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13.12.2022 12:11

HoF-Publikation: Das Sachsen-Anhalt-Wissen aus Wittenberg. Die HoF-Beiträge des letzten Jahrzehnts

Kerstin Martin Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    30 Studien mit Sachsen-Anhalt-Wissen – die möchte man wohl nicht unbedingt alle in aller Ausführlichkeit lesen. Aber vielleicht die wichtigsten Resultate. Daher sind diese für die schnelle Leserin, den schnellen Leser zusammengefasst worden, jeweils auf drei bis sechs Seiten, incl. Handlungsoptionen, die sich aus den Untersuchungsergebnissen ergeben.

    HoF widmet seit seiner Gründung seinem Sitzland eine spezielle Aufmerksamkeit. Dabei ist ihm Sachsen-Anhalt ebenso ein sozialwissenschaftlich ‚interessanter Fall‘, wie es selbstredend ein Interesse an der Entwicklung des Landes hat. Das Institut macht damit seine überregionale Expertise für die Entwicklung Sachsen-Anhalts nutzbar. Umgekehrt mobilisiert HoF das Land als Fallbeispiel in Untersuchungen, die fallübergreifende Relevanz beanspruchen dürfen. Auf der Website des Instituts findet sich ein Menüpunkt, dessen Titel zum Ausdruck bringt, wie HoF seinem Sitzland nutzt: „Referenzraum Sachsen-Anhalt“.

    Die HoF-Studien des letzten Jahrzehnts (2013–2022) sind nun prägnant zusammengefasst worden, jeweils auf drei bis sechs Seiten, incl. Handlungsoptionen, die sich aus den Untersuchungsergebnissen ergeben. Die Überschriften der drei Kapitel des Bandes markieren die Breite der realisierten Untersuchungen: „Wissen für die Regional- und Stadtentwicklung in Sachsen-Anhalt“, „Expertisen zur Wissenschaftsentwicklung in Sachsen-Anhalt“ und „Beiträge zur Geschichte Sachsen-Anhalts“.

    Die Befassung mit regionalen Fragen ergibt sich aus den spezifischen Umfeldbedingungen, denen eine beträchtliche Zahl von Hochschulen und Forschungsinstituten in Deutschland, vor allem Ostdeutschland und darunter nicht zuletzt Sachsen-Anhalt, ausgesetzt ist: Sie sind in Regionen angesiedelt, die durch demografischen und Strukturwandel herausgefordert sind. Insbesondere Sachsen-Anhalt wurde zum ‚demografischen Labor‘. In Laboren finden Experimente statt, und die können gelingen oder scheitern.

    Dabei hat sich gezeigt, dass es hilfreich ist, die Expertise der ortsansässigen Wissenschaft einzubeziehen. Wo das vermieden wurde, klappten die Dinge seltener. Die möglichst umfangreiche Kenntnis etwa der gegebenen Handlungsoptionen vermag es, die Rationalität von Entscheidungsprozessen zu steigern. Themen der vorgestellten Studien sind z.B. die IBA „Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“, Stadtentwicklung und Hochschulen, Zuwanderung nach Sachsen-Anhalt, der ländlich geprägte Raum und die Plattenbausiedlungen als die beiden siedlungsstrukturellen Problemfälle im Land oder die Wirkungen der hochschulischen Third Mission für die Regionalentwicklung in Sachsen-Anhalt.

    Auch die Entwicklungen des Hochschul- und Wissenschaftssystems in Sachsen-Anhalt waren Gegenstand von HoF-Untersuchungen. In diesen geht es etwa um die Bilanzierung von 25 Jahren Wissenschaftspolitik in Sachsen-Anhalt, Kooperationsplattformen in der Wissenschaft des Landes, die regionale Relevanz der Geistes- und Sozialwissenschaften, Studienkapazitätsauslastung und Studienerfolg als Demografieressourcen, Lehrinnovationen in Sachsen-Anhalt, die Frage, ob internationale Studierende ein künftiges Fachkräftepotenzial im Land darstellen können, und die Gleichstellungsarbeit an den sachsen-anhaltischen Hochschulen.

    Beiträge zur Zeitgeschichte schließlich leistet das Institut, da es die Gegenwartskompetenz stärkt, wenn diese historisch informiert ist. Einerseits wird die Gefahr von Fehldeutungen gemindert, wenn historische Erfahrungen präsent sind. Andererseits lassen sich (zeit)geschichtliche und aktuelle Entwicklungen häufig auch unmittelbar aufeinander beziehen, beispielsweise, weil Ursache-Wirkungs-Beziehungen aufgedeckt werden können. Themen sind hier z.B. die Geschichte der Universität Wittenberg (1502–1817) und die Verwaltung der Wittenberger Universitätsfundation von 1817 bis 1957, das konfessionelle Bildungswesen in Sachsen-Anhalt während der DDR-Jahrzehnte, die Geschichte Halle-Neustadts als „sozialistische Chemiearbeiterstadt“, die Fachgeschichte der Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Vorgeschichte und Geschichte der Hochschulforschung in Sachsen-Anhalt 1964–2014 oder die Frage, wie die sachsen-anhaltischen Hochschulen ihre jüngere Geschichte aufarbeiten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
    Prof. Peer Pasternack, peer.pasternack@hof.uni-halle.de


    Originalpublikation:

    Peer Pasternack: Das Sachsen-Anhalt-Wissen aus Wittenberg. Die HoF-Beiträge des letzten Jahrzehnts (2013–2022), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2022, 206 S. ISBN 978-3-937573-86-1


    Weitere Informationen:

    https://www.hof.uni-halle.de/publikation/lsa_wb/


    Bilder

    Pasternack: Das Sachsen-Anhalt-Wissen aus Wittenberg
    Pasternack: Das Sachsen-Anhalt-Wissen aus Wittenberg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Wirtschaft
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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