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05.01.2023 11:58

Vortrag: Warum eine Familie als eigenständige Herstellungsleistung anzusehen ist

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Universität Witten/Herdecke

    Die Vorlesungsreihe des an der Universität Witten/Herdecke angesiedelten Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) wird am 11. Januar mit einem Vortrag von Karin Jurczyk fortgesetzt.

    Heute ist ein Leben in und als Familie nicht mehr selbstverständlich. Die zunehmende Tendenz zu Entgrenzungs-, Individualisierungs- und Flexibilisierungsprozessen im privaten wie im beruflichen Bereich führt dazu, dass der für Familien ehemals typische Zusammenhalt sich nicht mehr von alleine ergibt. Eine Familie ist somit das Ergebnis einer eigenständigen Herstellungsleistung. In der WIFU-Ringvorlesungsreihe „Between Rigour & Relevance“ erläutert Soziologin Dr. Karin Jurczyk die Formen und Dimensionen dieser „Doing Family“ und geht der Frage nach, was es bedeutet, dass es in jeder Familie gleich mehrere, ungleich mit Macht ausgestattete Akteurinnen und Akteure gibt. Es wird diskutiert, was der Mehrwert einer solchen praxistheoretischen Perspektive auf Unternehmerfamilien im 21. Jahrhundert sein kann.

    Die Ringvorlesung ist seit 2009 fester Bestandteil des WIFU-Kalenders und findet üblicherweise drei Mal pro Semester statt. „Die breite Diskussion der Forschungsergebnisse zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, Professionen und in der unternehmerischen Praxis hat am WIFU eine lange Tradition“, so Prof. Dr. Heiko Kleve, Akademischer Direktor des WIFU. „Wissenschaftliche Genauigkeit und unternehmerische Relevanz können sich ergänzen und müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

    Der Vortrag wird am Mittwoch, 11. Januar 2023, im Neubau der Universität Witten/Herdecke gehalten. Beginn ist um 18:00 Uhr. Um eine formlose Anmeldung unter wifu@uni-wh.de wird gebeten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

    Über die Referentin:
    Dr. Karin Jurczyk arbeitet aktuell im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik e. V. (DGfZP) und bei der Initiative Care-Macht-Mehr. Sie studierte Soziologie und Politologie in München, promovierte an der Universität Bremen über „Familienpolitik als andere Arbeitspolitik“, forschte an der Universität München und lehrte an den Universitäten Gießen, Kassel, Dortmund, Marburg, Innsbruck und München. Von 2002 bis 2019 leitete sie die Abteilung „Familie und Familienpolitik“ am Deutschen Jugendinstitut in München. Die Themen ihrer Forschungsarbeiten und Publikationen sind Familie und Beruf und ihr Zusammenhang, Geschlechterverhältnisse, alltägliche Lebensführung, Entgrenzung, Zeit und Care und die entsprechenden Politiken. Sie hatte zuletzt maßgeblichen Anteil an der Prägung der Konzepte „Doing Family“ sowie des Carezeit-Budgets bzw. der „atmenden Lebensläufe“.

    Weitere Auskünfte erteilt Dr. Ruth Orenstrat unter ruth.orenstrat@uni-wh.de oder +49 2302 926-506.

    Ansprechpartner Presseteam: Kay Gropp, kay.gropp@uni-wh.de, 02302/926-805

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit über 3.000 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
    Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft der Universität Witten/Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Ein exklusiver Kreis von rund 80 Familienunternehmen macht dies möglich. So kann das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren. Mit derzeit 15 Professorinnen und Professoren leistet das WIFU seit fast 25 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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