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25.05.2004 10:30

Wenn Kinder und Jugendliche ihre Angehörigen pflegen

Dr. Olaf Kaltenborn Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Bundesweit einzigartige Studie des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke wird vom Bundesforschungsministerium gefördert

    Allein in Großbritannien gibt es schätzungsweise 120.000 Kinder und Jugendliche, die ihre Angehörigen pflegen. Für die Bundesrepublik liegen noch keine entsprechenden Untersuchungen vor. Einen ersten Schritt, die Situation und die Zahl dieser Heranwachsenden in Deutschland zu beleuchten, unternimmt nun das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke. Das Forschungsprojekt "Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Kooperationspartner ist der Pflegeforschungsverbund NRW.

    Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland haben Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung. Die Zahl der Pflegebedürftigen insgesamt ist aber weitaus höher. Nur ein Teil der Hilfestellungen werden von professionellen Diensten erbracht. Die meiste Pflegearbeit leisten Angehörige. Während die Situation der erwachsenen Familienmitglieder, die ihre Verwandten pflegen, schon Gegenstand von Studien ist, gibt es nur wenig Anhaltspunkte über Kinder und Jugendliche, die in diesem Bereich tätig sind. "Neben anderen Zielen geht es uns auch darum, grundsätzlich auf das Problem aufmerksam zu machen", sagt Dr. Wilfried Schnepp, der Leiter des Wittener Forschungsprojekts.

    Erfahrungen aus Großbritannien und anderen Ländern zeigen, dass pflegende Kinder und Jugendliche besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Manche gehen nur noch sporadisch zu Schule oder haben kaum Freunde, weil sie die Betreuung der Eltern so stark in Anspruch nimmt. Die Studie will u.a. Art und Ausmaß der Pflegeaufgaben analysieren und Wege aufzeigen, wie die Heranwachsenden in ihrer doppelten Rolle als Kinder und Pflegende unterstützt werden könnten. Mögliche Hilfestellungen wären die Einrichtung von Beratungsstellen und das Angebot von Kursen zu grundlegenden Pflegetechniken. In einem ersten Untersuchungsabschnitt werden rund 40 Kinder und Jugendliche nach ihren Erfahrungen mit der Pflege von Angehörigen befragt. Der Bewilligungszeitraum des Projekts reicht bis zum April 2007.

    Kontakt:
    Dr. Wilfried Schnepp (Leitung), 02302/669-358, nicoles@uni-wh.de
    Sabine Metzing (Bearbeitung), 02302/669-301, smetzing@uni-wh.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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