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10.11.2022 11:43

Staatliche Maßnahmen halfen dem Mittelstand in der Corona-Krise

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Familienunternehmen – auch als Mittelstand bezeichnet – waren insgesamt wirtschaftlich stärker von der Corona-Krise betroffen als große und nicht-mittelständische Unternehmen. Um die unternehmerische Zukunft zu sichern, initiierten die betroffenen Familienunternehmen häufiger betriebliche Maßnahmen als managergeführte Unternehmen. Zugleich nutzten die Familienunternehmen aber auch häufiger als nicht-mittelständische Unternehmen staatliche Hilfen.

    Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Familienunternehmen – auch als Mittelstand bezeichnet – waren insgesamt wirtschaftlich stärker von der Corona-Krise betroffen als große und nicht-mittelständische Unternehmen. Zudem haben sich die KMU und die mittelständischen Unternehmen im zweiten Pandemiejahr weniger gut von der Krise erholt als die großen und die managergeführten Unternehmen: Ihre Wachstumsraten in 2021 reichten nicht, um ihre schlechtere Entwicklung in 2020 auszugleichen. Dies haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn anhand der Umsatz-, Gewinn- und Liquiditätsentwicklung nachgewiesen.

    "Ein Grund, warum die kleinen und mittleren Unternehmen stärker von der Krise betroffen gewesen sind als Großunternehmen, dürfte darin liegen, dass sie weniger finanzielle Ressourcen für notwendige Investitionen wie beispielsweise für die Digitalisierung oder Hygienemaßnahmen zur Verfügung hatten. Während der Pandemie waren diese Investitionen aber für den Weiterbetrieb notwendig. Ein anderer Grund besteht darin, dass sie meist deutlich weniger Kunden als größere Unternehmen haben. Fallen diese weg, können sie die negativen Folgen deutlich schlechter kompensieren als stärker diversifizierte Unternehmen", berichtet die Studienleiterin Dr. Rosemarie Kay. Nicht alle KMU und mittelständischen Unternehmen waren jedoch gleichermaßen stark von der Krise betroffen. Vielmehr spielte die Wirtschaftszweigzugehörigkeit eine große Rolle.

    Um die unternehmerische Zukunft zu sichern, initiierten die betroffenen Familienunternehmen häufiger betriebliche Maßnahmen als managergeführte Unternehmen: Sie verschoben oder strichen Investitionen, reduzierten die Löhne ihrer Angestellten oder erhöhten die Preise. Zugleich nutzten die Familienunternehmen aber auch häufiger als nicht-mittelständische Unternehmen steuerliche Hilfen wie Steuerstundung und Erstattung der Steuervorauszahlung für 2020 sowie nicht-steuerliche Unterstützungsmaßnahmen wie die Soforthilfe oder das Kurzarbeitergeld. Kleinstunternehmen machten häufiger von der Soforthilfe Gebrauch und nutzten zumindestens in der Anfangsphase der Pandemie seltener steuerliche Hilfen als größere Unternehmen.

    "Insgesamt deutet unsere Studie darauf hin, dass die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen vor allem bei denjenigen angekommen sind, die sie auch be-nötigten“, resümierte Dr. Rosemarie Kay. Allerdings war die Beantragung der staatlichen Hilfen aus Sicht der befragten Führungskräfte in allen Größenklassen mit erheblichem bürokratischen Aufwand verbunden.


    Weitere Informationen:

    https://www.ifm-bonn.org/fileadmin/data/redaktion/publikationen/ifm_materialien/...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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