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Theologische Fakultät der Universität Jena lädt zur Ehrenpromotion von Prof. Dr. Bruce L. McCormack am 25. Mai
Jena (19.05.04) "Jesus Christus ist das eine Wort Gottes", heißt eine der zentralen Aussagen von Karl Barth (1886-1968). Der Schweizer Theologe war Verfechter einer Theologie des Wortes Gottes und stellte wieder Gott in den Mittelpunkt. Damit war er nicht nur Gegner der herrschenden theologischen Meinung des 19. Jahrhunderts, sondern auch der nationalsozialistisch geprägten "Deutschen Christen". Er war einer der geistigen Köpfe der Bekennenden Kirche und beeinflusst bis heute die Theologie. Und dies gilt nicht nur für den deutschen Sprachraum, sondern reicht rund um die Welt.
Im amerikanischen Princeton wird Barth von Prof. Dr. Bruce L. McCormack erforscht. Diesen jüngeren und innovativen Theologen wird die Theologische Fakultät der Universität Jena am 25. Mai zum Ehrendoktor küren. Der öffentliche Festakt beginnt um 18.15 Uhr in der Aula des Uni-Hauptgebäudes (Fürstengraben 1). Den Festvortrag hält Prof. Dr. Michael Beintker (Münster) zum Thema "Grenzbewusstsein. Eine Erinnerung an Karl Barths Kant-Deutung".
Bruce Lindley McCormack wurde am 27. November 1952 in Peru, Indiana, geboren. Nach dem Theologiestudium in San Diego und Kansas City begann er am Theologischen Seminar in Princeton seine Promotionsarbeit über Karl Barths kritisch-realistische dialektische Theologie. Seine Studien erweiterte er in der Schweiz und beendete die Arbeit 1989 mit "summa cum laude". Daraufhin wurde ihm 1991 eine Professur für Systematische Theologie in Princeton angeboten, die 1998 zu einem Lehrstuhl erweitert wurde. Dort in Princeton gründete McCormack auch das Institut zur Erforschung der Theologie Karl Barths.
"McCormack ist inzwischen einer der führenden amerikanischen Theologen, im Besonderen, was die Erforschung und Weiterführung des Denkens des Schweizer Theologen Karl Barth betrifft", fasst der Dekan der Jenaer Theologischen Fakultät Prof. Dr. Jürgen van Oorschot die Verdienste des Amerikaners zusammen. Darüber hinaus legte McCormack weitere anspruchsvolle Studien zur Reformierten Theologie und zur Gotteslehre vor.
Gegenwärtig arbeitet er an einer weiträumig konzipierten Studie über das Verhältnis der Theologie Friedrich Schleiermachers und der Karl Barths. Den Entwurf hat der Amerikaner bereits 2002 an der Friedrich-Schiller-Universität vorgestellt und bei seinem Jena-Besuch auch an weiteren Lehrveranstaltungen teilgenommen. Außerdem hat er einen Jenaer Doktoranden bei einem Forschungsaufenthalt in Princeton betreut. "Es besteht die Absicht, die Barth-Forschung in Princeton und in Jena noch enger als bisher zu verschränken", verweist auch der Leiter der Jenaer Barth-Forschungsstelle Prof. Dr. Michael Trowitzsch auf gemeinsame zukünftige Projekte.
Gute Gründe für eine Ehrenpromotion in Jena. Und so ist sich die Theologische Fakultät sicher, dass Prof. McCormack "auf Grund seiner herausragenden Forschungsleistungen und der besonderen Beziehungen nach Deutschland diese Auszeichnung seit langem verdient hat". Dass der Ehrendoktor darüber hinaus "einen neuen wichtigen Akzent der Internationalität unserer Universität setzt", ist für Dekan van Oorschot ebenfalls ein gewichtiges Argument, dem sich die Universitätsgremien anschlossen - und daher wird McCormack am 25. Mai mit dem Jenaer Dr. h. c. theol. geehrt.
Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen van Oorschot
Theologische Fakultät der Universität Jena
Fürstengraben 13, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941000
Fax: 03641 / 941002
E-Mail: juergen.van.oorschot@uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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