idw - Informationsdienst
Wissenschaft
• Neues Modellprojekt “COVID-19-Leitzentrale“ soll das regionale Pandemie-Management
verbessern.
• Der Fokus liegt auf der Automatisierung im Datenaustausch sowie auf dem Einsatz von
KI.
• Optimierung des Tuberkulose-Managements wird ebenfalls angestrebt.
Heilbronn, Dezember 2022. Das Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn und die Hochschule Heilbronn (HHN) sind, unterstützt von der Dieter Schwarz Stiftung, erfolgreich in ein dreijähriges Forschungsprojekt gestartet. Mit “COVID-19-Leitzentrale“ zeigt die Kompassnadel auf strukturierte Prozesse, valide Daten und innovative Technologien. Ziel ist es, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) das Pandemiemanagement zu verbessern.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn spielt eine zentrale Rolle innerhalb des regionalen Pandemie-Managements. Auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) hat es die Aufgabe, Infektionsketten frühzeitig aufzudecken, zu unterbrechen und zu überwachen. Dies stellt aufgrund der Fülle an Daten unterschiedlicher Herkunft, Qualität und Aussagekraft, eine besondere Herausforderung dar.
Die Einschätzung des Gesundheitsamts über erforderliche Maßnahmen erfolgt auf den gemeldeten und erfassten Daten. Dahinter stehen komplizierte Arbeitsprozesse und eine komplexe Systemlandschaft. In den Pandemiephasen ist, neben dem Überblick auf die gesamte Region, die aktuelle Situation in einzelnen Einrichtungen, wie z.B. Kindergärten oder Altenheimen, abzubilden. Die Fallmeldungen werden für die Bewertung der täglichen Lage innerhalb des Amtes genutzt und sind an weitere Institutionen auf regionaler- und nationaler Ebene zu übermitteln. Für einen reibungslosen Ablauf sind die notwendigen Informationen zur richtigen Zeit, in der erforderlichen Qualität und Form an die Adressaten weiterzuleiten.
Das Projekt “COVID-19-Leitzentrale“ möchte mit modernsten IT-Methoden, insbesondere durch Automatisierung und KI, die Geschwindigkeit, die Menge und die Qualität der Pandemieinformation entscheidend verbessern. Derzeit läuft die sogenannte Anforderungsanalyse, in der die notwendigen Datenquellen und entscheidungsrelevanten Informationen beschrieben werden. Danach werden die vorliegenden Datenbanken des öffentlichen Gesundheitsdienstes automatisiert miteinander verknüpft und die datenbasierte Berichterstattung hierdurch beschleunigt und ausgeweitet. Darauf aufbauend werden KI-Algorithmen entwickelt, die neue Funktionen ermöglichen sollen. Beispielsweise: Eine regionale Vorhersage von kurz bevorstehenden Krankheitsausbrüchen oder das Erkennen von besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen. Schließlich werden alle Ergebnisse in einem neuen Datencockpit zusammengefasst und dargestellt. Entscheider*innen im Pandemiemanagement sollen damit zukünftig alle wichtigen Informationen zum Geschehen an einem Ort gebündelt einsehen und nutzen können.
„Für das zukünftige Wohl von Bürger*innen bringt dieses Projekt in einer selten gesehenen Konstellation den öffentlichen Gesundheitsdienst, die Medizin und die Informatik zusammen. Das ist außergewöhnlich und verspricht großen Nutzen für die Gesellschaft,“ sagt Prof. Dr.med. Wendelin Schramm, Direktor am GECKO Institut der Hochschule Heilbronn.
Der Infektionsschutz ist im öffentlichen Gesundheitsdienst über viele möglichen Infektionskrankheiten hinreichend gut standardisiert. Daher ist ein weiteres Ziel des Modellprojektes, die neuen, für das Management der COVID-19-Pandemie entwickelten Verfahren, auch auf das Tuberkulosemanagement zu übertragen. Noch sind dies Zukunftsvisionen, aber sie lassen erkennen, dass im Modellprojekt “COVID-19-Leitzentrale“ großes Potential gesehen wird.
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Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit rund 8.000 Studierenden ist die Hochschule Heilbronn (HHN) eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr Kompetenz-Schwerpunkt liegt in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. An ihren vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau und Schwäbisch Hall bietet die HHN mehr als 60 zukunftsorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge an, darunter auch berufsbegleitende Angebote. Die HHN bietet daneben noch weitere Studienmodelle an und pflegt enge Kooperationen mit Unternehmen aus der Region. Sie ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis sehr gut vernetzt. Das hauseigene Gründungszentrum unterstützt Studierende sowie Forschende zudem beim Lebensziel Unternehmertum.
Ansprechperson: Prof. Dr. Wendelin Schramm, Leiter des GECKO Instituts für Medizin,
Telefon: 07131-504-1128 (Institut), E-Mail wendelin.schramm@hs-heilbronn.de
Forschungskommunikation Hochschule Heilbronn: Vera Winkler, Telefon: 07131-504-1156,
E-Mail: vera.winkler@hs-heilbronn.de, Internet: http://www.hs-heilbronn.de
Pressekontakt Hochschule Heilbronn: Vanessa Offermann, Telefon: 07131-504-553,
E-Mail: vanessa.offermann@hs-heilbronn.de, Internet: http://www.hs-heilbronn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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