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02.12.1998 16:56

Bundesweite Studie zum "Plötzlichen Säuglingstod"

Christa Möller Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    MEDIZINISCHE HOCHSCHULE HANNOVER
    Pressestelle
    Leitung: Christa Möller - Christian Jung - Karola Neubert

    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover

    Telefon: (0511) 532 - 3310/3311
    Telefax: (0511) 532 - 3852
    E-mail: pressestelle@mh-hannover.de

    2. Dezember 1998

    Pressemitteilung

    Bundesweite Studie zum "Plötzlichen Säuglingstod"

    In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 700 Kinder völlig unerwartet, ohne daß sich eine konkrete Ursache feststellen ließe: Nach wie vor stellt der "Plötzliche Säuglingstod" eine Bedrohung in den ersten Lebensmonaten dar - worauf er genau zurückzuführen ist, liegt weitgehend im Unklaren. Einige Risikofaktoren sind inzwischen benannt: das Schlafen des Kindes auf dem Bauch, das Rauchen während der Schwangerschaft und in der Umgebung des Säuglings sowie das "Nicht-Stillen". Da Eltern zunehmend entsprechende Warnungen beachten, sank die Zahl der Todesfälle deutlich auf unter ein Kind pro tausend Geburten. Dennoch bleibt der "Plötzliche Säuglingstod" die häufigste Todesursache im ersten Lebensjahr.

    Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie fördert jetzt mit insgesamt 7,5 Millionen Mark über einen Zeitraum von vier Jahren eine interdisziplinär angelegte, bundesweite multizentrische Studie zum "Plötzlichen Säuglingstod". Daran beteiligt ist auch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit den Abteilungen Rechtsmedizin (Professor Dr. Hans Dieter Tröger), Epidemiologie/Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (Professor Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz) sowie Pädiatrische Pneumologie (Professor Dr. Horst von der Hardt). Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Hochschule - mit rund 750.000 Mark ausgestattet - wird der Situation in den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach-gehen.

    Ziel ist es, über ein genaueres Verständ-nis der Ursachen dem noch immer rätselhaften "Plötzlichen Säuglingstod" besser vor-beugen zu können. Eltern verstorbener Kinder sollen befragt werden, zusätzlich erfolgen Messungen und Untersuchungen vor Ort. Für jedes verstorbene Kind werden in gleicher Weise Daten von drei lebenden Kindern erhoben, für die ähnliche Lebensumstände gelten. Über die wissenschaftliche Erhebung hinaus wird den trauernden Eltern Hilfe und Unterstützung in der Krisensituation sowie eine ausführliche psychologische Beratung angeboten. Das Vorgehen wurde mit dem niedersächsischen Landesbeauftragten für den Datenschutz abgestimmt, die Ethikkommission der MHH hat das Vorhaben gebilligt.

    Die Hauptphase der Studie beginnt in Niedersachsen - und zwar im Regierungsbezirk Weser-Ems sowie in Stadt und Landkreis Hannover - am 1. Dezember 1998 und endet am 31. November 2001. Für das Gelingen ist entscheidend, daß alle Verdachtsfälle von Plötzlichem Säuglingstod möglichst vollständig erfaßt werden. Das erfordert zwingend eine enge Kooperation mit Notärzten und Rettungsdiensten, aber auch mit niedergelassenen Haus- und Kinderärzten sowie Kinderkliniken.

    Diese Stellen werden daher gebeten, zu jeder Zeit alle plötzlichen und unerwarteten Todesfälle bei Säuglingen im ersten Lebensjahr - unabhängig von der Todesursache - der Abteilung Rechtsmedizin der MHH unter Telefon (0511) 532 - 45 70 oder dem Rechtsmedizinischen Institut in Oldenburg unter Telefon (0441) 97 38 50 zu melden.

    Weitere Auskünfte geben gern Dr. Martin Schlaud von der Abteilung Epidemiologie/Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung unter Telefon (0511) 5 32 - 44 50, Privatdozent Dr. Werner Johann Kleemann, Abteilung Rechtsmedizin, unter Telefon (0511) 5 32 - 45 70 sowie Privatdozent Dr. Christian F. Poets von der Abteilung Pädiatrische Pneumologie unter Telefon (0511) 5 32 - 91 24.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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