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14.11.2022 10:12

Wie sich Konflikte in Unternehmerfamilien konstruktiv lösen lassen

Katrin Schubert Kommunikation und Marketing
Universität Witten/Herdecke

    Neuer Praxisleitfaden der an der Uni Witten/Herdecke ansässigen WIFU-Stiftung bietet Anleitung zum konstruktiven Umgang mit Konflikten in Unternehmerfamilien

    Konflikte greifen immer wieder in die Alltagskommunikation und die Beziehung der Beteiligten ein, zerrütten Stück für Stück etablierte Formen des friedlichen und freundlichen Miteinanders und hören nicht auf, bis sie gelöst werden. Unternehmerfamilien sind besonders anfällig für Konfliktsituationen, da sie – häufig unbewusst – unentwegt mit den widersprüchlichen Erwartungen von Familie und Unternehmen konfrontiert sind. Durch sich entfaltende Konfliktdynamiken steht in diesen Familien nicht nur der Haussegen auf dem Spiel, sondern auch ein Unternehmen, mit dem die Existenzen von Familienmitgliedern und der Arbeitnehmerschaft verknüpft sind.

    Wie können der und die Einzelne damit umgehen, wenn erkennbar wird, „da hakt es doch“, aber nicht ersichtlich ist, woran es liegt? Was kann präventiv unternommen werden, wenn das aktuelle Miteinander zwar von Harmonie geprägt ist, gleichzeitig aber auch Unsicherheit in Bezug auf den Umgang mit eventuell aufkommenden Konflikten besteht? Antworten auf diese theoretisch wie praktisch relevanten Fragen gibt der neue WIFU-Praxisleitfaden „Die Kunst des Fairen Streitens – Eine Methode für den konstruktiven Umgang mit Konflikten in Unternehmerfamilien“ von Lina Nagel und Heiko Kleve. Das Autorenduo stellt allgemein verständlich und praxisorientiert die auf die Diplom-Psychologin Siglind Willms und Pater Johannes Risse zurückgehende Methode des Fairen Streitens vor – ein strukturiertes Verfahren, anhand dessen die Konfliktparteien ihre Konflikte untereinander, ohne externe Unterstützung, lösen können – und bereitet diese erstmals für Unternehmerfamilien auf. Der Praxisleitfaden versteht sich dabei als eine Art Arbeitsbuch. Der Leser und die Leserin können sich je nach Bedarf einzelne darin beschriebene Kompetenzen heraussuchen oder die Ausführungen an einem Stück lesen.

    „Konflikte werden in unserer Gesellschaft häufig tabuisiert. Für konstruktive Konfliktlösung erhalten wir im Laufe unseres Lebens kaum Beispiele, an denen wir uns orientieren können. Der konstruktive Umgang mit Streit kann jedoch gelernt werden. Dazu zeigt unser Praxisleitfaden anhand leicht nutzbarer Übungen einen konkreten und in der Umsetzung wirkungsvollen Weg auf“, erklärt Nagel. „Auch das Streiten will gelernt sein – zumindest dann, wenn wir und unsere Beziehungen an Konflikten wachsen wollen. Gerade für Unternehmerfamilien ist das ausgesprochen wichtig. Denn das alltägliche Zusammentreffen von Familien- und Unternehmensthemen bietet immer wieder Konfliktanlässe, mit denen konstruktiv umgegangen werden sollte“, ​ ergänzt Kleve.

    Dieser und weitere Praxisleitfäden stehen auf der Homepage der WIFU-Stiftung (www.wifu.de/bibliothek) kostenlos zur Verfügung.

    Die im Jahr 2009 gegründete gemeinnützige WIFU-Stiftung hat die Aufgabe, Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Familienunternehmertums sowie den Praxistransfer der Erkenntnisse zu fördern. Zu ihren wichtigsten Förderern zählen rund 80 Familienunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten der WIFU-Stiftung steht die Gewinnung, Vermittlung und Verbreitung hochwertigen und an aktuellen Fragestellungen orientierten Wissens über Familienunternehmen und Unternehmerfamilien.

    Die eingesetzten Fördermittel dienen vornehmlich der Errichtung und dem Erhalt von Lehrstühlen, der Unterstützung von Forschungsvorhaben sowie der Vergabe von Stipendien an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Ein Schwerpunkt der Forschungsförderung durch die WIFU-Stiftung liegt auf dem Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) an der Universität Witten/Herdecke mit seinen drei Forschungs- und Lehrbereichen Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft und Psychologie/Soziologie. In Forschung und Lehre leistet das WIFU seit fast 25 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.

    Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der WIFU-Stiftung ist die Durchführung von Kongressen und anderen Veranstaltungen zu Themen des Familienunternehmertums. In Arbeitskreisen, Schulungen und anderen Formaten werden zudem praxisorientierte Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die eine familieninterne Nachfolge in der Leitung von Familienunternehmen fördern. Die Veranstaltungen der WIFU-Stiftung zeichnen sich durch einen geschützten Rahmen aus, in dem ein vertrauensvoller, offener Austausch möglich ist. Eine umfassende und aktive Öffentlichkeitsarbeit für Forschungsergebnisse auf dem Gebiet des Familienunternehmertums rundet das Aufgabenspektrum der WIFU-Stiftung ab.

    Über die Universität Witten/Herdecke:

    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 3.000 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Weitere Auskünfte erteilt Dr. Ruth Orenstrat unter ruth.orenstrat@uni-wh.de oder +49 2302 926-506.


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-wh.de/detailseiten/news/wie-sich-konflikte-in-unternehmerfamilie...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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