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12.12.2022 09:53

Wie viel Licht leuchtet in der Nacht - Citizen-Science-Projekte starten

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Jeder kennt Satellitenfotos, auf denen man Städte hell erleuchtet aus dem All erkennt. Doch die Satellitendaten ergeben kein vollständiges Bild, weil sie unter anderem zu spät in der Nacht fotografieren, während alles schläft. Um die Datenlage zu verbessern, sind im November 2022 zwei Projekte gestartet: Das Citizen-Science-Projekt „Nachtlichter“ ruft alle Interessierten auf, per App selbst Lichter zu zählen. Das Projekt „Night Watch“ zielt darauf ab, einen Europäischen Satelliten für die Lichtbeobachtung zu konzipieren. Federführend beteiligt an beiden Projekten ist Dr. Christopher Kyba von der Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Geoinformationswissenschaften der Ruhr-Universität Bochum.

    Alle können mitzählen

    „Ziel des Projekts ‚Nachtlichter‘ ist es, das Verhältnis von nächtlichen Lichtquellen und Satellitendaten besser zu verstehen und sich ein genaues Bild des Energieverbrauchs durch nächtliche Beleuchtung zu machen“, erklärt Christopher Kyba. Im Jahr 2021 wurde eine App zum Zählen von Lichtquellen entwickelt und von Bürgerwissenschaftlern genutzt, um fast eine Viertelmillion Lichter auf 22 Quadratkilometern zu klassifizieren. Im Rahmen des neuen Projekts werden völlig neue Methoden und Funktionen für die App entwickelt, um zu untersuchen, wie Veränderungen der Beleuchtung mit Veränderungen der Anzahl der Menschen auf der Straße zusammenhängen. Alle Interessierten in ganz Deutschland sind eingeladen, sich an der Konzeption des Forschungsprojekts und im Herbst 2023 an der Zählung der Lichtquellen zu beteiligen. Weitere Informationen über die App und das Projekt ist zu finden auf der Projektwebseite: https://nachtlicht-buehne.de/nachtlichter/.

    Kooperationspartner

    Das Projekt wird durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Ruhr-Universität Bochum und dem Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2023 – Unser Universum, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

    Konzept für einen Satelliten

    Das Projekt Night Watch dient der Konzeption eines europäischen Satelliten, der eines Tages die nächtliche Beleuchtung weltweit beobachten könnte. Forschende aus aller Welt tragen in dem einjährigen Projekt ihre Bedarfe für solche Satellitendaten zusammen. Anhand von Luftbildern und Simulationen wollen die Beteiligten außerdem simulieren, wie Satellitenbilder unter verschiedenen Bedingungen aussehen würden. „In Europa haben wir zurzeit keine ausreichende Datenquelle für nächtliche Beleuchtung“, erklärt Christopher Kyba. „Die Daten aktueller Nachtlichtsatelliten sind problematisch, weil zum Beispiel blaues Licht nicht aufgenommen wird oder die Satelliten während der normalen Schlafenszeit ihre Bilder aufnehmen.“ Die Forschenden wollen mehr über nächtliche Beleuchtung wissen, da sie nicht nur ein Indiz für menschliche Aktivitäten ist, sondern auch eine bedeutende Art der globalen Umweltveränderung ist. „Eine verbesserte Übersicht wäre deswegen sehr nützlich“, so Kyba.

    Kooperationspartner

    An dem Projekt unter der Koordination von Christopher Kyba sind fünf internationale Partner beteiligt: das Cégep de Sherbrooke, das Deutsche Geoforschungszentrum, das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, die Stiftung „Stars4all“ und die Universität Twente. Das Projekt wird gefördert von der European Space Agency.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Christopher Kyba
    Interdisziplinäre Geoinformationswissenschaften
    Fakultät für Geowissenschaften
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 23438
    E-Mail: christopher.kyba@rub.de


    Weitere Informationen:

    http://Webseite des Projekts Nachtlichter: https://nachtlicht-buehne.de/nachtlichter/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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