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Mehr als Moodle: Wie die Pädagogische Hochschule Karlsruhe mit ihrer speziell auf die Lehrkräftebildung ausgerichteten digitalen Lehr-Lern-Plattform „Innovation Space“ angehende Lehrerinnen und Lehrer auf den Einsatz digitaler Werkzeuge in der Schulpraxis vorbereitet und neue digitale Prüfungsformate für die Hochschullehre erforscht.
Der digitale Wandel an den Hochschulen hat nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie eine besondere Dynamik erfahren. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) ist in Sachen digitale Bildung bereits seit vielen Jahren aktiv. Zur zentralen Plattform ihrer Digitalisierungsprojekte hat sie den Innovation Space gemacht. Diese von der PHKA speziell für die Lehrkräftebildung konfigurierte Lehr-Lern-Plattform auf Moodle-Basis kommt in der Hochschullehre und in Weiterbildungsangeboten zum Einsatz und dient darüber hinaus als Innovationslabor für neue digitale Prüfungsformate.
Rund 900 PHKA-Studierende haben sich bereits im Innovation Space angemeldet. Sie finden hier – integriert in die Präsenzlehre – unter anderem digitale Lehr-Lern-Materialien und Übungsaufgaben, laden Arbeitsergebnisse hoch, erhalten Feedback von Dozierenden und tauschen sich in Foren aus.
Vorteil für die spätere Schulpraxis
„Die Studierenden arbeiten gerne im Innovation Space“, berichtet Isabel Martin, Professorin für Englische Sprache und ihre Didaktik. In einem ihrer Seminare haben Lehramtsstudierende der Sekundarstufe I beispielsweise digitale Lernumgebungen für den Einsatz an Schulen entwickelt, mit denen sich englische Grammatik differenziert, individualisiert und eingebettet in spielerische Rahmenhandlungen erlernen lässt. Da Moodle, als dem Innovation Space zugrundeliegend, an den Schulen sehr verbreitet ist, ermöglicht der Innovation Space den Lehramtsstudierenden ein frühzeitiges Kennenlernen dieses Systems. Davon profitieren die Studierenden später als Lehrer:innen in der Schulpraxis.
Freihandzeichnen mit dem Tablet und interaktive Lernvideos
Im Zuge des digitalen Wandels hat sich an den Hochschulen auch der Bedarf an digitalen Prüfungsformaten und -techniken erhöht. Diese bieten beispielsweise den Vorteil, dass Klausuren nicht mehr händisch ausgewertet werden müssen und Vor-Ort-Prüfungen an der Hochschule auch computergestützt durchgeführt werden können. „Gerade wird an der PHKA ein Plug-In für den Innovation Space getestet, das Freihandzeichnen mit Tablet oder PC ermöglicht“, berichtet Erbil Yilmaz, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Hochschulentwicklungsprojekt „Digital Assessment – Digitales, kompetenzorientiertes Prüfen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe“ (DiAs).
Ebenfalls in der Lehre getestet werden derzeit unter anderem interaktive Lernvideos, die nicht nur Stoff präsentieren, sondern durch integrierte Multiple-Choice-Tests auch der Lernstandserhebung dienen, oder eine Software, mit der PHKA-Lehramtsstudierende im Fach Informatik während der Prüfung nicht nur Programme schreiben, sondern auch laufen lassen können.
Verleihsystem für digitale Geräte entwickelt
Schaltzentrale der kontinuierlichen konzeptuellen und technischen Weiterentwicklung des Innovation Space ist die am Institut für Informatik und digitale Bildung angesiedelte Forschungsgruppe Educational Information Systems (EIS). „Wir arbeiten sowohl mit externen Partnern als auch mit Entwickler:innen an der PHKA zusammen“, sagt Forschungsgruppenleiter Dr. Nico Hillah. „Entwickelt haben wir beispielsweise mit ‚edurent‘ ein webbasiertes hochschulweites Verleihsystem für digitale Geräte“. Zielgruppe sind Dozierende, die in der Lehre Tablets oder VR-Brillen einsetzen.
Wie der Innovation Space entstanden ist
Entstanden ist der Innovation Space aus dem BMBF-geförderten Hochschulentwicklungsprojekt „Nachhaltige Integration von fachdidaktischen digitalen Lehr-Lern-Konzepten“ (InDiKo), mit dem die PHKA die digitalisierungsbezogenen Kompetenzen ihrer Lehramtsstudierenden nachhaltig, systematisch und forschungsbasiert stärkt. Eingebunden ist der Innovation Space außerdem in das PHKA-Hochschulentwicklungsprojekt DiAs, das von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird. Ziel ist, innovative Prüfungsformate zu entwickeln und nachhaltig auf allen Ebenen der Hochschulstrukturen zu implementieren.
Jüngste Publikationen von PHKA-Wissenschaftler:innen zum Innovation Space befassen sich mit den Themen „Digitale Prüfungen mit Tablets“ und „Best Practices Datenerfassung in der Hochschullehre im Bereich Geisteswissenschaften“ (in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart).
Über die Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Als bildungswissenschaftliche Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht forscht und lehrt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) zu schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen. Ihr unverwechselbares Profil prägen der Fokus auf Bildung in der demokratischen Gesellschaft, Bildungsprozesse in der digitalen Welt sowie MINT in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Rund 220 in der Wissenschaft Tätige betreuen rund 3.700 Studierende. Das Studienangebot umfasst Lehramtsstudiengänge für die Primarstufe und die Sekundarstufe I sowie Bachelor- und Masterstudiengänge für andere Bildungsfelder. Die berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote zeichnen sich durch ihre besondere Nähe zu Forschung und Praxis aus. https://www.ph-karlsruhe.de
Medienkontakt
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Regina Thelen
Pressesprecherin
Bismarckstraße 10
76133 Karlsruhe
T +49 721 925-4115
regina.thelen@ph-karlsruhe.de
https://www.ph-karlsruhe.de
Prof. Dr. Bernhard Standl, Leiter des Instituts für Informatik und digitale Bildung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, bernhard.standl@ph-karlsruhe.de
https://www.ph-karlsruhe.de/projekte/indiko
https://www.ph-karlsruhe.de/projekte/dias
https://zenodo.org/record/7543548#.Y-JZhYSZOUk
Digital und interaktiv: der Innovation Space der PHKA, hier ein Lernvideo mit Multiple-Choice-Test.
Lea Schmitt
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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