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Nicht-kleinzellige Lungenkarzinome (kurz NSCLC, für Englisch non-small-cell lung cancer) sind eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Durch den Einsatz zielgerichteter Arzneimittel und Immuntherapien konnten in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte für Patient:innen mit metastasierten NSCLC erreicht werden.
Ein internationales Forschungsteam, an dem auch Prof. Dr. Martin Schuler, Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, beteiligt war, hat nun nachgewiesen, dass das seit Frühjahr 2022 in Deutschland unter dem Namen LUMYKRAS® zugelassene Arzneimittel Sotorasib bei vorbehandelten Patient:innen mit NSCLC, die eine bestimmte Mutation tragen (KRAS p.G12C), wirksamer und besser verträglich ist als Chemotherapie. Die Studie wurde aktuell in „The Lancet“ veröffentlicht.
Schon die im Jahr 2021 im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Phase-2-Studie zeigte: Der Wirkstoff Sotorasib ist wirksam. In der Studie wurden 126 Patient:innen mit fortgeschrittenen NSCLC undKRAS p.G12C Mutation behandelt. Sotorasib wirkt gezielt auf diese mutierte Onkogen und verhindert so die Aktivierung nachgeschalteter Signale für das Tumorwachstum. Rund 37 % der Erkrankten sprachen sehr gut an und eine Krankheitskontrolle konnte bei rund 80% der Patient:innen erzielt werden.
Nun wurde in „The Lancet“ die Wirksamkeit einer täglichen Dosis von 960 mg Sotorasib mit der Standardchemotherapie Docetaxel verglichen. Dazu wurden in einer Phase-3-Studie 345 Patient:innen in 22 Ländern behandelt und beobachtet. Mit Sotorasib zeigte sich bei 80% der Patient:innen eine Tumorschrumpfung, während das Standardmedikament diese Schrumpfung bei nur 63% erzielte. Neben einer rasch eintretenden Wirksamkeit wurde auch die Verträglichkeit und Sicherheit im Rahmen der Studie untersucht. „Wir konnten zeigen, dass Sotorasib bei vielen Patient:innen gut wirkt und gut vertragen wird. Nach 12 Monaten war die Krebserkrankung bei weit mehr als doppelt so vielen Behandelten kontrolliert als unter der Chemotherapie“, so Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und stellvertretender Direktor des WTZ Essen. „Im Vergleich zur bisher empfohlenen Chemotherapie kam es bei der Behandlung mit Sotorasib zu weniger starken Nebenwirkungen und unerwünschten Ereignissen.“ In weiteren Studien sollen auch Kombinationstherapien überprüft werden.
Die kürzlich veröffentlichte Studie wurde vom US-amerikanischen Biotechnologieunternehmen Amgen finanziert, das das unter dem Namen LUMYKRAS® zugelassene Arzneimittel Sotorasib in Deutschland auf den Markt gebracht hat.
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2103695
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(23)00221-0/fullt...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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