenschaften und Funktionen vorherzusagen. Dies gilt insbesondere auch für biomedizinische Materialien, welche mit lebenden Systemen wechselwirken und im Leibniz Joint Lab Anwendung finden. Entsprechend soll datengetriebene interaktive Materialsimulation als neue Schlüsselexpertise im DWI etabliert werden.
Darüber hinaus nimmt das DWI als einziges Institut der Leibniz-Gemeinschaft an der Max Planck School ‘Matter to Life’ teil und baut über dieses akademische Netzwerk den Kontakt zu führenden Arbeitsgruppen in diesem Feld weiter aus. Das DWI bringt sich in diesem Elite-Programm in die gemeinsame Ausbildung internationaler Studierender und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses von morgen ein. Es ist vorgesehen, die Mitarbeit im Programm und die dazugehörige Forschung zu intensivieren.
„Wir freuen uns sehr über den Beschluss und bedanken uns für das von der GWK entgegengebrachte Vertrauen“, bekräftigen Stefan Hecht und Andreas Herrmann. Das DWI leiste damit einen großen Beitrag zur Steigerung der wirtschaftlichen Bedeutung der Region im Biomedizinbereich, zum Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz durch eine stärkere Vernetzung und zur Verbesserung der Digitalisierung im Bereich der Materialentwicklung.
Prof. Stefan Hecht, Ph.D.
hecht@dwi.rwth-aachen.de
Prof. Dr. Andreas Herrmann
herrmann@dwi.rwth-aachen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Medizin, Politik, Werkstoffwissenschaften
überregional
Kooperationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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