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16.11.2022 11:45

Wie sicher sind Fußgängerüberwege? Europäische Vergleichsstudie startet in Weimar

Claudia Weinreich Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar

    Ob Autos, Fahrräder oder Fußgänger*innen – im Rahmen seiner Promotion analysiert Julius Uhlmann von der Bauhaus-Universität Weimar, wie sich Verkehrsteilnehmer*innen beim Überqueren von Zebrastreifen verhalten. Mithilfe von Videoaufzeichnungen in Deutschland, Polen und Lettland soll erforscht werden, welche Risiken Fußgängerüberwege bergen und ob es kulturelle Unterschiede beim Verhalten im Straßenverkehr gibt. Mitte November starten die ersten Messungen in Kooperation mit der Stadt Weimar.

    Sind manche Fußgängerüberwege sicherer als andere? Verhalten sich Fußgänger*innen in Deutschland anders als in Polen oder Lettland? Und beeinflusst das Verkehrsaufkommen das Verhalten von Fahrzeugführer*innen bei der Beachtung von Zebrastreifen? Diese und weitere Fragen beschäftigen Julius Uhlmann, Doktorand an der Professur Verkehrssystemplanung, im Rahmen seiner Promotionsforschung zum Thema »Evaluation and Comparison of the Behaviour of Motorists and Pedestrians at Unsignalized Marked Pedestrian Crossings in Europe« (kurz: European Zebra).

    »Die große Frage, die ich in meiner Dissertation beantworten möchte, lautet: Wie beeinflusst die Kultur das Verkehrsverhalten?«, erklärt Uhlmann. Zur Beantwortung führt er bis 2023 Verkehrsbeobachtungen in Gdańsk (Polen), Rīga (Lettland), Weimar und Erfurt (Deutschland) mittels Videoaufzeichnungen durch. »Mich interessiert beispielsweise, wie oft Fahrzeugführer*innen für Fußgänger*innen anhalten oder nicht; wie lange Fußgänger*innen an einem Zebrastreifen warten müssen und ob die Verkehrsteilnehmer*innen miteinander interagieren.«

    Sicherheit an Zebrastreifen erhöhen

    »Überall dort, wo sich Fuß- und Fahrverkehr kreuzen, braucht es verlässliche Regeln und Einrichtungen, damit Unfälle vermieden werden«, weiß Uhlmann. Da Ampeln sehr kostspielig sind und nicht überall eingesetzt werden können, sind Zebrastreifen eine sinnvolle Ergänzung im Straßenverkehr. Allgemein gilt: An Zebrastreifen haben Fußgänger*innen, Rollstuhlfahrer*innen und Nutzer*innen von Krankenfahrstühlen absoluten Vorrang vor dem Fahrzeugverkehr. Doch immer wieder kommt es an Fußgängerüberwegen zu Missverständnissen zwischen den Verkehrsteilnehmer*innen. Mithilfe der wissenschaftlichen Untersuchungen können die Richtlinien für die Sicherheit von Zebrastreifen weiterentwickelt und diese bei Bedarf entsprechend umgestaltet werden.

    Messung in Weimar

    Mitte November beginnt die Erhebung und läuft bis Mai 2023: Bis zu zwölf Fußgängerüberwege in Weimar sollen wissenschaftlich analysiert werden, darunter beispielsweise der Zebrastreifen auf der Marienstraße und am Posseckschen Garten. »Die Daten werden nur zu Forschungszwecken erhoben und nicht an Dritte weitergegeben, der Datenschutz aller Verkehrsteilnehmer*innen ist gewährleistet«, versichert der Wissenschaftler.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Für Rückfragen steht Ihnen Julius Uhlmann, Doktorand Professur Verkehrssystemplanung, per E-Mail unter julius.uhlmann@uni-weimar.de oder telefonisch unter +49 (0) 36 43 / 58 44 57 zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.europeanzebra.eu
    http://www.instagram.com/european.zebra/


    Bilder

    Während eines Workshops zur Sicherheitsuntersuchung von Fußgängerüberwegen
    Während eines Workshops zur Sicherheitsuntersuchung von Fußgängerüberwegen
    Tina Feddersen
    Bauhaus-Universität Weimar

    Logo des Projekts »European Zebra«
    Logo des Projekts »European Zebra«

    European Zebra


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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