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Am Mittwoch, 18. Januar 2023 wird der chinesische Schriftsteller und Dissident Liao Yiwu um 18 Uhr im Rathaus Stuttgart die zweite Stuttgarter Zukunftsrede halten. Sie trägt den Titel „Unsichtbare Kriegsführung. Eine Rede gegen ein Land“. Nach Daniel Kehlmann ist damit zum zweiten Mal ein Gast in Stuttgart zu hören, der sich frei einem aus seiner Sicht zukunftsträchtigen Thema widmen darf.
Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 rückten die Ukraine und Russland ins Zentrum der weltweiten Aufmerksamkeit. Die Auswirkungen des Krieges sorgen indes für weitere Spannungen, auch in anderen Ländern und Regionen, für neue Allianzen wie auch für globale Verschiebungen – China nimmt hier eine wesentliche, mächtige Rolle ein.
Liao Yiwu, geboren 1958 in der Provinz Sichuan, gehört zu den wichtigsten Chronisten Chinas. In seinen Texten kritisiert er Systeme des Machtmissbrauchs, gibt den Entrechteten eine Stimme und greift dabei auch die eigene Erfahrung der Inhaftierung und Misshandlung auf. Als er 1989 das Gedicht „Massaker“ veröffentlichte – eine Auseinandersetzung mit der Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens – wurde er vier Jahre inhaftiert. Internationale Beachtung fand er ab 2009 durch sein Buch „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser“. Liao Yiwu wurde mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2011 und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Er lebt in Berlin.
Das Format der Stuttgarter Zukunftsrede gibt ihm die Möglichkeit, über die Zukunft seiner Heimat, aber auch die Zukunft unserer gemeinsamen Welt mit seinem Herkunftsland nachzudenken. Im Anschluss an seine Rede kommt Liao Yiwu ins Gespräch mit Dr. Volker Stanzel, von 2004 bis 2007 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Volksrepublik China, Senior Distinguished Fellow am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Rund um die Stuttgarter Zukunftsrede kündigen die Veranstalter ein reichhaltiges Programm mit Begegnungen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen an, die die Rolle Chinas betreffen. Zu den Gästen gehören neben dem Botschafter a.D. Volker Stanzel der Politikwissenschaftler Michael Zürn, Stefan Brink, bis Ende 2022 Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit Baden-Württemberg, die Sinologin und Politikwissenschaftlerin Katinka Kühnreich und Michael Resch, Direktor des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart.
Liao Yiwu tritt abschließend am Freitag, 20. Januar, im Literaturhaus auf: Er gibt Einblicke in sein literarisches Schreiben, begleitet von den Klängen seiner Flöte.
Über die Stuttgarter Zukunftsrede
Die Stuttgarter Zukunftsrede ist eine Initiative von Literaturhaus Stuttgart, Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart und Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart, gefördert von der Landeshautstadt Stuttgart und der Berthold Leibinger Stiftung.
Kontakt: Literaturhaus Stuttgart, Regine Stroner, E-Mail: info@literaturhaus-stuttgart.de, Tel: 0711/220 217-3
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
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Deutsch
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